Um sich ein umfassendes Bild von der Erinnerungsarbeit in Nordrhein-Westfalen zumachen, besucht Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, alle 28 NS-Gedenkstätten im Land. Nächste Stationen sind die Ge-Denk-Zellen im Alten Rathaus Lüdenscheid und die Informations- und Gedenkstätte Kriegsgefangenenlager Stalag VI A in Hemer. Freitag, 5. Juli 2019 10.15 Uhr Begrüßung im Rathaus Lüdenscheid Rathausplatz 2, 58511 Lüdenscheid ca. 11.15 Uhr Besuch der Ge-Denk-Zellen im Alten Rathaus Lindenau 16, 58511 Lüdenscheid ca. 12.15 Uhr Eintrag ins Goldene Buch der Stadt 14.00 Uhr Besuch der Informations- und Gedenkstätte Kriegsgefangenenlager Stalag VI A Nelkenweg 5-7, 58675 Hemer Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid
2012 wurde auf Initiative des Vereins „Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid“ eine Gedenkstätte im ehemaligen Polizeigefängnis im Alten Rathaus eröffnet. Die ehemaligen Arrestzellen sind ein authentischer Ort des nationalsozialistischen Terrors in Lüdenscheid. Die Dauerausstellung in den Arrestzellen erinnert an jüdische Opfer, an politisch und religiös Verfolgte sowie an einige Helferinnen und Helfer, die Widerstand leisteten. Auch Euthanasie und Zwangsarbeit werden thematisiert.
Im Mai startete der Trägerverein ein Forschungsprojekt zum Schicksal der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus der südrussischen Stadt Taganrog, die während des Zweiten Weltkrieges im NS-Arbeitserziehungslager Hunswinkel inhaftiert waren. Das Forschungsprojekt wird in Kooperation mit der Tschechow-Hochschule Taganrog durchgeführt.
Informations- und Gedenkstätte Kriegsgefangenenlager Stalag VI A
Das Stammlager VI A in Hemer war das erste Kriegsgefangenenlager auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens – und eines der größten Lager im Deutschen Reich. Ein großer Teil – besonders der sowjetischen – Kriegsgefangenen, musste Zwangsarbeit im Ruhrbergbau verrichten. Bis April 1945 haben weit über 200.000 Gefangene das Stammlager VI A durchlaufen, etwa 11.000 von ihnen sind im Lager umgekommen. Nach dem Krieg fungierte das Stalag vorübergehend als Lager für „Displaced Persons“, von 1956 bis 2009 als Bundeswehrkaserne. 1995 wurde zunächst ein Gedenkraum in der Kaserne eingerichtet, der an das Schicksal der Gefangenen erinnerte. 2010 eröffnete der Verein für Hemeraner Zeitgeschichte e.V. hier in erweiterten Räumlichkeiten die Informations- und Gedenkstätte Stalag VI A. Die Dauerausstellung dokumentiert das Alltagsleben, Leiden und Sterben tausender Gefangener während des Zweiten Weltkrieges und die geschichtliche Aufarbeitung des Themas „Stalag“. Die Gedenkstätte wird vom Verein für Hemeraner Zeitgeschichte e.V. und dem Stadtarchiv Hemer betreut. Mehr Informationen zu den Gedenkstättenbesuchen des Parlamentarischen Staatssekretärs finden Sie hier.
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