KULTUR UND WISSENSCHAFT

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Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen

finales Gruppenbild

Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen

Der Landesbeirat hat die Aufgabe, die Landesregierung in Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen zu unterrichten und sachverständig zu beraten. Amtierender Vorsitzender ist Heiko Hendriks.

Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen Der Landesbeirat

Der Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen wurde von der Landesregierung im Jahre 1948 erstmals einberufen. In den Landesbeirat entsenden die Bezirksregierungen des Landes je ein Mitglied. Sechs Mitglieder beruft das zuständige Ministerium aus dem Kreis der auf Landesebene tätigen Organisationen der Vertriebenen, Flüchtlinge und Spätaussiedler und vier Mitglieder aus dem Bereich des wirtschaftlichen oder sozialen Lebens des Landes. Der amtierende Landesbeirat setzt sich aus insgesamt 15 Mitgliedern und 13 Stellvertreterinnen und Stellvertretern zusammen. Die Amtsdauer des Beirates beginnt mit der konstituierenden Sitzung und beträgt fünf Jahre. Die Mitglieder bleiben bis zur Konstituierung eines neuen Beirats im Amt.

Verordnung über die Beiräte für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen

Aufgaben, Ziele, Hintergrund Die Arbeit des Landesbeirats

Seit nunmehr 70 Jahren ist der Landesbeirat für die Belange des Landes und seiner Bürgerinnen und Bürger, die als deutsche Vertriebene und Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg oder als Aussiedlerinnen und Aussiedler, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler zu uns kamen, beratend und unterstützend tätig.

Er hat die Aufgabe, die Landesregierung in Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen zu unterrichten und sachverständig zu beraten. Er soll dabei einerseits die Interessen der Vertriebenen und der Aussiedlerinnen und Aussiedler in der Öffentlichkeit vertreten und andererseits bei ihnen Verständnis für Maßnahmen der Behörden wecken.

Der Landesbeirat engagierte sich bisher vor allem in den Bereichen der Aufnahme und der Unterbringung sowie der sprachlichen, schulischen, sozialen und gesellschaftlichen Eingliederung der Vertriebenen und deutschen Flüchtlinge, Aussiedlerinnen und Aussiedler und Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler.

Die Geschichte des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen – Eine KURZCHRONIK

Im Jahr 2018 hat der Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen in NRW sein 70-jähriges Jubiläum gefeiert. Anlässlich dieses Jahrestages fand im Gerhart-Hauptmann-Haus im Beisein des Ministerpräsidenten Armin Laschet und des Parlamentarischen Staatssekretärs Klaus Kaiser ein Festakt statt (siehe Infokasten am Ende des Artikels).

In diesem Artikel möchten wir mit Ihnen auf die Geschichte des Landesbeirates zurückblicken.

Entstehung des Landesbeirates

Bereits am 21. November 1945 wurde die Anweisung Nr. 10 für die Britische Zone erlassen, welche die Organisation der Flüchtlingsströme durch die deutsche örtliche Verwaltung betraf. Kernbestand dieser Anweisung war die Bildung von Flüchtlingsausschüssen bei den deutschen Verwaltungsstrukturen, d.h. auf Provinzial-, Regierungsbezirks- und Kreisebene. Die Aufgabe dieser Gremien war primär die Beratung der Behörden in Fragen der Flüchtlingsproblematik. In die Flüchtlingsausschüsse wurden neben den mit der Thematik befassten staatlichen Stellen auch Vertreter der Kirchen, des Roten Kreuzes, der Arbeiterwohlfahrt und weiterer freier deutscher Organisationen integriert.

Schwarz-Weiß-Fotografie: Menschen passieren einen Schlagbaum
Bild 1: Flucht und Vertreibung, Quelle: Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen NRW

Erste Anfänge der Mitwirkung

Bemerkenswert ist, dass die britische Militärregierung bereits in dieser frühen Phase die Beteiligung der Flüchtlinge selbst in beratender Funktion vorgesehen hatte. Dieser Gedanke wurde auch von der deutschen Provinzialverwaltung aufgegriffen, welche die Beamten und Angestellten in den staatlichen Flüchtlingsämtern auf allen Ebenen mindestens zu 50 Prozent aus Flüchtlingen und Vertriebenen rekrutieren wollte. Diese partizipatorischen Elemente sind als Ausgangspunkt einer Entwicklung anzusehen, an deren Endpunkt die Anerkennung der Flüchtlinge und Vertriebenen als gleichberechtigte Partner im politischen und gesellschaftlichen Dialog stand. 

In Anbetracht des gemeinsamen Schicksals war ein allgemeines Bedürfnis der Flüchtlinge und Vertriebenen nach Zusammenschlüssen auch in den Provinzen Rheinland und Westfalen absehbar. Britische und deutsche Behörden mussten sich mit dieser Perspektive auseinandersetzen.

Schwarz-Weiß-Fotografie: Männer und Frauen tragen Fahnen
Abbildung 2: Landsmannschaftlicher Zug in Espelkamp, Quelle: Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen NRW

Einrichtung von „Flüchtlingsausschüssen“

Angesichts der aus einheimischer Sicht ohnehin schwierigen Versorgungs- und Unterbringungslage wurden "unabhängige Fremdlingsverbände" jedoch als potentielle Bedrohung des sozialen Friedens betrachtet. Bei einer Zusammenkunft am 25. Januar 1946 in Oldenburg, an welcher die höchsten Repräsentanten der zur britischen Besatzungszone gehörenden Länder teilnahmen, wurde der Militärregierung eine das Verbot von Flüchtlingsvereinigungen betreffende Beschlussvorlage übermittelt. Diesem Ansinnen entsprach das britische Hauptquartier am 28./29. Januar 1946. Diese Entscheidung, die als „Koalitionsverbot“ bezeichnet wurde, sollte der Eingliederung der Flüchtlinge in die bestehenden politischen Parteien dienen. CDU, SPD und FDP richteten zu diesem Zweck Flüchtlingsausschüsse ein, um ihre Offenheit unter Beweis zu stellen und den Betroffenen ein Forum zu bieten. Zum anderen sollten die Flüchtlingsausschüsse, welche als beratende Organe den einzelnen Verwaltungsstufen zur Seite gestellt wurden, der Artikulation von Vertriebeneninteressen dienen.

Unter dem Namen „Landesflüchtlingsausschuss“ hat sich der Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen vor über 70 Jahren am 4. Mai 1948 zum ersten Mal konstituiert.

Buch-Cover: Bundesvertriebnengesetz
Abbildung 3: Bundesvertriebenengesetz, Quelle: Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen NRW

Aufgaben im Wandel der Zeit

Die allgemeinen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in den letzten 70 Jahren, die für die Zielgruppen von besonderer Relevanz waren und sind, sind Flucht und Vertreibung während und nach dem II. Weltkrieg, Flucht/Übersiedlung aus der DDR, Ost-Politik, Aussiedlung und Spätaussiedlung, die Deutsche Frage und die Wiedervereinigung.

Schwarz-Weiß-Fotografie: Vertriebene demonstrieren
Abbildung 4: Demonstration zum Lastenausgleichgesetz, Quelle: Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen NRW

Durch den Zuzug von Aussiedlern und Spätaussiedlern in die Bundesrepublik – insbesondere aus Siebenbürgen, Oberschlesien sowie den Nachfolgestaaten der Sowjetunion –, die ihren Höhepunkt in den 1980er/1990er Jahren hatte, nahm diese Personengruppe an Bedeutung zu. Nachdem 1987 noch 26.002 Aussiedler nach Nordrhein-Westfalen gekommen waren – was bereits eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr bedeutete – kam es ab 1988 zu einem deutlichen Anstieg der Zuzugszahlen. 84.371 Aussiedlern von 1988 folgten ein Jahr später 128.968 Aussiedler. Durch den Zerfall des SED-Regimes in der DDR kamen 1989 weitere 63.709 (im Vergleich zu 6.982 im Vorjahr) Umsiedler hinzu. Damit siedelten 1989 insgesamt fast 200.000 Menschen nach Nordrhein-Westfalen über, was eine Steigerung von über 100 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutete.

Dieser dramatische Anstieg der Aussiedler- und Übersiedlerzahlen führte dazu, dass die Probleme der Aufnahme und Unterbringung in den Mittelpunkt der Beiratsarbeit rückten. Entsprechend seinem Selbstverständnis, sich um alle deutschen Flüchtlinge zu kümmern, nahm sich der Landesbeirat auch der Aussiedler an. Vielfach überschnitten sich – allen Besonderheiten zum Trotz – deren Bedürfnisse mit denen der Vertriebenen und der DDR-Flüchtlinge, etwa wenn es um Wohnungsprobleme oder den Lastenausgleich ging. Daher war es zunächst der Sozial- bzw. der Sozial- und Wohnungsbauausschuss, der sich der Aussiedler besonders annahm. Je mehr die Integration der Altvertriebenen voranschritt, desto mehr verschoben sich die Gewichte der Beiratsarbeit aufgrund des Eintreffens immer neuer Aussiedler auf diese Gruppe.

Luftaufnahme eines Ortes
Abbildung 5: Landesstelle Unna-Massen, Quelle: Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen NRW

Bis zum Ende der 1980er Jahre war der Landesbeirat zuständig für die Aufnahme und Unterbringung von Vertriebenen, Flüchtlingen und Aussiedlern, für ihre Beschäftigung im Arbeitsleben, für die Schul- und Berufsausbildung dieses Personenkreises und seine gesellschaftliche und kulturelle Eingliederung. Daher war wichtig, dass immer auch Vertreter von Behörden im Landesbeirat vertreten waren. Informationen zu geben und abzufragen, Informationen weiterzuvermitteln an Vertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler - das war und ist eine Kernaufgabe des Landesbeirats und der bis in die 1990er Jahre noch flächendeckend existierenden Bezirksbeiräte. Ebenso gehörte es zu den Aufgaben, die Probleme, Sorgen und Anliegen der Personengruppen aufzunehmen, weiterzugeben an die Verwaltung und mit ihr darüber zu beraten, also Vorschläge zu machen, soweit Abhilfe notwendig ist. Solche Vorschläge umfassten Anliegen aus allen Lebensbereichen.

Die grundlegenden Umwälzungen in Deutschland und Osteuropa in den Jahren 1989/90 schufen auch für das Flüchtlings- und Kriegsfolgerecht, auf dem die Beiratsarbeit letztlich aufbaute, völlig neue Voraussetzungen. Das Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetz, kurz BVFG, wurde im Rahmen eines Kriegsfolgenbereinigungsgesetzes geändert, wodurch der Status der Aussiedler als neben Flüchtlingen und Vertriebenen drittem Teil der Heimatvertriebenen zur Jahreswende 1992/93 auslief. Mit dem 1. Januar 1993 wurde stattdessen die Kategorie Spätaussiedler eingeführt. Spätaussiedler waren demnach Deutsche gemäß Artikel 116 Grundgesetz, mussten aber die deutsche Staatsangehörigkeit erst noch erlangen, während Aussiedler diese noch automatisch innehatten. Zudem gab es weitere Einschränkungen: Der Zuzug von Spätaussiedlern wurde auf jährlich höchstens 220.000 begrenzt.

Die Spätaussiedler stellten spätestens jetzt die zentrale Herausforderung der Eingliederungs-/Integrationsarbeit Deutschstämmiger aus dem Osten dar. Bereits die Arbeitsschwerpunkte der späten neunziger Jahre verdeutlichen dies. So waren beispielsweise fünf von den sieben Schwerpunkten des Jahres 1998 reine Spätaussiedlerthemen, von der Aufnahme und Anerkennung über die Unterbringung und wohnungsmäßige Versorgung bis hin zur sprachlichen, beruflichen und gesellschaftlichen Eingliederung.

Aktuelle Herausforderungen

Der Landesbeirat steht nunmehr mittlerweile jedoch vor neuen Herausforderungen. Die Erlebnisgeneration, die Flucht und Vertreibung selbst erlebt hat, scheidet mehr und mehr aus der aktiven Phase im Beruf, der Verwaltung oder auch in der Verbandarbeit aus. Ziel muss es daher sein, die nachfolgenden Generationen für die Themen Flucht und Vertreibung zu gewinnen und sie in die Kulturarbeit und Völkerverständigung einzubeziehen.

Talkrunde
Abbildung 6: Talkrunde beim "Tag der neuen Heimat 2019", Quelle: Valeria Diewald, MKW

Seit vielen Jahren findet mittlerweile neben den regelmäßigen Vollversammlungen des Landesbeirats auch einmal jährlich der „Tag der neuen Heimat“ statt (hier im Bild 2019), der als Begegnungs- und Diskussionsforum eine immer größere Bedeutung einnimmt.

Nach der Landtagswahl im Jahr 2017 wurde der Landesbeirat aus dem Geschäftsbereich des Integrationsministeriums (damals Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales) in den Geschäftsbereich des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft übertragen.

Mit dieser Veränderung verbindet die Landesregierung die Erwartung, dass der Landesbeirat neben Themen der Integration mit all ihren Facetten, der schulischen, sprachlichen sowie der beruflichen und der sozialpolitischen Dimension – neue wichtige Schwerpunkte, zum Beispiel in der Erinnerungskultur und der Bildungspolitik, setzt. In diesem Zusammenhang sind besonders die Erhaltung des historischen Gedächtnisses der Vertreibungsgebiete, die Wahrung der landsmannschaftlichen Identitäten und die politische Bildung zu nennen.

Menschen sitzen an einem Tisch im Konferenzraum
Abbildung 7: Der Landesbeirat bei einer Vollversammlung, Quelle: Martina Rodrigues, MKW

Die Sitzungen des Beirates finden mindestens zweimal im Jahr statt.

Die Geschäftsstelle des Landesbeirats befindet sich nun ebenfalls im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

Damit die Anliegen noch besser (koordinierter) betreut werden können, wurde ab 2018 die Funktion eines Landesbeauftragten für deutsche Heimatvertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler eingeführt. Heiko Hendriks nimmt die Aufgaben des Vorsitzenden des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen und die Funktion des Beauftragten des Landes für die Belange der deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler in Personalunion wahr.

Aktuell widmet sich der Landesbeirat u.a. folgenden Themen:

  • der Förderung und Weiterentwicklung des Kulturgutes der Vertriebenen nach § 96 BVFG,

  • die Landesregierung dabei zu unterstützen, die Erinnerung an Flucht und Vertreibung wachzuhalten und die Leistungen der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler für den Aufbau des Landes Nordrhein-Westfalen zu würdigen,

  • dazu beizutragen, die Patenschaften zu den Patenlandsmannschaften stärker zu leben.

Bei allem Wandel waren und sind die Aufgaben des Landesbeirats immer ähnlich. Dazu gehört die Unterrichtung und Beratung von Behörden, die Beratung der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler sowie Spätaussiedler, das Wecken von Verständnis für Maßnahmen von Behörden sowie die Vertretung der Interessen der Betroffenen gegenüber der Öffentlichkeit.

Personen in einer Bibliothek
Abbildung 8: Der Landesbeirat zu Gast in der Bibliothek der Landeszentrale für politische Bildung NRW, Quelle: Martina Rodrigues

Insgesamt lässt sich resümieren, dass sich der Landesbeirat im Laufe der Jahrzehnte durch die politischen Entwicklungen zu einem Gremium entwickelt hat, in dem nicht mehr die individuelle Eingliederungshilfe im Vordergrund steht. Neuer Schwerpunkt der Arbeit und zugleich auch Herausforderung ist vielmehr die gemeinsame und vernetzte Wahrnehmung der Interessen der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler und die Einbeziehung der jüngeren Generationen in die Kulturpflege.

Weitere Informationen zu Aufgaben und zur Zusammensetzung des Landesbeirats finden Sie kurz und übersichtlich zusammengefasst im Flyer.

Was gibt es Neues? Aktuelle Mitteilungen

Auf Einladung des Präsidenten des Landtags, André Kuper, und des Vorsitzenden des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen, Heiko Hendriks, wurde am 29. November 2024 im Plenarsaal des Düsseldorfer Landtags mit über 200 geladenen Gästen aus ganz Nordrhein-Westfalen der diesjährige „Tag der neuen Heimat“ gefeiert. Im Mittelpunkt stand der Festvortrag von Ira Peter, einer freien Journalistin mit russlanddeutschen Wurzeln. Ergänzt wurde dies durch eine Gesprächsrunde mit Dr. Sabine Grabowski und Vladimir Andrienko über die Ausstellung „Heimat“.

Vor Beginn der Festveranstaltung konnten die Gäste die Ausstellung „Heimat“, die durch eine Kooperation zwischen der Historikerin Dr. Sabine Grabowski (Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus) und dem Fotografen Thomas Stelzmann entstanden ist, besuchen. „Heimat“ umfasst 22 Exponate in Bild und Schrift über „Neu-Düsseldorfer“ mit russischsprachigem Hintergrund, vornehmlich Deutsche aus Russland, die zu ihrem Lebensweg und dem Verhältnis zu ihrer neuen Heimat befragt wurden.

Der Präsident des Landtags, André Kuper, begrüßte die Gäste und hieß sie im Landtag von Nordrhein-Westfalen herzlich willkommen. In seiner Begrüßung ging er auf die Situation von Aussiedlerinnen und Aussiedlern mit russlanddeutschen Wurzeln ein. „Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat die Situation vieler Aussiedlerinnen und Aussiedler mit russlanddeutschen Wurzeln nicht vereinfacht. Viele fühlen sich, als würden sie zwischen den Stühlen sitzen. Dabei sind sie fester Bestandteil unserer Geschichte und unserer Gesellschaft. Wir alle sind in der Verantwortung, für Verständigung in Europa, für Frieden und Demokratie, einzutreten“, so Kuper wörtlich.

In seinen einführenden Worten machte der Vorsitzende des Landesbeirats, Heiko Hendriks, deutlich, dass jeder Lebensweg Besonderheiten aufweist. Die Kenntnis über die Geschichte des anderen hilft erwiesenermaßen, einander besser zu verstehen. „Der Begriff Heimat und dessen Bedeutung für jeden Einzelnen spielen dabei eine herausragende Rolle. Dies gilt nicht nur – aber insbesondere – für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Aus diesem Grund stellt der diesjährige Heimattag zu Recht die größte Gruppe, die Aussiedlerinnen und Aussiedler mit russlanddeutschen Wurzeln und ihre Lebenswege, in den Mittelpunkt“, so Heiko Hendriks.

Den Festvortrag hielt in diesem Jahr Ira Peter, die 1983 in Kasachstan geboren und seit 1992 in Deutschland lebt. Als freie Journalistin arbeitet sie unter anderem für verschiedene Zeitungen und das Radio. Seit 2017 setzt sie sich öffentlich – in journalistischen Beiträgen, im Aussiedler-Podcast Steppenkinder und als Rednerin bei Veranstaltungen – mit russlanddeutschen Themen auseinander. Im März 2025 erscheint ihr Buch „Deutsch genug?“ über die Geschichte der Russlanddeutschen in der Sowjetunion und ihrer Integration in Deutschland. 

In ihrem Festvortrag betonte sie, dass die Aufnahme von russlanddeutschen Aussiedlerinnen und Aussiedlern „die erste komplett gesteuerte und gewollte, dauerhafte Zuwanderung in die Bundesrepublik [war]. Die Politikerinnen und Politiker dieser Zeit, in erster Linie Helmut Kohl, […] hatten sich einer historischen Verantwortung gestellt und sich mit den Russlanddeutschen gleichzeitig eine in die Zukunft gerichtete Verpflichtung ins Land geholt. Diese haben sie aber nicht vollständig erfüllt. Hinter dem sozioökonomischen Erfolg der Generation meiner Eltern verbirgt sich leider auch eine große Chancenungleichheit. Die Integrationsdefizite – wie Sprachbarrieren, kaum Zugang zu qualifizierten Berufen oder wenig politische Teilhabe – welche zum Teil auf die Rahmenbedingungen zurückzuführen sind, blieben lange ungesehen.“ 

Ira Peter setzt sich in diesem Kontext auch kritisch mit den Medien auseinander. „Bis heute geraten wir wegen tendenziöser Beiträge regelmäßig unter Generalverdacht, diesem Land gegenüber illoyal zu sein, weil wir angeblich ‚zwischen allen Stühlen‘ sitzen.“ Dies würde bei Russlanddeutschen zu einem Vertrauensverlust gegenüber deutschen Medien führen und einem weiteren Rückzug in russischsprachige Angebote. Ein Großteil der Befragten mit Postost-Hintergrund kritisierte 2023 in einer Studie des WDR, dass sie in deutschen Medien kaum in Verbindung mit einer Wertschätzung ihrer Integrationsleistungen thematisiert werden, sondern vorrangig in problematischen Zusammenhängen. Das würde auch sie selbst frustrieren. „Ich habe keine Lust mehr, öffentlich fast ausnahmslos einer ‚Problemgruppe‘ zugeschrieben zu werden, die sich zwischen Russland und Deutschland zerrissen zu fühlen habe, zwischen Kulturen oder multiplen Identitäten. Einige von uns ringen zwar noch immer mit der Ambivalenz zwischen deutscher Herkunft, sowjetischer Prägung und einer bundesdeutschen Biografie. Doch ist es nicht normal, dass sich eine Identität aus unterschiedlichen kulturellen und lebensgeschichtlichen Aspekten zusammensetzt? Das ändert nichts daran, dass für die meisten Russlanddeutschen Deutschland zu ihrem Zuhause geworden ist. Meine Eltern werden bis zu ihrem letzten Atemzug dankbar bleiben, in Deutschland aufgenommen worden zu sein, selbst wenn sie für immer Paralleldeutsche bleiben sollten“, erzählt Ira Peter.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Gesprächsrunde unter der Moderation von Heiko Hendriks mit dem Sozialpädagogen Vladimir Andrienko, der auch im Rahmen der Ausstellung „Heimat“ porträtiert wird, sowie Dr. Sabine Grabowski. Sie unterstrich im Gespräch ihre Motivation für das Projekt „Heimat“ u.a. dadurch, dass zwar viele Zeitzeugenberichte über Flucht und Vertreibung als Folge des Zweiten Weltkriegs existieren, aber bislang deutlich weniger Erinnerungen von den verschiedenen Gruppen der Spätaussiedler und Migranten aus dem östlichen Europa zusammengetragen wurden. 

Aufgrund der Tatsache, dass allein in Düsseldorf nach statistischen Angaben rund 8.000 Menschen mit einem Migrationshintergrund aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion leben, gehören sie zum Stadtbild Düsseldorfs. Mit dem Projekt sollen Lebensgeschichten von Menschen gesammelt werden, die in Düsseldorf eine neue Heimat gefunden haben.

Vladimir Andrienko, der 1979 in Nordkasachstan geboren wurde, machte deutlich, wie schwer der Anfang hier in Düsseldorf für ihn war: „Die ersten drei Jahre hier waren mit viel Frustration verbunden. Mein Diplom wurde nicht anerkannt. Irgendwie entstand der Eindruck ‚Du bist hier nicht gewünscht, du störst uns.ʼ Obwohl wir immer eine deutsche Familie waren, galten wir jetzt als Russen. Dann habe ich die riesige russischsprachige Community hier entdeckt und mit Stand-Up-Comedy begonnen. Damit konnte ich Frustration abbauen, und seit 2014 mache ich das auf Deutsch. Biologisch gesehen bin ich ein Deutscher, aber kulturell bin ich ein Russe, denn meine Bildung hat in russischer Sprache stattgefunden, sie ist meine Grundlage. Aber meine seelische Heimat ist Düsseldorf.“

Musikalisch begleitet wurde das Programm durch die Harfenistin Marika Cecilia Riedl, Förderpreisträgerin in der Sparte Musik der Sudetendeutschen Landsmannschaft.

Gruppenbild Tag der neuen Heimat 2024

Die diesjährige auswärtige Sitzung des Landesbeirats fand nunmehr am 6. Juli 2024 in Bonn bei der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen in Bonn statt, die kurz zuvor ihr 50jähriges Bestehen mit einem Festakt in Berlin begangen hatte. Bevor Vorstandsvorsitzende Dr. Ernst Gierlich und Geschäftsführer Thomas Konhäuser die Arbeit der Kulturstiftung erläuterten und Mitarbeiter Thomas Dapper über eine effiziente Öffentlichkeitsarbeit referierte, hat Vorsitzender Heiko Hendriks einen kurzen Rückblick über die verschiedenen Aktivitäten seit der März-Sitzung berichtet. 

In der Sitzung am 26. März 2024 wurden die Ergebnisse der Arbeitsgruppe präsentiert und es wurde ein Änderungsvorschlag des Landesbeirats in Bezug auf die Unterrichtsvorgaben an den weiterführenden Schulen einstimmig beschlossen. Dieser wird nun mit dem Schulministerium abgestimmt. Des Weiteren erfolgte ein umfangreicher Rückblick auf die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen des Landesbeirats. Heiko Hendriks berichtete ferner, dass mit Walter Gauks in Berlin sowie Andreas Hofmeister in Hessen zwei weitere Beauftragte berufen worden sind. Er brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass es nunmehr wieder zu einer gewinnbringenden länderübergreifenden Zusammenarbeit kommt.

Am 28. November 2023 fanden eine weitere Sitzung des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen als hybride Sitzungen in Düsseldorf statt.

In dieser Sitzung ging der Vorsitzende Heiko Hendriks in seinem Bericht zunächst auf die Änderungen bei der Beauftragten in Bayern ein und freute sich, dass mit Petra Loibl MdL erneut eine kompetente Kollegin berufen worden ist. Großen Raum in seinem Bericht nahmen die lang erwarteten und nun endlich verabschiedeten Änderungen im Bundesvertriebenengesetz ein: Zum einen hat im Anerkennungsverfahren ein aktuelles Bekenntnis zum deutschen Volkstum Vorrang vor eventuell älteren Bekenntnissen zu einem nichtdeutschen Volkstum. Außerdem gibt es weitere Erleichterungen bei der Anerkennung im Verfahren für deutsche Spätaussiedler speziell aus den Kriegsgebieten der Ukraine. Zuletzt wurde die Frist zur Aktenaufbewahrung auf einen Zeitpunkt von fünf Jahren nach dem Tod der Verfahrensbeteiligten verlängert. Ein weiterer Punkt war der Garantiefonds Hochschule.

Da der Garantiefonds, der u.a. Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler auf ihrem Weg ins Studium unterstützt, wegzufallen drohte, wurde diese Personengruppe in die Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen „NRWege ins Studium“ mit aufgenommen. Ferner wurde innerhalb des Landesbeirats wurde aus engagierten Mitgliedern ein Arbeitskreis gebildet, mit der aktuellen Aufgabenstellung, die derzeitigen Unterrichtsvorgaben zum Thema Vertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler an nordrhein-westfälischen Schulen zu untersuchen und, sofern geboten, konkrete Verbesserungsvorschläge zu machen, die dann der Vorsitzende mit Schulministerin Dorothea Feller besprechen kann.

Zum Schluss der Sitzung wurde die Jahresplanung für 2024 besprochen. U.a. tagt der Landesbeirat im Sommer in den Räumen der Kulturstiftung der Vertriebenen in Bonn.

Am Mittwoch, dem 15. November 2023, fand im Gerhart-Hauptmann-Haus (GHH) in Düsseldorf die Jubiläumsveranstaltung zum 75-jährigen Bestehen des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen sowie zum 60-jährigen Jubiläum des Gerhart-Hauptmann-Hauses statt. Die Feierlichkeiten wurden in Anwesenheit von Ministerpräsident Hendrik Wüst abgehalten.

In seiner Begrüßung machte der Vorsitzende des Landesbeirats, Heiko Hendriks, deutlich, dass man die Anwesenheit des Ministerpräsidenten »als Wertschätzung für die jahrzehntelange Arbeit beider Institutionen und der vielen ehrenamtlich Engagierten in der Vertrieben- und Aussiedlerarbeit« sehe. In seiner Ansprache würdigte auch der Ministerpräsident die jahrzehntelange engagierte Arbeit des Landesbeirats und der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus, die seit 75 bzw. 60 Jahren wichtiger Akteur sowohl in der Unterstützung der Anliegen der Landsmannschaften und der Verbände der Vertriebenen und Aussiedler sowie im deutsch-osteuropäischen Dialog sind. Er betonte die Bedeutung beider Organisationen im Kontext der Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen und lobte ihre Rolle in der Erinnerungsarbeit und bei der Förderung von Integration und kulturellem Austausch.

Wörtlich führte der Ministerpräsident aus: »Der Verlust von Heimat prägt und beschäftigt Menschen häufig bis an ihr Lebensende. Umso wichtiger waren und sind Institutionen wie der Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen und das Gerhart-Hauptmann-Haus. Seit nunmehr 75 Jahren ist der Landesbeirat kompetenter Ansprechpartner für Politik und Verwaltung und zugleich Interessensvertreter und wichtiger Mittler gegenüber den Betroffenen. Seit 75 Jahren leistet er wichtige Arbeit und trägt entscheidend dazu bei, dass Betroffene hier bei uns neue Wurzeln schlagen können. Für diese unermüdliche Arbeit und das große Engagement danke ich von Herzen. Das vor 60 Jahren eröffnete Gerhart-Hauptmann-Haus ist ein Ort der Begegnung und der Vielfalt. Mit seiner Arbeit macht es die Vergangenheit wahrnehmbar, damit wir die Zukunft gestalten können.«

Die Veranstaltung war jedoch nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern bot auch Gelegenheit, die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen für beide Organisationen in den Fokus zu rücken. Die wesentlichen Zukunftsaufgaben umriss der GHH-Vorstandsvorsitzende, Edgar L. Born, mit den Worten: »Es geht um den respektvollen Umgang mit den Heimaten, die Menschen in sich tragen. Es geht um gegenseitiges Verstehen und um Frieden. Um Menschen dauerhaft zu beheimaten, muss es uns ein Anliegen sein, mit ihnen Demokratie als Heimatort zu bewohnen. Ohne Demokratie werden Freiheit und Frieden schnell obdachlos.«

Der Direktor des GHH, Prof. Dr. Winfrid Halder, zog nach dem Festakt ein positives Fazit: »Die Quintessenz der Veranstaltung ist für mich, dass beide Einrichtungen zwar auf eine lange Geschichte zurückblicken können, dass heute aber zugleich deutlich geworden ist, wie wichtig die Fortsetzung ihrer vielfältigen Arbeit jetzt ist und in Zukunft bleiben wird. Denn nicht nur die momentane Situation in und um die Ukraine macht deutlich, dass wir hier in Deutschland unseren Blick auch weiterhin nach Osten richten müssen, und zwar noch mehr als wir dies lange Zeit getan haben. Wir müssen immer noch viel wechselseitig lernen, dies nicht zuletzt, weil alle derzeitigen oder zukünftigen EU-Beitrittskandidatenländer im östlichen oder südöstlichen Europa liegen.«

Unter den rund 100 geladenen Gästen waren prominente Persönlichkeiten wie der Düsseldorfer Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, die ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum, die tschechische Generalkonsulin Kristina Larischová und der ungarische Generalkonsul Gergö Szilágyi.

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Ministerpräsident Hendrik Wüst würdigt die Arbeit des Landesbeirats und der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf

Bildquelle: MKW/Mark Hermenau

Gruppenbild Landesbeirat: Zweite Vollversammlung 2023 (Haus Schlesien, Königswinter)

Am 18. August 2023 fand die zweite Vollversammlung des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen in diesem Jahr statt. Ort der Sitzung war das Haus Schlesien in Königswinter. Nach der Begrüßung und des Berichtes des Vorsitzenden Heiko Hendriks beschlossen die Mitglieder u.a. einen Arbeitskreis zu gründen, der sich mit den Themen Vertreibung, Flucht und Aussiedlung im Schulunterricht an nordrhein-westfälischen Schulen beschäftigen soll. Im Anschluss stellte Nicola Remig, Leiterin des Dokumentationszentrums, die Kultur- und Bildungseinrichtung vor und führte im Anschluss die Mitglieder durch die Dauerausstellung.

„Tag der neuen Heimat“: Minister Liminski würdigt die Leistungen der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler

Auf Einladung des Präsidenten des Landtags, André Kuper MdL, und des Vorsitzenden des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen des Landes Nordrhein-Westfalen, Heiko Hendriks, wurde am 11. August 2023 im Plenarsaal des Landtags in Düsseldorf mit über 120 Gästen der diesjährige „Tag der neuen Heimat“ gefeiert.

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Von links nach rechts: Heiko Hendriks, Vorsitzender des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen, Landtagspräsident André Kuper, Dr. Lilli Gebhard, Lyrikerin und Lehrerin, Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei sowie Kornelius Ens, Direktor des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold, vor dem eigentlichen Beginn der Veranstaltung im Plenarsaal des Landtags.

Unter den geladenen Gästen waren Mitglieder von Verbänden, Organisationen und Einrichtungen der Kulturpflege der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler in NRW. Mehr als zwei Drittel waren Vertreterinnen und Vertreter der russlanddeutschen Verbände. Auch Abgeordnete der Fraktionen waren gekommen.

Nach einer musikalischen Eröffnung durch das Streicherensemble der August-Hermann-Francke-Schulen aus Detmold, unter der Leitung von Dr. Matthias Lang, begrüßte der Landtagspräsident André Kuper die Gäste und hieß sie im Landtag von Nordrhein-Westfalen herzlich willkommen. In seinem Grußwort ging er auf den Krieg in der Ukraine ein und spannte einen Bogen zu der Geschichte der deutschen Heimatvertriebenen und Aussiedler. Wörtlich sagte er „Heimatvertriebene und Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler einten individuelle und wechselvolle Geschichten, die über viele Jahre zu erfolgreicher Integration geführt hat. Auch heute kommen Menschen zu uns, die vor Kriegen oder menschenverachtender Politik fliehen. Besonders der Angriffskrieg Russlands und seine Folgen zeigen, wie integrativ die Vertriebenen-Gemeinschaft wirkt. Sie unterstützt Geflüchtete mit zahlreichen Hilfsaktionen und signalisiert, dass es einen sicheren Platz für sie gibt.“

Der Vorsitzende des Landesbeirats, Heiko Hendriks, machte in seiner Rede deutlich, dass viele Anwesende, aber auch weitere Personen aus der russlanddeutschen Community ihm in den letzten Monaten deutlich gemacht haben, wie sehr sie mit den betroffenen Menschen in der Ukraine mitfühlen. Er habe den Eindruck, dass dieses Mitgefühl noch ein Stück höher als in der Gesamtgesellschaft sei. Wörtlich sagte er: „Dies wäre auch nicht verwunderlich, da viele Deutsche aus Russland persönliche Bindungen in die Kriegsgebiete haben, oftmals sogar familiäre Wurzeln! Somit ist dies für alle, aber insbesondere für die Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, eine besonders schwierige Zeit!“

Er freute sich, unter den Gästen auch die Vorsitzende und weitere Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Minderheit aus Mariupol (Ukraine) sowie Vertreterinnen des deutsch-ukrainischen Vereins „Blau-Gelbes Kreuz“ begrüßen zu können.

Kritik übte der Vorsitzende an der seitens des Bundesfamilienministeriums angekündigten ersatzlosen Streichung des Garantiefonds Hochschule: “Mit diesem Bundesprogramm werden diejenigen Zugewanderten unterstützt, die z.B. ein im Herkunftsland begonnenes Studium fortsetzen wollten oder ein Studium beginnen möchten. Förderberechtigt sind auch Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler. Unter anderem hat die in Bonn ansässige Otto-Benecke-Stiftung mit dem Programm seit 1965 mehr als 500.000 Zugewanderte – darunter viele Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler - bei der Aufnahme, Fortsetzung und Ergänzung ihrer akademischen Ausbildung in Deutschland unterstützt. Wenn diese Förderung ersatzlos gestrichen wird, verspielen wir ein Stück unserer Zukunft! Hier ist der Bund meines Erachtens in der Pflicht, Alternativen für eine Förderung aufzuzeigen“, so Hendriks wörtlich.

Den Festvortrag hielt in diesem Jahr der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski. Er dankte dem Landesbeirat für die Durchführung des Tages der neuen Heimat und führte wörtlich aus: „Wir würdigen heute die Leistungen der Millionen Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler. Flucht und Vertreibung haben uns als Land und Gesellschaft vielfach geprägt. Die Erfahrungen und das Wissen der Vertriebenen können uns helfen, junge Menschen für die Themen Flucht und Vertreibung zu sensibilisieren und für die Völkerverständigung zu gewinnen. Das gilt ganz aktuell für die mehr als 220.000 ukrainischen Flüchtlinge hier in Nordrhein-Westfalen, denen wir einen sicheren Zufluchtsort bieten möchten und denen wir durch die Erfahrungen der Vertriebenen von damals das Ankommen und die gesellschaftliche Integration so stark wie möglich erleichtern wollen.“

In einer anschließenden Talkrunde unter der Moderation von Heiko Hendriks mit der Lyrikerin und Lehrerin, Dr. Lilli Gebhard, sowie dem Direktor des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold, Kornelius Ens, ging es um die Fragen der Beheimatung, politischen Bildung, der Möglichkeiten der Kunst meinungsbildend zu wirken, sowie der Haltung der Deutschen aus Russland zum Krieg in der Ukraine.

 

Hintergrundinformationen:

Der „Tag der neuen Heimat“ wurde 2006 vom Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen ins Leben gerufen. Mit dieser Veranstaltung werden die Leistungen der Millionen Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler für das Land Nordrhein-Westfalen gewürdigt und gleichzeitig die Erinnerung an ihre Geschichte und ihre Kultur wachgehalten.

Ursprünglich richtete sich der „Tag der neuen Heimat“ zunächst nur an Deutsche aus Russland, mittlerweile werden aber auch alle anderen Aussiedlerinnen und Aussiedler sowie die deutschen Heimatvertriebenen einbezogen.

In Nordrhein-Westfalen leben noch ca. 600.000 deutsche Heimatvertriebene, die während und nach dem zweiten Weltkrieg nach NRW gekommen sind, sowie weitere rund 700.000 (Spät-)Aussiedlerinnen und Aussiedler die in den vergangenen Jahrzehnten eine neue Heimat in NRW gefunden haben.

KONSTITUIERUNG DES LANDESBEIRATS FÜR VERTRIEBENEN-, FLÜCHTLINGS- UND SPÄTAUSSIEDLERFRAGEN

Staatssekretärin Türkeli-Dehnert: Die persönlichen Erfahrungen von Vertriebenen und Spätaussiedlern helfen bei der Diskussion über das Thema Einwanderung

Im Rahmen der Neukonstituierung des nordrhein-westfälischen Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen, der in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiert, machte die Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Gonca Türkeli-Dehnert, deutlich, dass „die persönlichen Geschichten und Erfahrungen von Vertriebenen uns helfen können, auch noch einmal neu und anders über das Thema Einwanderung in unserer Gesellschaft zu diskutieren“. Wörtlich fügte sie weiter aus. „Wir befinden uns in einer Phase, in der es für Vertriebene gilt, den Übergang von der Erlebnisgeneration zu nachfolgenden Generationen zu gestalten und gerade dieses Wissen zu erhalten und ihre Erfahrungen mit heute abzugleichen. Nicht zuletzt der Angriff auf die Ukraine hat uns das noch einmal deutlich vor Augen geführt. Unser Ziel muss es sein, die nachfolgenden Generationen für die Themen Flucht und Vertreibung zu gewinnen, sie zu Zeitzeugen zu machen und so ihr Interesse an der Kulturarbeit und für Völkerverständigung zu gewinnen. Ein wichtiger Schwerpunkt Ihrer Arbeit liegt daher in der Erinnerungskultur und Bildungspolitik. Das gilt auch für die Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, die zu einem späteren Zeitpunkt andere Erfahrungen gemacht haben. Ihre Erfahrungen legen auch Zeugnis von Einstellungsveränderungen der Wohnbevölkerung ab. Ob sie zu den ersten Übersiedlern nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs gehörten oder zu denjenigen gehörten, die zeitgleich mit den aus dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien Geflüchteten zu uns kamen, macht einen Unterschied. Ich weiß, dass alle Menschen der Personengruppe, die durch diesen Landesbeirat vertreten werden, Deutsche sind und waren. Sie hatten damit gegenüber klassischen Einwanderern einen Vorteil. Sie teilten aber mit ihnen das Schicksal, das bisherige Leben aufgegeben zu haben und in einer neuen Gesellschaft ankommen zu wollen. Wenn wir heute von der Leistung der Vertriebenen und Spätaussiedler sprechen, sind es nicht nur ihre wirtschaftlichen Beiträge, sondern vor allen Dingen, angekommen zu sein. Wir sind gut beraten, uns gerade das jetzt ins Bewusstsein zu rufen.“

Zuvor hatte der Vorsitzende des Landesbeirats, Heiko Hendriks, deutlich gemacht, dass er froh ist, dass 30 Aktive aus der Vertriebenen sowie der (Spät)-aussiedler Community gewonnen werden konnten, gut fünf Jahre ihre Expertise diesem Gremium zur Verfügung zu stellen, um die Landesregierung effizient beraten zu können. Hendriks wörtlich: „Die heute hier anwesenden 13 Frauen und 17 Männer bilden die Zielgruppen hervorragend ab und werden, egal ob sie in einer Landsmannschaft oder in einer einschlägigen Kultureinrichtung tätig sind, mit ihren Erfahrungen und auch ihrem Wissen sicherlich dazu beitragen, dass der Landesbeirat in Zukunft noch mehr Gehör finden wird!“

Die Mitglieder des Landesbeirats verständigten sich in der Sitzung auch darauf, Arbeitskreise zu spezifischen Themen ins Leben zu rufen sowie den Tag der neuen Heimat und  die regelmäßige Herausgabe des Vertriebenen- und Aussiedler Journals zu bewerkstelligen.

 

 

Heiko Hendriks bleibt Beauftragter für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern

Weitere fünf Jahre Ansprechpartner für deutsche Heimatvertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat Heiko Hendriks (Mülheim an der Ruhr) für weitere fünf Jahre zum Beauftragten für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern bestellt. Darüber hinaus hat das Ministerium für Kultur und Wissenschaft Herrn Hendriks erneut zum Vorsitzenden des Landesbeirates für Vertriebenen-, Aussiedler- und Spätaussiedlerfragen benannt. Der 56-jährige Heiko Hendriks übt die beiden Funktionen seit Februar 2018 aus.

Deutsche Heimatvertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler sowie Übersiedler und Flüchtlinge aus der damaligen DDR sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und engagieren sich auf vielfältige Art und Weise in Nordrhein-Westfalen. Dies will die Landesregierung besonders würdigen und durch einen Ansprechpartner für diese Zielgruppe begleiten.

Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft: „Heiko Hendriks hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass es durch die Funktion des Beauftragten möglich ist, die Interessen der Gruppen gezielt zu vertreten und ihnen Gehör zu verschaffen. Die erneute Berufung drückt somit nicht nur die Wertschätzung für seine geleistete Arbeit, sondern auch für die zugewanderten Menschen, ihre Anliegen sowie ihre spezifischen Lebenswege aus.“

Heiko Hendriks: „Ich freue mich über die erneute Berufung und bedanke mich sehr herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen. Ich sage zu, dass ich mich weiterhin mit großem Engagement dem Aufgabenfeld widmen werde.“

In einer Phase, in der es für Vertriebene auch gilt den Übergang von der Erlebnisgeneration zu nachfolgenden Generationen zu gestalten, hat der Angriffskrieg auf die Ukraine noch einmal verdeutlicht, wie eng die Bezüge der Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen sind. Es gilt zu verdeutlichen, welche Gemeinsamkeiten zwischen diesem Personenkreis im Hinblick auf Aufgabe des bisherigen Lebens und einem Ankommen in einer neuen Gesellschaft mit jetzt neu zu uns kommenden Menschen bestehen.

Hintergrundinformationen:

Bis 1989 sind mehr als 2,4 Millionen deutsche Heimatvertriebene und Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten (ca. 1,35 Millionen) sowie aus der ehemaligen SBZ/DDR (ca. 1,1 Millionen) nach Nordrhein-Westfalen gekommen. Des Weiteren hat Nordrhein-Westfalen rund 700.000 Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler aufgenommen, die größte Gruppe bilden die sogenannten Deutschen aus Russland, gefolgt von Deutschen aus Polen und Rumänien.

Zu sehen sind nebeneinander stehend Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, und Heiko Hendriks, Beauftragter der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern.

Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, und Heiko Hendriks, Beauftragter der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern. Foto: MKW NRW

In der digitalen Sitzung des Landesbeirats am 5. April 2022 war der diesjährige „Tag der neuen Heimat“, der am 1. April stattfand, Thema der Sitzung. Die Festveranstaltung wurde von den Mitgliedern sehr positiv bewertet.

Heiko Hendriks berichtete von seinem Treffen mit den anderen Länderbeauftragten in Friedland Mitte März 2022. Es folgte ein intensiver Austausch der Mitglieder des Landesbeirats über den Krieg in der Ukraine und dessen Folgen für die Betreuung der ukrainischen Flüchtlinge in NRW. Außerdem wurde die aktualisierte Landesbeiratsverordnung vorgestellt.

Tagesordnung

 

Auf Einladung des Präsidenten des Landtags, André Kuper MdL, des Parlamentarischen Staatsekretärs im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Klaus Kaiser MdL, und des Vorsitzenden des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen des Landes Nordrhein-Westfalen, Heiko Hendriks, wurde am 01. April 2022 im Plenarsaal des Landtags in Düsseldorf mit rund 100 Gästen der diesjährige „Tag der neuen Heimat“ gefeiert.

Zum siebzehnten Mal fand nun der „Tag der neuen Heimat“ des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen des Landes Nordrhein-Westfalen statt, zum zweiten Mal im Plenarsaal des Landtags.

Unter den geladenen Gästen waren Mitglieder von Verbänden, Organisationen und Einrichtungen der Kulturpflege der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler in NRW. Mehr als die Hälfte waren Vertreterinnen und Vertreter der russlanddeutschen Verbände.

Nach einer musikalischen Eröffnung begrüßte der Landtagspräsident André Kuper in seinem Videogrußwort die Gäste und hieß sie im Landtag von Nordrhein-Westfalen – im Herzen der Demokratie – herzlich willkommen. In seinem Grußwort ging er auf die aktuellen politischen Ereignisse seit dem 24. Februar ein und verurteilte Putins völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. In seiner Videobotschaft betonte er die schwierige Situation für Aussiedlerinnen und Aussiedler angesichts des Krieges in der Ukraine:  

„Besonders bei deutschen Heimatvertriebenen und Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern weckt der Krieg in der Ukraine schlimme Erinnerungen an das eigene Schicksal. Auch die Vertriebenen und ihre Verbände haben Hilfsaktionen für die Kriegsopfer gestartet. Dass sie in dieser Situation so eng zusammenstehen, ist ein Zeichen der Hoffnung für die Zukunft.“

Der Vorsitzende des Landesbeirats, Heiko Hendriks, machte in seiner Rede deutlich, dass es trotz der Pandemie und des Krieges richtig sei, den „Tag der neuen Heimat“ durchzuführen. Er freue sich, unter den Gästen erstmalig auch Vertreterinnen der ukrainischen Gemeinde aus Düsseldorf auf der Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

In Bezug auf das Leitthema der Veranstaltung „Politische Bildung“ merkte der Vorsitzende an, dass diese seiner Ansicht nach in Zukunft eine noch größere Bedeutung haben werde. „Wir müssen mehr über die Lebenswege und den damit verbundenen individuellen Erfahrungen von Menschen sprechen und Biografien in der politischen Bildung nutzen, um historische und politische Prozesse zu erklären und Verständnis füreinander zu entwickeln!“

Den Festvortrag hielt in diesem Jahr Frau Dr. Nike Alkema, Direktorin und Geschäftsführerin der Heimvolkshochschule St. Hedwigs-Haus in Oerlinghausen. In ihrem Festvortrag mit dem Titel „Beheimatung als Konzept - über die Bildungsarbeit einer Heimvolkshochschule“ stellte sie die Arbeit ihres Hauses und das Konzept einer Heimvolkshochschule vor und gab einen umfassenden Überblick über die vielschichtigen Möglichkeiten der Erwachsenenbildung im Allgemeinen und der politischen Bildung im Speziellen.

In einer anschließenden Talkrunde unter der Moderation von Heiko Hendriks mit PStS Klaus Kaiser und Dr. Nike Alkema über „Zusammenhalt als Aufgabe - über die Bedeutung von politischer Bildung“ wurde u. a. eine Bewertung der Arbeit der Heimvolkshochschulen auch aus persönlicher Erfahrungen von Klaus Kaiser als ehemaligem Leiter einer Volkshochschule vorgenommen. Eine der Diskussionsfragen war, wie sich politische Bildungsangebote auf die persönliche Entwicklung junger Menschen und ihren Werdegang auswirken können.

Die musikalische Gestaltung des Abends erfolgte unter der musikalischen Leitung von Dr. Matthias Lang durch das Streicherensemble der August-Hermann-Francke-Schulen in Lippe und der Sängerin Lotti Epp. Die August-Hermann-Francke-Schulen haben einen hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern, deren Eltern als Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler in Deutschland leben.

Im Anschluss der Festveranstaltung gab es einen Stehempfang in der Wanderhalle des Landtags und der Möglichkeit des persönlichen Austausches aller Teilnehmenden.

Hintergrundinformationen:

Der „Tag der neuen Heimat“ wurde 2006 vom Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen ins Leben gerufen. Mit dieser Veranstaltung werden die Leistungen der Millionen Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler für das Land Nordrhein-Westfalen gewürdigt und gleichzeitig die Erinnerung an ihre Geschichte und ihre Kultur wachgehalten.

Ursprünglich richtete sich der „Tag der neuen Heimat“ zunächst nur an Deutsche aus Russland, mittlerweile werden aber auch alle anderen Aussiedlerinnen und Aussiedler sowie die deutschen Heimatvertriebene einbezogen.

In Nordrhein-Westfalen leben noch ca. 600.000 deutsche Heimatvertriebene, die während und nach dem zweiten Weltkrieg nach NRW gekommen sind sowie weitere rund 700.000 (Spät-)Aussiedlerinnen und Aussiedler die in den vergangenen Jahrzehnten eine neue Heimat in NRW gefunden haben.

In einer virtuellen Sitzung beriet der NRW-Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen am 26. November 2021 u.a. über den neuen Koalitionsvertrag auf Bundesebene, über die Weiterentwicklung des Projektes „Virtuelle Heimatstuben“ sowie über die Ergebnisse verschiedener bereits stattgefundener Veranstaltungen in den letzten 3 Monaten.

Heiko Hendriks berichtete zunächst von seinen Aktivitäten und Tätigkeiten in den letzten Monaten in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Landesbeirats. In diesem Zusammenhang ging er vor allem auf die erfolgreiche Durchführung des „Tages der neuen Heimat“ im September sowie auf die Durchführung des nunmehr dritten Runden Tisches mit Vertreterinnen und Vertretern der in NRW ansässigen SED-Opferverbände im November in Düsseldorf ein. Zu diesem hatte man Evelyn Zupke als neue Opferbeauftragte am Deutschen Bundestag als Gast gewinnen können, die nicht nur über ihre ersten Monate im Amt referierte, sondern auch Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beantwortete und Anregungen für Ihre Arbeit mitnahm. Des Weiteren ging er auf den neuen Koalitionsvertrag ein.

landesbeirat

Anschließend berichtete Bernd Werdin, Referatsleiter im Ministerium für Kultur und Wissenschaften, über die Weiterentwicklung des Projektes „virtuelle Heimatstuben“ der Kulturstiftung der Vertriebenen. Ziel ist es, aus dem Projekt heraus nunmehr auch Bildungsmaßnahmen in historisch-politischer Bildung unter Beteiligung anderer Akteure zu entwickeln. Dieses Projekt wird derzeit über das MKW gefördert. Mittlerweile konnten bereits 20 Heimatstuben/ Heimatsammlungen in NRW digitalisiert werden und stehen online einem breiten Publikum zur Verfügung. Ferner informierte Bernd Werdin darüber, dass der alljährlich stattfindende Schülerwettbewerb Osteuropa, 2022 zum bereits zum 70. mal durchgeführt wird.

„Demonstration der Lebendigkeit und Stärke der Vertriebenen- und Aussiedler Gemeinschaft in NRW“

Zum sechzehnten Mal fand er statt, der „Tag der neuen Heimat“ des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen des Landes Nordrhein-Westfalen, zum ersten Mal im Plenarsaal des Landtags. Diesen bezeichnete der Präsident des Landtags, André Kuper MdL, vor rund 150 Gästen bei seiner Begrüßung als „Herzkammer der Demokratie in Nordrhein-Westfalen“ und würdigte das große Engagement der Aussiedler- und Vertriebenen-Gemeinschaft. Festredner in diesem Jahr war der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Prof. Dr. Bernd Fabritius.

Unter großem Applaus sagte der Präsident, dass „der Bund der Vertriebenen sowie alle Landsmannschaften und Verbände jederzeit herzlich willkommen im Landtag sind.“ Er sprach den Aussiedlerinnen und Aussiedlern, allen Heimatvertriebenen sowie dem Bund der Vertriebenen und seinen Landsmannschaften seinen Dank aus: „Wir danken Ihnen für die Leistungen, die sie in den vergangenen Jahrzehnten in Form lebendiger und gelungener Integration vollbracht haben. Mit unermüdlicher Leidenschaft haben Sie sich in den Nachkriegsjahren am Wiederaufbau des Landes Nordrhein-Westfalen beteiligt. Und mit gleicher Leidenschaft tragen Sie dazu bei, den demokratischen Gedanken von der kommunalen bis hin zur europäischen Ebene fest zu verankern.“
Der Vorsitzende des Landesbeirats für Vertriebenen-,Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen, Heiko Hendriks, freute sich, dass der Tag der neuen Heimat in Präsenz stattfinden konnte und bedankte sich recht herzlich bei dem Präsidenten des Landtags, dass er den Plenarsaal für diese traditionsreiche Veranstaltung zur Verfügung gestellt hat. Dass das zur Verfügung stehende Platzkontingent voll ausgeschöpft werden konnte, sei "eine Demonstration der Lebendigkeit und der Stärke der Vertriebenen und Aussiedler Community hier in Nordrhein-Westfalen" so Heiko Hendriks bei seinen einleitenden Worten. "Insbesondere die Nachfrage der Deutschen aus Russland - für die der Tag der neuen Heimat ursprünglich ins Leben gerufen worden ist - nach Begegnung, Diskussion, Miteinander sowie Kontakt ist ungebrochen hoch und macht deutlich, wie wichtig solche Veranstaltungen sind." In Bezug auf die durchaus spezifische Geschichte der Deutschen aus Russland sei es wichtig, so Heiko Hendriks wörtlich, „zu begreifen, dass diese ein wichtiger Bestandteil der gesamtdeutschen Geschichte sind.“

In seinem Grußwort für die Landesregierung führte der parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Klaus Kaiser MdL, aus, dass nicht nur ihm persönlich, sondern auch der Landesregierung es ein wichtiges Anliegen sei, dass die Leistungen und die damit verbundenen Lebensgeschichten und Schicksale aller Vertriebenen und Aussiedler nicht in Vergessenheit geraten dürften. Zum Tag der neuen Heimat selbst sagte er: „Anfänglich richtete er sich zunächst nur an russlanddeutsche Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, mittlerweile bezieht der Landesbeitrag aber auch alle anderen Aussiedlerinnen und Aussiedler sowie die Repräsentanten der deutschen Heimatvertriebenen mit ein. Inzwischen hat sich der „Tag der neuen Heimat“ längst als feste Veranstaltung im jährlichen Kulturprogramm der Vereinigungen der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler etabliert. Das freut mich sehr!“  

Unter dem Titel „Über die Bedeutung von deutschen Heimatvertrieben und (Spät)-Aussiedler(innen) für die gesamtdeutsche Gesellschaft“ machte der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Bernd Fabritius MdB, in seiner vielschichtigen Festrede deutlich, dass sich die Heimatvertriebenen in Landsmannschaften und landsmannschaftlichen Organisationen, geleitet von ihrem stark ausgeprägten Gemeinschaftssinn, „bereits sehr früh nach dem Zweiten Weltkrieg zusammengeschlossen haben, um ein Sprachrohr in die deutsche Politik zu haben und die Erinnerung an die verlorene Heimat, das Brauchtum und die Identität zu wahren.“ Er ergänzte: „Ihr heimatliches Erbe tradieren sie fortwährend an ihre Kinder und Enkelkinder, die sich weiterhin zur Heimat ihrer Eltern und Großeltern bekennen und somit die Bekenntnisgeneration bilden. Die Landsmannschaften und der Bund der Vertriebenen sind heute zudem Träger der Erinnerung und wichtige Brückenbauer zu den noch in der Heimat verbliebenen deutschen Minderheiten. Damit übernehmen sie – bewusst oder unbewusst – Aufgaben diplomatischer Art, für die wir als Gesamtgesellschaft dankbar sind.“ In Bezug auf ihre Heimatverbundenheit schaffen die Vertriebenen und Aussiedler, so Fabritius weiter, „das Fundament für einen weltoffenen Austausch und das Verständnis für das gemeinsame kulturelle Erbe in Europa und darüber hinaus.“ Als wichtige gesellschaftliche Akteure gelte es daher auch in Zukunft durch fortwährende Tatkraft in den Selbstorganisationen und vor allem durch eine überzeugte und beherzte Jugendarbeit das wichtige heimatpolitische Potential der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler zu stärken. Zum Abschluss machte er deutlich, dass „die Bundesregierung das Ziel unterstützt, das Kulturgut der historisch deutschen Ostgebiete sowohl im Bewusstsein der Vertriebenen und Flüchtlinge als auch im Bewusstsein der gesamten deutschen Bevölkerung zu halten.“

Im anschließenden Gespräch mit Heiko Hendriks gaben Helena Goldt und Bernd Fabritius über ihre, auch persönliche, Sicht u.a. auf die Stellung und die Besonderheiten der Aussiedlerinnen und Aussiedler in unserer Gesellschaft Auskunft und wünschten sich, dass alle ihre eigene Lebensgeschichte selbstbewusst nach innen und außen vertreten.
Der „Tag der neuen Heimat“ wurde musikalisch begleitet von Musik-Dozent Andreas Gutmann sowie der russlanddeutschen Sängerin Helena Goldt und Ivanna Nelson am E-Piano.

Hintergrundinformation:
In Nordrhein-Westfalen haben rund 2,4 Millionen deutsche Heimatvertriebene während und nach dem zweiten Weltkrieg sowie weitere rund 700.000 Aussiedlerinnen und Aussiedler in den vergangenen Jahrzehnten eine neue Heimat gefunden. Bereits seit 1948 gibt es den Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen, der die Landesregierung berät und die Interessen der Vertriebenen, Flüchtlinge und Spätaussiedlerinnen oder Spätaussiedler in der Öffentlichkeit vertritt. Der Landesbeirat besteht aus insgesamt 16 Mitglieder und ist zurzeit im Ministerium für Kultur und Wissenschaft angesiedelt. Zweimal pro Jahr erscheint das Journal des Beirats, dass mittlerweile mehr 10000 Leserrinnen und Leser erreicht.

 

Plenarsaal

V.l.: Klaus Kaiser, Staatssekretär des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft, der Präsident des Landtags, André Kuper, der Bundesbeauftragte Prof. Bernd Fabritius, Sängerin Helena Goldt und Heiko Hendriks, der Vorsitzende des Landesbeirats für Vertriebenen-,Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen im Plenarsaal des Landtags zu Beginn der Veranstaltung  
 

Talkrunde

Talk-Runde unter Moderation von Heiko Hendriks mit der Sängerin Helena Goldt und dem Beauftragten Bernd Fabritius. © S.Scheibenzuber/Landesbeirat NRW

Rede Prof. Fabritius

Prof. Dr. Bernd Fabritius bei seiner Rede

Blick in den Plenarsaal

Blick in den Plenarsaal während der Veranstaltung

© S.Scheibenzuber/Landesbeirat NRW

Am 20. August 2021 fand die zweite Vollversammlung des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen in diesem Jahr statt. Ort der Sitzung war die August-Hermann-Francke Schule in Detmold. Nach der Begrüßung und des Berichtes des Vorsitzenden Heiko Hendriks stellte Dr. Nike Alkema, Geschäftsführerin des Instituts für Migrations- und Aussiedlerfragen der Heimvolkshochschule St. Hedwigs-Haus, die Ergebnisse der Beobachtungsstudie zum Umgang mit der pandemischen Situation seitens der russlanddeutschen Community vor. Im Anschluss an die Vollversammlung erfolgte eine Führung durch das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte mit dem Direktor Kornelius Ens.
 

Landesbeiratssitzung

Dr. Nike Alkema zusammen mit Heiko Hendriks während der Landesbeiratssitzung (Bild: Landesbeirat NRW)

Museumsführung

Führung durch das Museum (Bild: Landesbeirat NRW)

Auch in der Sitzung im März 2021 des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen, die wiederum als Videokonferenz durchgeführt worden ist, gab es wieder interessante Schwerpunktthemen:
Das Zeitzeugenprojekt des Instituts für Deutschlandforschung der Ruhr-Universität Bochum und Angebote der Landeszentrale für politische Bildung (LZpB) für (Spät-) Aussiedler/-innen.

Bevor diese Themen erläutert und diskutiert wurden, gab der Vorsitzende Heiko Hendriks einen Überblick über seine Aktivitäten in den letzten drei Monaten. Er ging insbesondere auf zwei größere digitale Projekte ein, die er unterstützen konnte: Am 10. März 2021 eröffnete er die digitale Kampagne der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) mit dem Titel „Russlanddeutsche im Fokus“ und am 20. März 2021 sprach er bei der digitalen Eröffnung der Sonderausstellung im Oberschlesischen Landesmuseum „Deutschland oder Polen? – Oberschlesien am Scheideweg“ ein Grußwort. Er berichtete ferner, dass die Aufnahme von Spätaussiedlern in Deutschland und damit auch in NRW trotz der Coronapandemie weiterhin stattfindet. Ein weiteres Thema war das Haus der Geschichte NRW und das Signal des Präsidiums, dass man auch die Geschichte und den Beitrag der deutschen Heimatvertriebenen und Aussiedler sowohl für die Sonder- als auch für die Dauerausstellung im Blick habe.  

Screenshot Videokonferenz

Als erster Gast in dieser Vollversammlung konnte dann Dr. Frank Hoffmann vom Institut für Deutschlandforschung der Ruhr-Universität Bochum begrüßt werden. Er berichtete über das Zeitzeugenprojekt an Schulen in NRW, in dem ehemalige politische Häftlinge aus der DDR Schulklassen anschaulich von ihren Erfahrungen und Lebensgeschichten berichten.

Im Rahmen eines weiteren Tagesordnungspunktes referierte Dr. Guido Hitze, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung im Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Er erläuterte und diskutierte mit den Mitgliedern des Landesbeirats die Planungen der LZpB in Bezug auf Bildungsangebote für und über deutsche Heimatvertriebene und (Spät-)Aussiedler.

Zum zweiten Mal führte der Landesbeirat in seiner nunmehr 72jährigen Geschichte eine Sitzung virtuell durch, zu der Heiko Hendriks, der Vorsitzende des Gremiums, turnusgemäß eingeladen hatte. In dieser Sitzung am 26. November 2020 stellte der Geschäftsführer der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, Thomas Konhäuser, den Mitgliedern des NRW-Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen das Projekt „Virtuelle Heimatsammlungen“ vor.

Zum zweiten Mal führte der Landesbeirat in seiner nunmehr 72jährigen Geschichte eine Sitzung virtuell durchdurch, zu der Heiko Hendriks, der Vorsitzende des Gremiums, turnusgemäß eingeladen hatte.

Konhäuser erläuterte zunächst die Gründe für das Projekt zur Digitalisierung möglichst vieler Heimatstuben in NRW. Aus Sicht der Kulturstiftung sind in den Heimatstuben besondere kulturhistorische Sammlungen der Heimatvertriebenen entstanden, die einen einzigartigen Einblick in das Leben der jeweiligen Heimatregionen bieten. Es sei jedoch mittlerweile erforderlich, angesichts des fortgeschrittenen Alters vieler engagierter Betreiber und merklich nachlassender kommunaler Unterstützung eine Perspektive zu eröffnen, mit Mitteln zeitgemäßer Präsentation der Bestände neue Interessentenkreise zu erschließen und sie damit für die Zukunft zu sichern.

Ausgewählte, exemplarische Exponate werden nun im Rahmen des Projekts der Kulturstiftung, das vom Land Nordrhein-Westfalen über § 96 BVFG gefördert wird, professionell fotografiert und anschließend mit einer Beschreibung und zusätzlichen Informationen auf einer Webseite (https://ostdeutsche-heimatsammlungen.de) in Form einer „virtuellen Heimatsammlung“ verfügbar gemacht. Durch eine digitale Erfassung könnten diese Gegenstände nun dauerhaft der Nachwelt erhalten bleiben. Auf einer eigenen Homepage, die Thomas Konhäuser vorab den Mitgliedern des Landesbeirats in der Sitzung präsentierte, werden die Inhalte der jeweiligen Heimatsammlung in virtuelle Museumsräume eingestellt. Die Besucherinnen und Besucher der Internetseite entscheiden selbst, wie und wohin sie sich in der Sammlung bewegen möchten. Außerdem gibt es umfangreiche zusätzliche Informationen über die jeweilige Volksgruppe. Das Projekt habe eine große Strahlkraft über das Land NRW hinaus, da bereits andere Bundesländer großes Interesse daran signalisiert hätten, so Thomas Konhäuser. Eine anschließende Abfrage bei den Mitgliedern des Landesbeirats ergab ein einheitlich positives Echo.

Bernd Werdin, zuständiger Referatsleiter im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, schilderte abschließend auch aus Sicht des Fördergebers die Gründe, das Projekt der Kulturstiftung zu unterstützen. Neben dem politischen Willen, auf diese Weise zum Erhalt des Kulturgutes der Vertriebenen beitragen zu können, finde man bei der Kulturstiftung auch die nötige Professionalität und Wissenschaftlichkeit vor, um das Projekt zu realisieren. Man könne so Exponate und textliche Inhalte, die die Erlebnisgeneration mitgebracht habe, den nachkommenden Generationen dauerhaft zur Verfügung stellen und man sei nicht an örtliche Grenzen, die beispielsweise ein Museum habe, gebunden. Abschließend berichtete Heiko Hendriks in der Sitzung über seine Aktivitäten und Tätigkeiten in den letzten Monaten als Vorsitzender des Beirats.

 

In einer virtuellen Sitzung beriet der NRW-Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen am 23. Juni 2020 u.a. über den Sachstand und eine mögliche Fortentwicklung der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen gemäß § 96 des Gesetzes über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge (Bundesvertriebenengesetz – BVFG) durch das Land Nordrhein-Westfalen. Beratungsgrundlage war eine Präsentation des zuständigen Referatsleiters im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Bernd Werdin. Seit dem 01.04.2017 gilt in Nordrhein-Westfalen für die Durchführung des Gesetzes eine neue Richtlinie, die die alte Richtlinie aus dem Jahr 1993 abgelöst hatte.

Ein weiteres wichtiges Thema war das Vorhaben des BdV-Landesverbandes NRW, Unterstützer und Unterstützung für die Renovierung der Innenräume der zentralen Gedenkstätte des deutschen Ostens auf Schloß Burg in Solingen zu gewinnen. Grundsätzliches Ziel – auch das des Landesbeirats ist es,  die Gedenkstätte auch für die vielen tausend Besucherinnen und Besucher der Schloßanlage zugänglich zu machen.

Außerdem berichtete Heiko Hendriks in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Landesbeirats über seine Aktivitäten und Tätigkeiten in den letzten Monaten.

Erstmals führte der Landesbeirat in seiner nunmehr 72jährigen Geschichte eine Sitzung virtuell durch.

aufgeklappter Laptop auf dem man eine virtuelle Konferenz sieht

 

Auf Einladung des Parlamentarischen Staatsekretärs im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Klaus Kaiser, und des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen des Landes Nordrhein-Westfalen feierten am 31. Januar 2020 in Düsseldorf über 100 geladene Gäste den „Tag der neuen Heimat“. Diesjähriges Thema war die „Integration und Darstellung der Deutschen aus Russland in den Medien“.

Klaus Kaiser betonte in seiner Begrüßungsrede, dass Vertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler in Nordrhein-Westfalen „mit ihrem Engagement, ihrem Fleiß und auch ihrer Kultur in den vielen, für sie nicht immer leichten Jahrzehnten, in denen sie hier leben, das Gesicht unseres Bundeslandes – ihrer neuen Heimat – im positiven Sinne geprägt und bereichert haben. Diese Leistungen verdienen höchste Anerkennung.“

PStS Klaus Kaiser bei der Begrüßung
PStS Klaus Kaiser bei der Begrüßung (Foto: Zerwinski)

Heiko Hendriks, Vorsitzender des Landesbeirats, wies darauf hin, dass man unterscheiden müsse, „zwischen der Art der Mediennutzung der Deutschen aus Russland, die sich genau wie in der Gesamtbevölkerung radikal in den letzten 20 Jahren verändert hat, und dem oftmals sehr stereotypen Bild der Spätaussiedler, welches in den Medien gezeichnet wird. Dieses stereotype Bild entspricht oftmals nicht der Wirklichkeit und lässt außer Betracht, dass es zwar die Deutschen aus Russland gibt, aber nicht die Deutsche oder den Deutschen aus Russland.“

Vorsitzender Heiko Hendriks bei seiner Ansprache.
Vorsitzender Heiko Hendriks bei seiner Ansprache. (Foto: Zerwinski)

Den Festvortrag mit dem Titel „Bilder machen Leute. Russlanddeutsche in der öffentlichen Meinung“ hielt Tatjana Schmalz. „All die Beispiele zeigen, dass Russlanddeutsche in der öffentlichen Meinung streitbar, wenn nicht gar umstritten sind. Da hilft nur sachliche und flächendeckende Aufklärung über die Geschichte dieser Bevölkerungsgruppe, die von Wissenschaftlern und Selbstorganisationen gemeinsam forciert wird“, resümierte Tatjana Schmalz ihren Vortrag. Die russlanddeutsche Expertin verfasste bereits ihre Masterarbeit zu dieser Thematik und forscht derzeit an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) im Rahmen ihrer Dissertation zu Erinnerungskulturen in Einwanderungsländern am Beispiel der russlanddeutschen Volksgruppe in Deutschland.

Tatjana Schmalz spricht beim Tag der neuen Heimat
Tatjana Schmalz spricht beim Tag der neuen Heimat (Foto: Zerwinski)

In einer anschließenden Podiumsdiskussion tauschten Kornelius Ens, Leiter des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte, Katharina Heinrich, Osteuropahistorikerin und freie Journalistin, sowie Dietmar Schulmeister, Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland Nordrhein-Westfalen e.V., und Igor Wenzel vom Verein zur Integration russlanddeutscher Aussiedler (VIRA) e.V. ihre unterschiedlichen Sichtweisen und Perspektiven aus Kultur, Bildung und Medien zu diesem Themenfeld aus.

Podiumsdiskussion mit Kornelius Ens, Leiter des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte (rechts im Bild), Katharina Heinrich, Osteuropahistorikerin und freie Journalistin (links) sowie Dietmar Schulmeister, Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland NRW e.V. (2.v.l.) und Igor Wenzel (2.v.r) vom Verein zur Integration russlanddeutscher Aussiedler (VIRA) e.V., Moderation von Heiko Hendriks (Bildmitte).
Podiumsdiskussion (Foto: Zerwinski)

Der „Tag der neuen Heimat“ wurde 2006 vom Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen ins Leben gerufen. Mit dieser Veranstaltung werden die Leistungen der Millionen Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler für das Land Nordrhein-Westfalen gewürdigt und gleichzeitig die Erinnerung an ihre Geschichte und ihre Kultur wachgehalten. Der diesjährige „Tag der neuen Heimat“ wurde musikalisch begleitet von dem Akkordeonspieler Andreas Gutmann und von dem russlanddeutschen Chor „Heimatklänge“ aus Köln.

Zum Abschluss fanden sich alle Akteure zusammen mit den beiden Gastgebern, Klaus Kaiser (im Bild links) und Heiko Hendriks (Bildmitte), sowie den Landtagsabgeordneten Andres Bialas (3.v.r.) (SPD), Thorsten Schick (1.v.r.) (CDU) sowie Rüdiger Scholz (6.v.l.) (CDU) für ein gemeinsames Bild ein.
Gruppenbild (Foto: Zerwinski)

Am 6. Dezember 2019 fand die dritte Sitzung des Landesbeirates in diesem Jahr statt. Der Landesbeirat tagte dieses Mal im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Auf der Tagesordnung standen neben dem Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden Heiko Hendriks, der Austausch zu den Themen „Schülerwettbewerb Begegnung Osteuropa“ und „Darstellung der Deutschen aus Russland in den Medien“. Außerdem diskutierten die Mitglieder über die Gestaltung des nächsten „Tages der neuen Heimat“ am 31. Januar 2020.

An der Sitzung haben als Gäste unter anderem die beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft für die Themen „Schülerwettbewerb Begegnung Osteuropa“ sowie „Förderung der Kulturpflege der Vertriebenen“ zuständigen Ansprechpartner teilgenommen.

Gruppenfoto des Landesbeirats

 

Tagung des Landesbeirats, Männer und Frauen sitzen sich an u-förmig angeordneten Tischen gegenüber

 

Am 28. Juni 2019 fand die zweite Sitzung des Landesbeirats in diesem Jahr statt. Der Landesbeirat tagte unter seinem Vorsitzenden, Herrn Heiko Hendriks (5.v.l, Foto MKW), dieses Mal in der Martin-Opitz-Bibliothek in Herne. Auf der Tagesordnung standen u.a. der Bericht über die Gespräche, die Herr Hendriks als Beauftragter der Landesregierung für die Belange der deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler mit Vertretern der deutschen Minderheit in Siebenbürgen/Rumänien geführt hat, der neue Internetauftritt des Landesbeirats sowie Planungen zur Neugestaltung des Rundschreibens und zum „Tag der neuen Heimat“.

Unter der sachkundigen Führung des Direktors Dr. Hans-Jakob Tebarth (3.v.r., Foto MKW) lernten die Sitzungsteilnehmerinnen und -teilnehmer außerdem die Martin-Opitz-Bibliothek kennen, die öffentlich zugängliche Wissenschaftliche Spezialbibliothek mit ihren Sammelgebieten "Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa".

 

Dr. Hans-Jakob Tebarth zeigt den Sitzungsteilnehmenden die Martin-Opitz-Bibliothek

Am 18. März 2019 ist der Landesbeirat zu seiner ersten Sitzung in diesem Kalenderjahr im Ministerium für Kultur und Wissenschaft zusammengekommen. Hier haben sich die Mitglieder über die aktuelle Situation in Bezug auf das Aufnahmeverfahren von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern in Deutschland sowie das Procedere bei der Verteilung auf die Kommunen ausgetauscht. Das Bundesverwaltungsamt in Köln und das Kompetenzzentrum für Integration hatten für die Versammlung ausgiebige Informationen zur Verfügung gestellt. Daneben haben sich die Mitglieder des Landesbeirats zu verschiedenen Aktivitäten der einzelnen Mitglieder sowie zum Projekt „Inter- und intrakulturelle Bildung von Spätaussiedlern“, welches im Auftrag des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration durch die Otto-Benecke-Stiftung in Kooperation mit russlanddeutschen Vereinen in NRW durchgeführt wird und über das Projekt „Jugendbegegnung“ im Rahmen des Weimarer Dreiecks, ausgetauscht.  Abschließend nahmen die Mitglieder des Landesbeirats an einer Führung durch die Präsenzbibliothek der Landeszentrale für politische Bildung teil.

Die nächste Vollversammlung des Landesbeirats wird am 28. Juni 2019 stattfinden.

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Meinungsaustausch zum Thema Aufnahme von Spätaussiedlern.
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Klaus Kaufmann (Mitte) informiert über Angebote der Bibliothek der Landeszentrale für politische Bildung.

 

Deutsche Heimatvertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler engagieren sich auf vielfältige Art und Weise in Nordrhein-Westfalen. Um ihre Leistungen beim Wiederaufbau des Landes Nordrhein-Westfalen sowie ihre gelungene Integration zu würdigen und zugleich die Erinnerung an ihre Kultur und Geschichte wachzuhalten, lud der im Ministerium für Kultur und Wissenschaft angesiedelte Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen Vertreterinnen und Vertreter der Vertriebenen- und Spätaussiedlerverbände am 1. Februar 2019 in Düsseldorf zum „Tag der neuen Heimat“ ein.

"Für die über 2,5 Millionen deutschen Heimatvertriebenen, die während und nach dem 2. Weltkrieg in das heutige Nordrhein-Westfalen kamen sowie die über 700.000 Aussiedler und Spätaussiedler, davon viele aus der ehemaligen Sowjetunion, aus Rumänien und Polen, wurde das 1946 gegründete Nordrhein-Westfalen ihre neue Heimat und deshalb ist es gut, im Rahmen einen solchen Festveranstaltung daran zu erinnern und Dank zu sagen!", so Klaus Bösche, Abteilungsleiter im Ministerium für Kultur und Wissenschaft,  der in Vertretung des Parlamentarischen Staatssekretärs Klaus Kaiser die Festveranstaltung eröffnete.

Heiko Hendriks, Vorsitzender des Landesbeirats, machte in seiner Ansprache vor über einhundert geladenen Gästen deutlich, "dass es ein stetiger Auftrag von Politik und Gesellschaft sei, an die geschichtlichen Fakten rund um die Vertreibung und die Aussiedlung deutscher und deutschstämmiger Frauen und Männer zu erinnern!" Der vor einhundert Jahren unterzeichnete Versailler Vertrag war Thema des Historikers Prof. Dr. Winfrid Halder, der auch Direktor des Gerhart-Hauptmann-Hauses in Düsseldorf ist. Unter der Überschrift „Versailles und wir – zur Aktualität eines 100 Jahre alten Vertrages“ legte er u.a. dar, welche Auswirkungen dieser Vertrag auf die Geschichte Deutschlands und Europas hatte und hat.

In einer anschließenden Talkrunde unter Moderation von Heiko Hendriks wurde die Frage diskutiert, wie die Vermittlung deutscher Geschichte im europäischen Kontext an die nachfolgende Generation erfolgreich gelingen kann.Magdalena Oxfort, Kulturreferentin für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen am Westpreußischen Landesmuseum in Warendorf berichtete, dass sie seit Jahren mit Schulen in Deutschland und in NRW auch mit deren Partnerschulen und Organisationen in Polen zusammenarbeite. Studienreisen, Vorträge zur Geschichte, Dia-Vorträge oder Zeitzeugengespräche sind die Wege der Geschichtsvermittlung, auf die sie als Kulturreferentin Westpreußen seit vielen Jahren sehr erfolgreich setzt.

Silke Findeisen, Projektleiterin und Kuratorin am Haus Schlesien in Königswinter, berichtete von den erfolgreichen Seminaren mit polnischen Studenten und den Schülerprogrammen. Haus Schlesien vermittele zudem Zeitzeugen an Schulen; die Gespräche mit ihnen sind für die Schüler immer sehr beeindruckend. Schüler und Studenten nutzen zudem die umfangreiche hauseigene Bibliothek und den unkomplizierten Zugang zur Vorbereitung von Facharbeiten.

Esther Beucker, Lehrerin für Geschichte und Kunst am Cecilien-Gymnasium in Düsseldorf-Niederkassel, bringt Schüler durch „die Hintertür“ dazu, sich mit geschichtlichen Themen auseinanderzusetzen: Die Schüler, die sich vor allem für das freie Gestalten und Arbeiten interessieren, können bei Esther Beucker zunächst lernen, dass die Grundlage für richtiges künstlerisches Schaffen eine ausgiebige Recherche ist. So hat sich eine Schülergruppe mit Flucht und Vertreibung beschäftigt, um ein Kriegsbild nach dem Vorbild von Otto Dix zu gestalten. Derzeit arbeitet eine Schülergruppe am Projekt „Wie viele Heimaten braucht der Mensch?“ Schüler entwerfen Animationsfilme zum Thema „Heimat“ und beschäftigen sich mit „alter“ und mit „neuer“ Heimat. Esther Beucker bedauerte, dass es im Unterricht häufig nur wenig Zeit gibt, sich mit dem Thema „Flucht, Vertreibung und Aussiedlung“ zu befassen.

Edwin Warkentin, Kulturreferent für Russlanddeutsche am Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold, berichtete, dass die breitenwirksame Vermittlung von Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen in verschiedenen Formaten sowie ein generationsübergreifender Dialog mit der Erlebnisgeneration, Jugend- und Erwachsenenbildung und Wissenstransfer an Multiplikatoren in der Bundesrepublik Deutschland Schwerpunkt seiner Arbeit ist. Der Fokus liege derzeit auf Projekten mit diversen Jugendorganisationen und Trägern der Jugendarbeit.

Der „Tag der neuen Heimat" wurde 2006 vom Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen ins Leben gerufen. Der diesjährige "Tag der neuen Heimat" wurde musikalisch begleitet von dem russlanddeutschen Akkordeonspieler Andreas Gutmann und des Chores Heimatklänge des Gesangsvereins Melodie 2004 Hamm e.V.!

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Abteilungsleiter im MKW, Klaus Bösche, eröffnete in Vertretung des Parl. Staatssekretärs Klaus Kaiser die Festveranstaltung.

 

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Landesvertriebenen- und Spätaussiedlerbeauftragter Heiko Hendriks bei seiner Ansprache.
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Prof. Dr. Winfrid Halder referierte zum Thema "Versailles und wir - zur Aktualität eines 100 Jahre alten Vertrages".

 

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Teilnehmer der Talkrunde: links nach rechts Esther Beucker, Magdalena Oxfort, Heiko Hendriks, Silke Findeisen, Edwin Warkentin
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Der Chor "Heimatklänge" des Gesangsvereins Melodie 2004 Hamm e.V. begleitete den Abend musikalisch.

 

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Klaus Bösche, Winfrid Halder, Esther Beucker, Magdalena Oxfort, Heiko Hendriks, Silke Findeisen, Edwin Warkentin,

Auf Einladung des Parlamentarischen Staatssekretärs im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Klaus Kaiser, und des Vorsitzenden des Landesbeirates für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen, Heiko Hendriks, hat Ministerpräsident Armin Laschet im Rahmen seiner Ansprache bei einem Festakt am 6. November 2018 im Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus zum 70-jährigen Bestehen die Arbeit des Gremiums gewürdigt.

„Seit sieben Jahrzehnten ist der Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen starke Interessensvertretung und zuverlässiger Ratgeber, wenn es um die Belange von Aussiedlern und Vertriebenen geht. Der Landesbeirat weiß, was es für Menschen bedeutet, ihre Heimat zu verlieren, was für eine Herausforderung es ist, sich woanders eine neue Heimat aufbauen zu müssen. Damit sind diese Menschen Vorbilder für Integration in unserem Land. Überdies sind sie mit ihrem Engagement und Einsatz wichtige Botschafter für Frieden und Verständigung in Europa. Mein herzlicher Dank für die erfolgreiche Arbeit seit 70 Jahren und alles Gute für die Zukunft!" sagte Armin Laschet am Abend vor den über 100 geladenen Gästen.

Im Anschluss an die Festrede des Ministerpräsidenten nahm der Vorsitzende des Landesbeirats, Heiko Hendriks, in seiner Ansprache die Gäste mit auf eine Zeitreise durch die letzten 70 Jahre. Er machte deutlich, dass in den Anfangsjahren Hilfen und Unterstützung bei Eingliederungsmaßnahmen für Millionen Deutscher Heimatvertriebener und Flüchtlinge aus dem historischen deutschen Osten die Hauptaufgabe des Gremiums gewesen seien. Die Aufnahme und Unterbringung sowie die sprachliche, schulische, soziale und gesellschaftliche Eingliederung der Aussiedler und Spätaussiedler seien die bestimmenden Themen in den 80er und 90er Jahren gewesen. Heute hingegen stünden Fragen der Erinnerungskultur, der Kulturpflege sowie der politischen Bildung von Aussiedlern und Spätaussiedlern im Vordergrund.

„Deutsche Vertriebene und Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler haben wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg und zum kulturellen Leben von Nordrhein-Westfalen beigetragen. Es gilt, die Erinnerung an Flucht und Vertreibung im und nach dem 2. Weltkrieg wachzuhalten, die Leistungen dieser zu uns gekommenen Menschen anzuerkennen und zu würdigen. Das kulturelle Erbe zu bewahren, bedeutet zu wissen, woher man kommt. Denn nur, wenn man seine eigene Geschichte und Identität kennt, kann man sich kritisch und kreativ mit der heutigen Situation auseinandersetzen, um Zukunft gestalten zu können. Unsere Aufgabe war und ist es, sich um die Anliegen deutscher  Heimatvertriebener, Aussiedler und Spätaussiedler zu kümmern. In den letzten 70 Jahren hat der Landesbeirat viel erreicht, aber es liegen auch noch viele Aufgaben vor uns", so der Vorsitzende abschließend.

Kulturelle Darbietungen wie Tänze, Lieder sowie Theatersequenzen von Mitgliedern aus den verschiedenen Landsmannschaften rundeten das Festprogramm ab.

Fotos von der Veranstaltung

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Oliver Keymis MdL, Integrationsstaatssekretärin Serap Güler MdL, Ministerpräsident Armin Laschet, Heiko Hendriks, Klaus Kaiser.
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Der Parl. Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft Klaus Kaiser MdL begrüßte die Gäste.

 

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Herr Ministerpräsident Armin Laschet hält die Festrede.
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Der Vorsitzende des Landesbeirats Heiko Hendriks würdigt die erfolgreiche Arbeit der vergangenen 70 Jahre.
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Die Landsmannschaft Schlesien erinnert an Flucht und Vertreibung nach dem II. Weltkrieg aus Schlesien und das Kulturerbe.
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Die Landsmannschaft Oberschlesien bereichert das Programm mit humorvollen Geschichten und Witzen, u. a. von Antek und Franzek.

 

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Die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen tanzen „ein Reklich Med“.
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Eine Theatergruppe interpretiert das Thema Flucht aus der SBZ/DDR.
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Das Theater á parte präsentiert einen Ausschnitt aus dem Theaterstück „2 x Heimat“ zum Thema Integration von Spätaussiedlern.
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Marie Zipp-Timmer und Nadine Reuth singen das bekannte deutsche Volkslied aus Schlesien „Die Gedanken sind frei“.

 

Am 29. Oktober 2018 kam der Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedler zu seiner Herbsttagung zusammen. Auf der Tagesordnung standen neben dem Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden Herrn Heiko Hendriks, der Austausch zu den Themen „Schülerwettbewerb Begegnung Osteuropa“ und „Politische Bildung für Deutsche aus Russland“. Des Weiteren wurde das Projekt „Inter- und intrakulturelle Bildung für Spätaussiedler“ vorgestellt. Außerdem diskutierten die Mitglieder über die Gestaltung des nächsten „Tages der neuen Heimat“ am 1. Februar 2019.

An der Sitzung haben als Gäste unter anderem die beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft für die Themen „Politische Bildung“ und „Wettbewerb Begegnung Osteuropa“ sowie „Förderung der Kulturpflege der Vertriebenen“ zuständigen Ansprechpartner teilgenommen.

MKW_NRW_Landesbeirat_Vertriebenenbelange_29. Oktober 2018

 

Helmut Harbich war 38 Jahre lang ununterbrochen ordentliches Mitglied des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen - und zwar seit 1980 bis zur Neukonstituierung des Landesbeirats am 26. Februar 2018. Aus Altersgründen – wer kann es ihm verdenken, er wird demnächst 86 Jahre alt – hat er sich für eine erneute Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung gestellt. Am Donnerstag, dem 29. Juni 2018 ist er im Rahmen der Einweihung des Wappens der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland an der Fassade des Gerhart-Hauptmann-Hauses, feierlich aus dem Landesbeirats verabschiedet worden.

Der Vorsitzende des Landesbeirats, Heiko Hendriks, würdigte in seiner Laudatio das unermüdliche ehrenamtliche Engagement und den pausenlosen Einsatz Helmut Harbichs für die Belange der deutschen Vertriebenen und Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler.

Während seiner fast 40-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit habe sich Herr Harbich unermüdlich für die Belange der deutschen Vertriebenen und Flüchtlinge sowie Aussiedler und Spätaussiedler im Landtag von Nordrhein-Westfalen, im Vorstand des Landesbeirats und als Vertreter des Landesbeirats im Vorstand der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus eingesetzt. Sein besonderes Interesse galt und gilt Fragen der sozialen und gesellschaftlichen Eingliederung der Ausgesiedelten, vor allem der beruflichen Integration sowie der Anerkennung der beruflichen Qualifikation. Als Vorsitzender der Arbeitsgruppe, die sich mit dieser Thematik im Landesbeirat beschäftigt, hat er die Interessen der Betroffenen mit großer Sachkenntnis und politischer Klugheit in die Beratungen mit Vertretern der Landesregierung und anderen entscheidenden Gremien eingebracht. Herr Harbich hat vor allem auch in seiner Funktion als Vorsitzender verschiedener Arbeitsgruppen des Landesbeirats die Arbeit entscheidend mitgeprägt. Helmut Harbich wurde am 14. Oktober 1932 in Schnobolin (Slavonin, heutiges Tschechien) im Kreis Olmütz geboren. Nach dem 2. Weltkrieg sind seine Familie und er aus seiner Heimat Mähren vertrieben worden.

Heiko Hendriks mit Helmut Harbich bei der Ehrung

 

Jedes Jahr im Sommer wird sich der Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen zu einer überregional stattfindenden Vollversammlung treffen, so lautete der Beschluss des Gremiums, welches sich am 26. Februar 2018 neu konstituiert hat. Am 26. Juni 2018 trafen sich die Mitglieder in Wiehl-Drabenderhöhe. Drabenderhöhe ist die größte geschlossene Siedlung der Siebenbürger Sachsen in Deutschland.

Nach ihrer Sitzung im Kulturhaus begrüßte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker die Beiratsmitglieder mit ihrem Vorsitzenden Heiko Hendriks. Den Beirat, angesiedelt beim Landeskulturministerium, gibt es seit 70 Jahren. Er berät die Landesregierung.

Rainer Lehni vom Landesverband der Siebenbürger Sachsen fasste die 875-jährige Historie seiner Landsleute in wenigen Minuten zusammen. Über die Verbandarbeit vor Ort berichteten die Drabenderhöher Kreisvorsitzende Enni Janesch und ihr Bielsteiner Kollege Horst Kessmann – der gemeinsam mit seiner Frau Birgit typischen Baumstriezel aufgetischt hatte.

Nach den Vorträgen erlebten die aus ganz Nordrhein-Westfalen angereisten Beiratsmitglieder siebenbürgische Kultur hautnah. Im Heimatstuben-Museum sahen sie Trachten und nebenan auf dem Gelände des Altenheims Haus Siebenbürgen den Turm der Erinnerung, der in seiner Bauweise den Wehrtürmen aus der Heimat nachempfunden ist.

Die Siebenbürger Sachsen haben im Laufe der Jahrzehnte schon viele Besucher in Drabenderhöhe empfangen – bis hin zum Bundespräsidenten.

 

Gruppenfoto des Landesbeirats
Die Heimatstube wurde Heiko Hendriks (Mitte) von Rainer Lehni, Enni Janesch (2. und 3. v.l.) und Horst Kessmann vorgestellt.

 

Der neue Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft hat sich am konstituiert. Damit bekennt sich die nordrhein-westfälische Landesregierung zur besonderen Verantwortung gegenüber den Heimatvertriebenen und Flüchtlingen, Aussiedlern und Spätaussiedlern.   Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen hat Heiko Hendriks zum Vorsitzenden des Landesbeirats ernannt. Hendriks ist auch neuer Landesbeauftragter für die Belange der deutschen Heimatvertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler.   Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft würdigte die Arbeit des Beirats: „Der Landesbeirat hat sich in den vielen Jahren seines Bestehens als wichtiges Gremium für die soziale Fürsorge und die gesellschaftliche Eingliederung von Vertriebenen, Flüchtlingen und Spätaussiedlern in Nordrhein-Westfalen bewährt. Neben dem Thema der Integration werden auch neue Schwerpunkte wie Erinnerungskultur und Bildungspolitik hinzukommen.“   „Der Landesbeirat ist ein wichtiger Baustein in der konkreten Arbeit für die Heimatvertriebenen und Aussiedler, da er nicht nur ein Bindeglied zwischen dem Land und den Interessensverbänden darstellt, sondern nicht zuletzt auch aufgrund seiner Stellung Möglichkeiten hat, Ideen und Vorhaben in die politischen parlamentarischen Gremien einzubringen“, sagte der neue Vorsitzende Heiko Hendriks.

Deutsche Heimatvertriebene und Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler haben sich auf vielfältige Art und Weise in Nordrhein-Westfalen engagiert. Um die gelungene Integration, besonders der Spätaussiedler – die seit Ende der 80 er Jahre nach Nordrhein-Westfalen gekommen sind - zu würdigen und zugleich die Erinnerung an deren Kultur und Geschichte wachzuhalten, lud Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, zum "Tag der neuen Heimat" nach Düsseldorf ein. Der Empfang erinnerte insbesondere an die Gründung der "Wolgadeutschen Republik". Vor 100 Jahren – am 19. Oktober 2018 – gewährte Revolutionsführer Lenin den Wolgadeutschen per Dekret die Rechte einer autonomen Arbeitskommune.

Im Rahmen der Festveranstaltung wurde auch der neue Beauftragte der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, vorgestellt. Er übernahm zum 1. Februar zugleich den Vorsitz des Landesbeirats.

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v.l.n.r. Heiko Hendriks und Klaus Kaiser während der Festrede.

Neuerscheinung Das neue Vertriebenen-, Aussiedler- und Spätaussiedlerjournal des Landesbeirats ist erschienen

Das neue Vertriebenen-, Aussiedler- und Spätaussiedlerjournal (VAS-Journal) ersetzt das bisherige Rundschreiben des Landesbeirats. Im VAS-Journal erwarten Sie künftig neben allgemeinen Informationen zu Statistiken und Neuerungen im Bereich der Spätaussiedler auch aktuelle Mitteilungen zu den Sitzungen und Projekten des Landesbeirats. Darüber hinaus wird im VAS-Journal auch über die Tätigkeiten des Landesbeauftragten für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern berichtet. Weiterhin finden Sie im Journal Artikel der Redakteurinnen und Redakteure aus dem Kreise der Vereine und Verbände der Vertriebenen und (Spät-) Aussiedler mit Hinweisen zu Kulturveranstaltungen, Fachtagungen, Buchempfehlungen u.v.m.!

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.

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Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen
beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft
des Landes Nordrhein-Westfalen (im RWI4-Gebäude)
Völklinger Straße 4, 40219 Düsseldorf

Portraitfoto Heiko Hendriks, Beauftragter für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern

Heiko Hendriks, Vorsitzender
Tel.: 0211-896 48 40
E-Mail: Heiko.Hendriks[at]mkw.nrw.de (Heiko[dot]Hendriks[at]mkw[dot]nrw[dot]de)

Claudia Brecht, Geschäftsführerin
Tel.: 0211-896 48 74
E-Mail: claudia.brecht[at]mkw.nrw.de (claudia[dot]brecht[at]mkw[dot]nrw[dot]de)

  • Herr Prof. Dr. Winfrid Halder, Düsseldorf
    Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
  • Kornelius Ens, Detmold
    Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte
  • Johannes Stefan Müller, Oerlinghausen
    Akademie am Tönsberg
  • Florian Paprotny, Königswinter
    Haus Schlesien
  • Thomas Konhäuser, Bonn
    Kulturstiftung der Vertriebenen
  • Rudi Pawelka, Leverkusen
    Bund der Vertriebenen NRW
  • Dietmar Schulmeister, Düsseldorf
    Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.
  • Heinrich Zertik, Schieder-Schwalenberg
    Vereinigung zur Integration der russlanddeutschen Aussiedler e.V.
  • Julia Lebedev-Issa, Düsseldorf
    Landsmannschaft der Deutschen aus Russland
  • Herr Waldemar Weiz, Düsseldorf
    Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland e.V.
  • Rainer Lehni, Köln
    Verband der Siebenbürger Sachsen NRW
  • Herr Edgar Born, Hamm
    Beauftragter der evangelischen Kirche von Westfalen für Aussiedlerinnen und Aussiedler
  • N.N.
    Martin-Opitz-Bibliothek
  • Dr. Gabriele Uelsberg, Düsseldorf
    Stiftung Haus der Geschichte NRW
  • Christian Chmel-Menges, Arnsberg
    Bezirksregierung Arnsberg, Dez. 36, Kompetenzzentrum für Integration

 

  • Dina Horn, Düsseldorf
    Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
  • Heinrich Wiens, Detmold
    Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte
  • Nike Alkema, Oerlinghausen
    Akademie am Tönsberg
  • Marcel Suchanek, Königswinter
    Haus Schlesien
  • Barbara Kämpfert, Minden
    Kulturstiftung der Vertriebenen
  • Bärbel Beutner, Unna
    Bund der Vertriebenen
  • Lilia Lawruk, Dormagen
    Integration-Kulturzentrum im Kreis Mettmann e. V
  • Ludmila Esaulov, Iserlohn
    Vereinigung zur Integration der russlanddeutschen Aussiedler e.V.
  • Alla Weber, Hattingen
    Elternnetzwerk NRW - Integration miteinander e.V.
  • Elena Haag, Düsseldorf
    Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland e.V.
  • Winfried Göllner, Bergneustadt
    Verband der Siebenbürger Sachsen NRW
  • Christian Gradt, Solingen
    Deutsche Jugend in Europa NRW e.V.
  • Margarete Polok, Düsseldorf
    Martin-Opitz-Bibliothek
  • Dr. Peter Henkel, Düsseldorf
    Stiftung Haus der Geschichte NRW
  • Brunhild Fehrmann, Arnsberg
    Bezirksregierung Arnsberg, Dez. 36, Kompetenzzentrum für Integration

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70 Jahre Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen

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