Um sich ein umfassendes Bild von der Erinnerungsarbeit in Nordrhein-Westfalen zu machen, besucht Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, alle 29 NS-Gedenkstätten im Land. Nächste Station ist das NS-Dokumentationszentrum in der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang.  

Zeit: Freitag, 27. September 2019, 14.00 Uhr

Ort: NS-Dokumentationszentrum Vogelsang, Vogelsang 70, 53937 Schleiden

Vogelsang war eine von drei NS-Ordensburgen, die der Schulung des Führungsnachwuchses der NSDAP dienen sollte. Mit fast 100 Hektar gehört die Anlage Vogelsang zu den größten NS-Bauwerken in Deutschland. Am Beispiel von Vogelsang wird deutlich, wie Architektur genutzt wurde, um Macht und Herrschaft der Partei zu demonstrieren. 1939 wurde die Ausbildung eingestellt und alle NS-Ordensjunker zur Wehrmacht eingezogen. Im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion war ein Großteil der „Junker“ in wichtigen Verwaltungspositionen in den besetzen Gebieten eingesetzt und an Verbrechen wie Ghettoisierung, Ausplünderung und Massenerschießung jüdischer Bürger beteiligt.

Nach dem Krieg wurde die NS-Ordensburg von Briten und Belgiern als Zentrum eines Truppenübungsplatzes genutzt und nach deren Abzug zum Nationalparkzentrum umgebaut. 2015 eröffnete das NS-Dokumentationszentrum Vogelsang. Die Dauerausstellung „Bestimmung: Herrenmensch. NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen“ nimmt Alltag und Ideologie der Ordensburgausbildung in den Blick. Im Fokus stehen die „Junker“ – ihre Herkunft, ihre Überzeugungen, ihr Handeln und ihre Handlungsspielräume vor, im und nach dem Krieg.

Mehr Informationen zu den Gedenkstättenbesuchen des Parlamentarischen Staatssekretärs finden Sie unter www.mkw.nrw/weiterbildung-und-politische-bildung/erinnerung-leben/erinnerungskultur-staerken

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