KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Verbünde und Netzwerke

Eine Person stellt kleine Röhrchen in ein technisches Gerät

Verbünde und Netzwerke

Zahlreiche Verbünde und Netzwerke in Nordrhein-Westfalen treiben die Forschung voran und stellen sich interdisziplinär wissenschaftlichen Herausforderungen.

Auf einen Blick Verbünde und Netzwerke

Cluster im Bereich der innovativen Medizin

Das Cluster Medizin.NRW ist eines von insgesamt 14 Landesclustern. Übergeordnetes Ziel aller Landescluster ist es, Partner aus der Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Politik und Zivilgesellschaft entlang von Wertschöpfungsketten zusammenzubringen, um die Wettbewerbsfähigkeit Nordrhein-Westfalens zu stärken und die jeweilige Branche weiterzuentwickeln. Zugleich sind die Cluster Kompetenzstellen ihrer Branche und beraten und unterstützen neben den Akteuren auch die Landesministerien.

Ziel des Clusters ist es, die nordrhein-westfälischen Partner in der Medizin durch langfristige Kooperationen strategisch zu vernetzen und so die Wettbewerbsfähigkeit Nordrhein-Westfalens zu stärken. Der DLR-Projektträger hat das Management des Clusters übernommen.

Angebote des Clusters, wie themenspezifische Vernetzungsveranstaltungen, Unterstützung bei der Sondierung von Kooperationspartnern oder ein sektorenübergreifender Anwender-Entwickler-Dialog, richten sich an Forschende, Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte und Pflegende sowie an Existenzgründerinnen und -gründer, Start-ups sowie kleine, mittlere und größere Wirtschaftsunternehmen.

Stammzellnetzwerk.NRW

Das Stammzellnetzwerk.NRW trägt zur Erarbeitung von Lösungen in den Feldern Gesundheit und demografischer Wandel bei. 

Die gesellschaftliche Erwartungshaltung gegenüber der Stammzellforschung ist aufgrund des hohen Potenzials, neue therapeutische Möglichkeiten zu eröffnen, in den letzten Jahren gestiegen. Obwohl mittelfristig mit nachhaltigen klinischen Anwendungen zu rechnen ist und erhebliches Potenzial zur Verbesserung der Translation besteht, sind die klinischen Anwendungsbereiche zurzeit noch überschaubar. Deshalb werden transdisziplinäre Ansätze aktiviert und die ethisch-rechtlich-sozialwissenschaftliche Begleitung der biomedizinischen Stammzellforschung unter Einbeziehung von wichtigen Akteuren durchgeführt. 

Neue Ansätze versprechen unter anderem eine schnellere und effizientere Wirkstoffentwicklung, eine höhere patientenbezogene Wirksamkeit und geringere Nebenwirkungen und die Entwicklung krankheits- und patientenspezifischer Diagnostika und Therapien. Stammzellbasierte Testsysteme bieten gleichzeitig die Chance, die Anzahl an Tierversuchen zu reduzieren.

Ausgerichtet auf eine breite Akzeptanz der Thematik in der Öffentlichkeit sind der institutionalisierte gesellschaftliche Dialog sowie die bereits in der Schule ansetzenden Informationsveranstaltungen des Netzwerks.

NAKO Gesundheitsstudie

Mit der Errichtung einer bundesweiten Studie (NAKO Gesundheitsstudie) wird in Deutschland eine einmalige Forschungsressource für die biomedizinische Forschung aufgebaut. Im Rahmen einer repräsentativ angelegten bevölkerungsbezogenen Langzeitbeobachtung sollen belastbare Aussagen über die Ursachen von Volkskrankheiten im Zusammenspiel von genetischer Veranlagung, Lebensgewohnheiten und umweltbedingten Faktoren getroffen werden. Das wissenschaftliche Konzept wurde in einer breiten Kooperation außeruniversitärer und universitärer Forschungseinrichtungen ausgearbeitet. 

Als Partnerstandorte für Nordrhein-Westfalen sind in Essen die Universität Duisburg-Essen mit dem Universitätsklinikum Essen, in Münster die Universität Münster und in Düsseldorf das Deutsche Diabetes Zentrum mit dem Institut für Umweltmedizinische Forschung eingebunden. Insgesamt sind bundesweit 18 Standorte in 13 Bundesländern beteiligt. An der NAKO Gesundheitsstudie nehmen insgesamt 200.000 Menschen teil.

Bioeconomy Science Center (BioSC)

Das Bioeconomy Science Center (BioSC) ist ein standortübergreifend operierendes Kompetenzzentrum, in dem die Universitäten Düsseldorf und Bonn, die RWTH Aachen sowie das Forschungszentrum Jülich ihre wissenschaftliche Expertise und ihre Forschungsaktivitäten im Bereich der Bioökonomie bündeln. Beteiligt sind derzeit ca. 1.200 Mitarbeitende aus mehr als 50 Mitgliedsinstituten der Partnereinrichtungen.

In einem integrativen Gesamtkonzept wird unter dem Dach des BioSC grundlegende und anwendungsorientierte Forschung in zentralen Themenfeldern der Bioökonomie betrieben. Einrichtungs- und Fachgrenzen werden hierbei überspannt und modernste Forschungsinfrastrukturen gemeinsam genutzt. Forschungsschwerpunkte sind insbesondere die ressourcenschonende Produktion pflanzlicher Biomasse, die molekulare und mikrobielle Umwandlung biobasierter Rohstoffe, die Verfahrenstechnik nachwachsender Rohstoffe sowie ökonomische Zusammenhänge und gesellschaftliche Implikationen einer biobasierten Wirtschaft. Modellierung, Simulation und Optimierung komplexer Systeme, Bioinformatik und Wissensmanagement sowie Strukturbiologie werden als Querschnittsthemen betrachtet, die Relevanz für mehrere Forschungsschwerpunkte besitzen. Eine enge Kooperation mit der Industrie soll eine wirtschaftliche Umsetzung von Forschungsergebnissen beschleunigen.

Lehre, Ausbildung und Nachwuchsförderung in den verschiedenen Themenfeldern der Bioökonomie sind weitere Kernelemente des BioSC. Mit einer Vielfalt spezifischer Angebote für Schülerinnen und Schüler, Studierende und Graduierte sowie besonderen Fördermöglichkeiten für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler wird ein wichtiger Beitrag zur interdisziplinären Fachkräfteausbildung und zur Karriereentwicklung junger Forscherinnen und Forscher geleistet.

Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen fördert die Entwicklung des BioSC als strategische Forschungsinfrastruktur im Rahmen des NRW-Strategieprojekts BioSC mit rund 58 Millionen Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren (2013-2022).