KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Landeslehrpreis Nordrhein-Westfalen 2023

Ein Lehrender in einem Hörsaal, hinter ihm eine Präsentation

Landeslehrpreis Nordrhein-Westfalen 2023

Mit dem Landeslehrpreis Nordrhein-Westfalen werden besondere Leistungen in der Hochschullehre ausgezeichnet und sichtbar gemacht. Der Preis wird in fünf Kategorien vergeben. Jeder Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.

Innovation fördern Herausragende Hochschullehre würdigen

An den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen wird in vielen Bereichen herausragende Lehre geleistet. Um besonders engagierte Hochschullehrende zu würdigen und ihre Arbeit sichtbar zu machen, lobt das Land Nordrhein-Westfalen zum dritten Mal den Landeslehrpreis aus.

Mit dem Preis unterstützt die Landesregierung herausragende und innovative Leistungen, beispielsweise die Entwicklung und Umsetzung neuartiger Lehrkonzepte, den Einsatz besonderer Prüfungsmethoden oder neue Ansätze in der Beratung und Betreuung von Studierenden.

Der Preis wird in fünf Kategorien vergeben:

  • Lehre an Universitäten
  • Lehre an Hochschulen für angewandte Wissenschaften
  • Lehre an Kunst- und Musikhochschulen
  • Sonderpreis „Lehre und Lernen im Team“
  • Sonderpreis „Lehre junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“

Für diese Kategorie kann nur vorgeschlagen werden oder sich bewerben, wer maximal fünf Jahre Lehrerfahrung hat.

Jeder Preis ist mit 50.000 Euro dotiert, die für die Weiterentwicklung der Lehre der Preisträgerinnen und Preisträger eingesetzt werden sollen.

Die feierliche Preisverleihung fand am 27. November 2023 in Düsseldorf statt.

 

Verfahren Wichtige Fragen und Antworten

Im Folgenden finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Vorschlags- und Bewerbungsverfahren zum Landeslehrpreis 2023. Die Ausschreibungsunterlagen sind unten im Downloadbereich verfügbar und bieten ausführlichere Informationen. Bitte beachten Sie, dass das Bewerbungsverfahren zum Landeslehrpreis 2023 zwischenzeitlich abgeschlossen ist.

Lehrende aller Statusgruppen an den staatlichen und staatlich refinanzierten Hochschulen können für den Landeslehrpreis vorgeschlagen werden. Kandidatinnen und Kandidaten können von den Fakultäten / Fachbereichen oder den Fachschaften vorgeschlagen werden; Eigenbewerbungen sind zulässig. Vorschlag bzw. Bewerbung umfassen neben dem Deckblatt in jedem Fall separate Begründungen/Stellungnahmen

  • der Fakultät / des Fachbereiches,
  • der Fachschaft und
  • der/des Kandidaten/Kandidatin bzw. Bewerbers/Bewerberin

auf jeweils maximal fünf Seiten.

 

 

In einem Workshop im Vorfeld der Auslobung des Landeslehrpreises wurden die Beurteilungskriterien für die Preisträgerinnen und Preisträger gemeinsam mit Lehrenden und Hochschuldidaktikerinnen und -didaktikern evaluiert und aktualisiert. Gewinnerinnen und Gewinner in allen Preiskategorien sollen sich demnach insbesondere dadurch auszeichnen, dass sie

  1. ihre Lehre – einschließlich der Prüfungstätigkeit sowie der Betreuung und Beratung von Studierenden – als wichtigen Teil ihrer Profession verstehen und in fachlicher und didaktischer Hinsicht auf der Höhe des wissenschaftlichen bzw. künstlerischen Fachdiskurses gestalten,
  2. Studierende begeistern und motivieren, diese in ihren individuellen Lernprozessen unterstützen, das Selbststudium fördern, Praxisbezug herstellen und die Studierenden auch in die Gestaltung und Weiterentwicklung der Lehre einbeziehen,
  3. Interdisziplinarität fördern, die eine Auseinandersetzung mit Inhalten anderer Fachdisziplinen ermöglicht,
  4. in beispielhafter Weise zur Weiterentwicklung der Curricula beitragen sowie
  5. über ihren unmittelbaren Wirkungskreis hinaus sichtbar sind und sich erfolgreich für die Verbreitung und den Transfer innovativer Lehre einsetzen.

 

Frist für die Einreichung von Bewerbungen ist der 02. Juli 2023.

Online-Informationsveranstaltung am Mittwoch, 07. Juni 2023 von 14.30 Uhr - 16.00 Uhr zur Klärung von Fragen zur Bewerbung. Diese wird vom Stifterverband durchgeführt. Bei Interesse wird um Anmeldung bis 02. Juni 2023 unter change [at] stifterverband.de (change[at]stifterverband[dot]de) gebeten.

Über die Vergabe des Preises in allen Kategorien entscheidet eine Jury aus Lehrenden, Studierenden und Hochschuldidaktikerinnen und Hochschuldidaktikern von Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaft sowie Kunst- und Musikhochschulen.

Datum für die feierliche Preisverleihung ist der 27. November 2023.

Preisträgerinnen und Preisträger 2023 Preisverleihung am 27. November

Professor Christian Huber, Bergischen Universität Wuppertal (Kategorie: Lehre an Universitäten)

Professor Christian Huber, Bergische Universität Wuppertal

Christian Huber lehrt Rehabilitationswissenschaften am Institut für Bildungsforschung in der School of Education der Bergischen Universität Wuppertal. Bereits zweimal wurde der Pädagogik-Professor mit dem „Wuppertaler Lehrlöwen“ für die universitätsweit beste Lehre ausgezeichnet. Huber setzt darauf, frühzeitig herauszufinden, ob die Studierenden den Stoff verstehen und wo eventuelle Schwierigkeiten liegen. Der 52-Jährige bezeichnet Lehre in diesem Sinne als „diagnostische Tätigkeit“. Dieses Verständnis gibt er an die künftigen Pädagoginnen und Pädagogen weiter. Um beispielsweise zu unterstützen, dass Studierende neben dem Studium in Schulen als Vertretungslehrkräfte tätig seien können, nutzt er digitale Möglichkeiten für Besprechungen und Lehre. Auch organisiert Huber regelmäßige Treffen, um die Wünsche und Bedürfnisse der Studierenden aufzunehmen und in die Fakultät einzubringen. Huber ist Studiendekan und Leiter der Qualitätsverbesserungskommission des Instituts für Bildungsforschung.

Professorin Valérie Varney, TH Köln (Kategorie: Lehre an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften)

Professorin Valérie Varney, TH Köln

Varney (42) ist Professorin für Innovation und Gesellschaft am ingenieurwissenschaftlichen Institut für Werkstoffanwendung. Mit ihrem Hintergrund als Kommunikationswissenschaftlerin lässt sie in die Lehre ihres Fachgebiets auch geistes- und ingenieurwissenschaftliches Denken und Handeln einfließen. Varneys zentrales Anliegen bei der Lehre: kreative und vor allem verantwortungsvolle Problemlöserinnen und -löser auszubilden, die künftige Produkte, Prozesse und Infrastrukturen verantwortungsvoll gestalten und steuern können. Dazu konfrontiert sie Studierende mit Fragestellungen, die sich durch interdisziplinäre Forschungsmethoden und Ansätze beantworten lassen. Ihre Lehre zeichnet sich durch innovative Lehr- und Prüfungsformate aus, die von den Studierenden besonders geschätzt werden und universitätsweit Anwendung finden. Beispielsweise im Modul „Innovationsmanagement“ entwickeln die Studierenden im Laufe des Semesters ein Produkt und müssen dieses als Prüfungsleistung in einem Video präsentieren. Im Anschluss tauschen sich Lehrende und Lernende über den Arbeitsprozess und das Produkt aus. Zudem verknüpft Varney ihre Lehre mit Begleitforschung und reflektiert deren Ergebnisse offen mit den Studierenden. Aktuell entwickelt die Professorin einen Coaching Chatbot, der besonders Studierenden mit Prüfungsangst helfen soll.

Tatjana Dravenau, Folkwang Universität der Künste (Kategorie: „Lehre an Kunst- und Musikhochschulen“)

Tatjana Dravenau, Folkwang Universität der Künste


Tatjana Dravenau unterrichtet Gesang und Liedgestaltung (vokale Korrepetition) an der Folkwang Universität der Künste. Die 51 Jahre alte Dozentin legt besonderen Wert darauf, Kunst und Wissenschaft miteinander zu verknüpfen. Dravenau ermutigt junge Sängerinnen und Sänger, die Bedeutung hinter den gesungenen Stücken zu durchdringen. Dafür integriert sie literaturwissenschaftliche, musik- und kunstwissenschaftliche Elemente in ihre Veranstaltungen – oft auch in Zusammenarbeit mit anderen Fachkolleginnen und Fachkollegen der Folkwang Universität, der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum. Darüber hinaus stellt sie den Studierenden eine umfangreiche Datenbank zur Verfügung, in der sie musik- und literaturwissenschaftliche Inhalte zu den von ihnen gesungenen Liedern abrufen können.

 

Dr. Lena Tacke und Dr. Vanessa Henke, Technische Universität Dortmund (Kategorie: „Lehren und Lernen im Team“)

Dr. Lena Tacke, Technische Universität Dortmund



Lena Tacke (37) ist Theologin und für den Lehrstuhl Praktische Theologie der TU Dortmund tätig. Dort bildet sie vor allem künftige Lehrerinnen und Lehrer aus. Sie arbeitet in interdisziplinären Teams mit Studierenden und Lehrenden, um die Lehre und Lehrinhalte weiterzuentwickeln. Tacke konzipiert und evaluiert Lehr-Lern-Arrangements, um die Hochschuldidaktik zu verbessern. Besonders herausragend ist ihre Fähigkeit, Lehre und Forschung in der Religionspädagogik zu verknüpfen und aktuelle gesellschaftliche Transformationsprozesse aufzugreifen. Im Wintersemester 23/24 vertritt sie die Professur für Religionspädagogik am Institut für Katholische Theologie der RWTH Aachen.

 

Dr. Vanessa Henke, Technische Universität Dortmund


Vanessa Henke (43) bildet am Institut für Allgemeine Didaktik und Schulpädagogik der TU Dortmund ebenfalls künftige Lehrerinnen und Lehrer aus. Henke verknüpft in ihren Lehrveranstaltungen die Theorie mit ihren Praxiserfahrungen, da sie bereits als Grundschullehrerin gearbeitet hat und nun für den Hochschuldienst abgeordnet ist. Sie setzt in der Lehre in zweifacher Hinsicht auf Teamarbeit: Zum einen entwickelt sie in Gruppen Lehrangebote weiter. Beispielsweise organisiert sie fakultätsübergreifend einen digitalen Escape Room mit, in dem Studierende verschiedene Aufgaben zu Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen lösen können. Zum anderen fördert sie die Zusammenarbeit von Studierenden in Gruppen, die gemeinsam Fragestellungen erörtern und Problemlösungen entwickeln.

 

Professorin Laura Anderle, Westfälische Hochschule (Kategorie: „Lehre junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“)

Professorin Laura Anderle, Westfälische Hochschule


Laura Anderle lehrt Mathematik an der Westfälischen Hochschule, Campus Gelsenkirchen. Um optimal auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Studierenden eingehen zu können, von denen viele neben dem Studium berufstätig sind, nutzt die 36-Jährige erfolgreich digitale Medien beispielsweise für differenzierte Online-Aufgaben und Prüfungen. Ein wichtiges Anliegen ist ihr eine positive Fehlerkultur im Mathematik-Studium, damit die Studierenden mit „Bastelfreude“, wie Anderle es beschreibt, nach Lösungen suchen und Fehler als Chance sehen, etwas zu lernen. Beachtlich ist ebenfalls ihr Engagement in der Studieneingangsphase: Sie integriert Onboarding-Aufgaben in ihre reguläre Lehrveranstaltung, um allen Studierenden den Start ins Studium möglichst zu erleichtern.

Sie haben Fragen? Ihr Kontakt

Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. – mit der Organisation und Durchführung der Vergabe und Verleihung des Landeslehrpreises beauftragt

Dr. Birgit Ossenkopf Tel.: 030 322982-531 E-Mail: birgit.ossenkopf [at] stifterverband.de (birgit[dot]ossenkopf[at]stifterverband[dot]de) oder change [at] stifterverband.de (change[at]stifterverband[dot]de)

Ministerium für Kultur und Wissenschaft

Julia Desiree Neumann Tel.: 0211 896-4651 E-Mail: juliadesiree.neumann [at] mkw.nrw.de (juliadesiree[dot]neumann[at]mkw[dot]nrw[dot]de)