Beauftragter für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern
Landesbeauftragter Heiko Hendriks
Zum 1. Februar 2018 hat die nordrhein-westfälische Landesregierung Heiko Hendriks zum Beauftragten für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern bestellt.
Seine Aufgabenfelder sind unter anderem die Unterstützung der Pflege, Förderung und Weiterentwicklung des Kulturgutes der Vertreibungsgebiete, die Kontaktpflege und Zusammenarbeit mit Institutionen und Organisationen der deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler, auch auf Bundesebene und in anderen deutschen Ländern und die Intensivierung der Patenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen mit den Landsmannschaften der Oberschlesier und der Siebenbürger Sachsen.
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- Heiko Hendriks
Ministerium für Kultur und Wissenschaft
Beauftragter für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern
Völklinger Straße 4
40219 Düsseldorf
Tel. 0211-896-4840
E-Mail: heiko.hendriks[at]mkw.nrw.de (heiko[dot]hendriks[at]mkw[dot]nrw[dot]de) - Twitter / Instagram:
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70 Jahre Charta der deutschen Heimatvertriebenen Grußwort des Landesbeauftragten Heiko Hendriks
Was gibt es Neues? Aktuelle Mitteilungen
Am 15. November 2024 fand unter der Schirmherrschaft des Beauftragten der Landesregierung NRW für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, der erste offene Beratungstag in Nordrhein-Westfalen für Opfer der zweiten deutschen Diktatur statt. Zusätzlich wurde eine offene Bürgersprechstunde von der SED-Opferbeauftragen beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke, angeboten. Nach einer Ausstellungseröffnung mit Werken des Künstlers Gino Kuhn im Anschluss, wurde der sechste Runde Tisch mit den SED-Opferverbänden durchgeführt.
Auch 35 Jahre nach dem Mauerfall und der deutschen Wiedervereinigung leben in Nordrhein-Westfalen noch zahlreiche Opfer des SED-Regimes, die bis heute an den Folgen des erlebten Unrechts leiden. In seiner Funktion als Beauftragter kümmert sich Heiko Hendriks auch um die Anliegen der DDR-Übersiedlerinnen und -Übersiedler und Flüchtlinge, die vor dem Mauerfall nach NRW gekommen sind.
Um möglichst viele Betroffene ortsnah über bestehende Hilfs- und Leistungsangebote zu informieren, fand im Gerhart-Hauptmann Haus in Düsseldorf, eine kostenlose und vertrauliche Beratung von Opfern der Diktatur in der DDR statt.
Das niedrigschwellige Beratungsangebot wurde durch zwei Mitarbeitende des Büros des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur durchgeführt und richtete sich an Menschen, die bis heute in vielfältiger Weise unter verübtem Unrecht durch den SED-Staat leiden sowie an Personen, die sich grundsätzlich über Hilfeleistungen für sich selbst oder Angehörige erstmals informieren wollten. Zusätzlich bot die SED-Opferbeauftragte eine offene Bürgersprechstunde an.
Die Berater berichteten im Anschluss, dass einige Betroffene aus Nordrhein-Westfalen, die sie bereits seit Jahren durch das Büro der Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur telefonisch beraten, extra angereist seien, um das persönliche Beratungsangebot in Düsseldorf vor Ort in Anspruch zu nehmen. Aber auch bisher nicht bekannte Betroffene nutzten das Angebot der Beratung bzw. der Bürgersprechstunde.
Im Anschluss an den Beratungstag fand eine Ausstellungseröffnung mit Werken des Künstlers Gino Kuhn statt. Kuhn wurde als 20-Jähriger als Fluchthelfer zu sechs Jahren Haft wegen „Staatsfeindlichen Menschenhandels“ verurteilt und wurde nach zweieinhalb Jahren von der Bundesrepublik freigekauft. Kuhn setzt sich bis heute in seinen Werken mit seinen Hafterlebnissen auseinander.
Abgerundet wurde der Tag durch den sechsten „Runden Tisch“ unter Teilnahme von Vertreterinnen und Vertretern der in NRW ansässigen SED-Opferverbände sowie Mitarbeitern der Bezirksregierungen unter der Leitung des Beauftragten.
Nach einleitenden Worten von Heiko Hendriks begrüßte auch Prof. Dr. Winfrid Halder, Direktor der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In seinem kurzen Grußwort erinnerte Halder, dass vor rund 75 Jahren nicht nur die Bundesrepublik Deutschland, sondern am 7. Oktober 1949 auch die DDR gegründet wurde. Er thematisierte die verschiedenen Medienveröffentlichungen zum Gründungstag der DDR und kritisierte u.a. die Unbedarftheit, mit der die Medien auf die Gründung des Unrechtsstaats eingingen.
Ein weiteres Grußwort hielt Felix-Heinz Holtschke, der Vorsitzende der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. (VOS) in Nordrhein-Westfalen, der deutlich machte, dass er auch kurz nach dem 35. Jahrestag der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls trotz der gegenwärtigen Turbulenzen im politischen Berlin noch in der 21. Legislaturperiode eine deutliche Verbesserung der ideellen und materiellen Situation für die Opfer der zweiten deutschen Diktatur erwartet.
In ihrer Rede an die Anwesenden sagte Evelyn Zupke, sie werde „auch weiterhin all die Instrumente nutzen, die mir der Bundestag an die Hand gegeben hat, um auf die Belange der Opfer der SED-Diktatur aufmerksam zu machen. Das Ganze tue ich nicht allein. Sondern, so wie bisher, gemeinsam mit Ihnen allen als Vertreterinnen und Vertreter der Opferverbände.“ Im weiteren Austausch mit Evelyn Zupke und den Opferberatern aus Berlin hatten Vertreterinnen und Vertreter der SED-Opferverbände die Gelegenheit, ihre Anliegen und Sorgen vorzutragen und sich auszutauschen.
Heiko Hendriks dankte allen Anwesenden für ihre Teilnahme und beendete den Tag mit den Worten: „Wir alle sind aufgerufen, nicht in den Bemühungen nachzulassen, das geschehene Unrecht in der zweiten deutschen Diktatur immer wieder publik zu machen und die Gesellschaft für einen sachgerechten Umgang mit dem Unrechtsstaat DDR zu sensibilisieren.“
Beratungstag für „DDR-Opfer“, Bürgersprechstunde und „Runder Tisch“
Auch 35 Jahre nach dem Mauerfall und der deutschen Wiedervereinigung leben in Nordrhein-Westfalen noch zahlreiche Opfer des SED-Regimes, die bis heute an den Folgen des erlebten Unrechts leiden. Um möglichst viele Betroffene ortsnah über bestehende Hilfs- und Leistungsangebote zu informieren, findet unter der Schirmherrschaft des Beauftragten der Landesregierung NRW für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, der sich auch um die Anliegen der DDR-Übersiedlerinnen und -Übersiedler und Flüchtlinge kümmert, die vor dem Mauerfall nach NRW gekommen sind, am
15. November 2024 von 10.00 - 15.00 Uhr,
im Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstraße 90,
40210 Düsseldorf,
eine kostenlose und vertrauliche Beratung von Opfern der Diktatur in der DDR statt. Das Beratungsangebot wird durch das Büro der Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur durchgeführt. Dies ist der erste offene Beratungstag in Nordrhein-Westfalen für Opfer der zweiten deutschen Diktatur.
Das Angebot richtet sich an Menschen, die bis heute in vielfältiger Weise unter verübtem Unrecht durch den SED-Staat leiden, insbesondere auch an zu Unrecht Inhaftierte und ehemalige Kinder und Jugendliche von DDR-Spezialkinderheimen und Jugendwerkhöfen sowie an Personen, die sich grundsätzlich über Hilfeleistungen für sich selbst oder Angehörige erstmals informieren wollen.
Das Beratungsangebot kann ohne Voranmeldung genutzt werden.
Die Beratungsräume sind barrierefrei erreichbar.
Die Zuwegung zu den Besprechungsräumen ist ausgeschildert.
Zusätzlich bietet die SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke, in der Zeit von 13.00 - 15.00 Uhr eine offene Bürgersprechstunde an.
Im Anschluss ab 15.30 Uhr findet eine Ausstellungseröffnung mit Werken des Künstlers Gino Kuhn sowie ab 16.00 Uhr unter Leitung des Beauftragten Heiko Hendriks der sechste Runde Tisch mit den Opfern des SED-Regimes statt.
Anmeldungen zum Runden Tisch sind über claudia.brecht[at]mkw.nrw.de (claudia[dot]brecht[at]mkw[dot]nrw[dot]de) möglich.
Beigefügt sind das Plakat zum Beratungstag sowie die Einladung zum Runden Tisch:
Nunmehr zum zehnten Mal hat der Landesverband des Jugend- und Studentenringes der Deutschen aus Russland (JSDR-NRW) e.V. ein Sommercamp für Kinder und Jugendliche ausgerichtet. Mit dabei: Heiko Hendriks, Beauftragter der nordrhein-westfälischen Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern.
Die Themen und Schwerpunkte sind immer unterschiedlich: Identität, Integration, politische Bildung, Demokratie, Umwelt und Nachhaltigkeit – mit diesen Themen beschäftigen sich junge Menschen in den einwöchigen JSDR-Sommercamps. Diesmal stand das Camp unter dem Motto „Auf die Städte - fertig, los! Die rund 80 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 – 16 Jahren aus Deutschland, Kasachstan und Usbekistan hatten die Aufgabe, die Stadt ihrer Träume zu kreieren und die Ergebnisse im Rahmen eines bunten Programmes zum Abschluss, u.a. ihren Eltern, zu präsentieren.
Im Rahmen der Abschlussfeier in der Jugendherberge an der Glörtalsperre (Ennepe-Ruhr-Kreis) hat Heiko Hendriks sich für das Engagement aller Beteiligten bedankt und die Projektergebnisse „als eindrucksvoll“ bezeichnet. Er freute sich, dass das Land auch in diesem Jahr das Sommercamp finanziell unterstützt hat und wünschte allen Beteiligten, dass weitere Camps folgen werden.
Genau 63 Jahre nach dem Beginn des Mauerbaus am 13. August 1961 in Berlin, haben am 13. August 2024 Heiko Hendriks, Beauftragter für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern in Nordrhein-Westfalen, sowie der Vorstand der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) in Nordrhein-Westfalen, am Segment der Berliner Mauer in Düsseldorf in der Nähe des nordrhein-westfälischen Landtags Kränze niedergelegt. Damit wollten sie ein Zeichen der Erinnerung an die Opfer der deutschen Teilung, u.a. an die mehr als 140 Mauertoten, setzen.
Hintergrund
Die DDR-Führung hatte beschlossen, die zwischen den demokratischen Westalliierten und der kommunistischen Sowjetunion bestehende politische Systemgrenze mit Beton zu verfestigen. Am 13. August 1961 begannen die Sicherheitskräfte der DDR damit, die Sektorengrenze in Berlin mit Betonpfähle, Barrikaden und Stacheldrahtzäune abzuriegeln. Der erste Stein der Grenzmauer war gesetzt und Deutschland war mehr als 28 Jahre geteilt.[1] Für die Bevölkerung der DDR bedeutete das, ihr Land nicht ohne Lebensgefahr in einer eigenständigen Entscheidung dauerhaft in Richtung Westen verlassen zu können. Etliche Fluchtversuche scheiterten und endeten oft tödlich.
[1] Quelle: BPB: https://www.bpb.de/themen/deutsche-teilung/60-jahre-mauerbau/ , 07.08.2024
Mit einem feierlichen Festakt feierte die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen in der Katholischen Akademie in Berlin ihr 50jähriges Bestehen, an der zahlreiche Vorsitzende und weitere Vertreter der Landsmannschaften und Vorsitzende und Vertreter der deutschen Minderheiten im östlichen Europa sowie weitere namhafte Vertreter und Vertreterinnen von Kultur und Wissenschaft, von Politik und Verbänden, aber auch treue Weggefährten und Förderer zugegen waren und damit Ihre Verbundenheit mit der Stiftung und ihrer Arbeit zum Ausdruck brachten. Unter den zahlreichen Gästen war auch Heiko Hendriks.
Der NRW-Beauftragte hob in seinem Grußwort die besondere Rolle hervor, die der Kulturstiftung als landsmannschaftlich übergreifender, verbandsübergreifender und deutschlandweit agierender Stiftung zukomme. “Auch das sie parteiübergreifend agiere, sei wohltuend und in diesen Zeiten wichtiger den je”, so Heiko Hendriks wörtlich. die auch parteiübergreifend denkt. Was die Kulturstiftung im Rahmen der Vernetzung leiste, könne man als Landesbeauftragte überhaupt nicht erbringen und das gelte vor allem auch für die Länder, die keinen Landesbeauftragten haben. Es sei gut und richtig, dass die Bundesseite und verschiedene Bundesländer die Arbeit der Kulturstiftung unterstützen, weil die Kulturstiftung eben das leiste, was auf einer anderen Ebene nicht geleistet werden kann, wofür der Kulturstiftung großes Lob gebühre. Er selbst konnte mit Bewunderung die Entwicklung der Kulturstiftung seit der Verfügungstellung von Haushaltsmitteln des Bundes im Jahre 2020 mitverfolgen. „Das was von der Kulturstiftung mit wenigen, hoch engagierten und qualifizierten Mitarbeitern auf die Beine gestellt wurde, darf nicht Ende 2024 aufhören, sondern muss fortgeführt werden“, so Hendriks. Abschließend erklärte er, dass man auch in Nordrhein-Westfalen immer auf die Nachhaltigkeit von Projekten schaue, weshalb man die Digitalisierung von Heimatsammlungen durch die Kulturstiftung im Land finanziell gefördert habe. Die Kulturstiftung habe „Rückendeckung“, weil Viele, wie er selbst, die gute Arbeit der Kulturstiftung beurteilen können und „gute Arbeit muss fortgesetzt werden“, so der Landesbeauftragte.
In seiner Begrüßung erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Ernst Gierlich, man könne auf 50 Jahre Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen mit ihren Höhen und Tiefen zurückblicken, auf 50 Jahre Einsatz für die Erhaltung, Weiterentwicklung und Pflege des deutschen kulturellen Erbes, auf 50 Jahre erfolgreiche wissenschaftliche Tätigkeit mit unzähligen Fachtagungen im Bereich Geschichte/ Zeitgeschichte, Literatur- und Kunstwissenschaft sowie auf 50 Jahre Einsatz für Demokratie und Menschenrechte mit ihrer Studiengruppe für Politik und Völkerrecht.
Der 74. Heimattag der Siebenbürger Sachsen vom 17. bis 20. Mai 2024 in Dinkelsbühl war ein großer Erfolg. Rund 20.000 Besucher feierten am Pfingstwochenende in der „schönsten Altstadt Deutschlands“ (Focus) ein Fest der Begegnung, des Mitmachens und des Nachdenkens. Aus Nordrhein-Westfalen waren seitens der Politik der Parlamentarische Staatssekretär Josef Hövenjürgen MdL und Beauftragter Heiko Hendriks zu Gast.
Zum 75-jährigen Jubiläum des Verbandes gratulierte auch Josef Hovenjürgen, MdL, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Patenland des Verbandes. In Vertretung des Ministerpräsidenten Hendrik Wüst dankte Hovenjürgen „für ihr seit Jahrzehnten andauerndes Engagement und ihren Einsatz für unsere Gesellschaft“. Die Siebenbürger Sachsen seien „angekommen in unserer Republik“, sie hätten sich gesellschaftlich und materiell etabliert. Beispielhaft sei, dass ihn gelungen sei, „solide Strukturen, auf lokaler und auch auf regionaler Ebene aufzubauen. Die Nachwuchsarbeit schreitet voran. Auch die internationale Vernetzung ist gegeben. Sie stehen im prallen Leben hier in Deutschland, aber auch international. Selbstbewusst können die Siebenbürger Sachsen behaupten, eine der aktivsten und sichtbarsten Gruppen in der großen Familie der Vertriebenen zu sein“, betonte der 61-jährige CDU-Politiker. Ihre erfolgreiche Eingliederung sei ein Beispiel, wie Integration in Deutschland gelingen könne.
Tags zuvor, bei der offiziellen Eröffnung, hat Heiko Hendriks, Beauftragter des Landes Nordrhein-Westfalen für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, in seinem Grußwort sich erneut zur Patenschaft, die das Land 1957 für den Verband der Siebenbürger Sachsen übernommen habe, bekannt. Er betonte, „wieviel Herzblut bei Ihnen dabei ist, den Verband der Siebenbürger Sachsen, die Kultur, die Geschichte der Siebenbürger Sachsen hochleben zu lassen, in die Gemeinschaft, in die Gesellschaft zu tragen und damit einen Beitrag zu leisten, dass Geschichte nicht vergessen wird“. Politisch macht sich Heiko Hendriks für die Aussiedler stark, indem er eine Korrektur des Fremdrentengesetzes fordert, um die Rentenungerechtigkeit zu beseitigen.
Unter dem Motto „75 Jahre Gemeinschaft – Mach mit!“ beging der Verband der Siebenbürger Sachsen sein 75-jähriges Jubiläum, 800 Jahre seit Ausstellung des „Goldenen Freibriefs“ (Andreanum) durch den ungarischen König Andreas II. und 80 Jahre seit der Flucht und Evakuierung der Nordsiebenbürger Sachsen. Die drei Gedenktage waren Ausgangspunkt und Anlass für ein reiches kulturelles Programm, stärkten die Identität und regten zum Nachdenken an über die Wesensart der Siebenbürger Sachsen sowie ihre heutige Verortung. Aus den vielen Reden ging eindeutig hervor: Mit Fleiß und Organisationstalent setzen sie sich für das Gemeinwohl und die europäische Verständigung ein, egal in welchem Land sie heute zu Hause sind.
Zeitzeugen beim fünften „Runden Tisch“ mit den SED-Opferverbänden und den Bezirksregierungen NRW
Am 12. Dezember 2023 fand auf Einladung des Beauftragten der nordrhein-westfälischen Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, der fünfte „Runde Tisch“ mit Vertreterinnen und Vertretern der SED-Opferverbände aus Nordrhein-Westfalen und der Bezirksregierungen im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf statt. Im Mittelpunkt stand das NRW-Zeitzeugenprogramm der Ruhr-Universität Bochum.
Zu Beginn begrüßte Heiko Hendriks die Teilnehmenden des diesjährigen Runden Tischs, zu denen dieses Mal neben den Vertreterinnen und Vertretern der SED Opferverbände, auch Vertreterinnen und Vertreter der nordrhein-westfälischen Bezirksregierungen gehörten. Ziel des gemeinsamen Termins war das gegenseitige Kennenlernen und eine Vertiefung des Dialoges untereinander.
Auch der Direktor des Gehart-Hauptmann-Hauses, Prof. Winfrid Halder, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dabei machte er deutlich, dass der Umgang mit der Diktatur der DDR in Deutschland aus seiner Sicht nach wie vor nicht sehr ausgeprägt sei. Er verwies dabei auf das Haus des Terrors in Budapest, welches als Gedenkstätte an die kommunistische Diktatur erinnert und stellte fest, dass es „in Deutschland nichts Vergleichbares“ gäbe.
Daran anschließend sprach auch Herr Felix Holtschke, Vorsitzender der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. (VOS) NRW, ein kurzes Grußwort. Er machte deutlich, dass es das Ziel des gemeinsamen Treffens sei, die Bezirksregierungen für die Belange der SED-Opfer zu sensibilisieren und betonte, dass den Betroffenen nicht mehr so viel Zeit bliebe, um Ihre Interessen zu vertreten.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das NRW-Zeitzeugenprogramm, das Dr. Frank Hofmann, Leiter des Instituts für Deutschlandforschung an der Ruhr-Universität Bochum, ausführlich vorstellte. Das erfolgreiche Programm, welches 2008 von Betroffenen der DDR-Diktatur gegründet wurde, hat das Ziel Schülerinnen und Schüler in NRW den SED-Staat anhand von Zeitzeugenberichten näherzubringen. Die Mitwirkenden „wollen Schülerinnen und Schüler erreichen, mit ihnen ins Gespräch kommen, diskutieren und sich auf Augenhöhe mit Ihnen austauschen“, betonte Hofmann.
Daran anknüpfend berichteten Marie-Luise Knopp und Andreas Herzog als Mitwirkende des Zeitzeugenproramms, anhand ihrer eigenen Biografien über ihre politische Verfolgung durch die Stasi, die anschließende Inhaftierung und ihren späteren Weg nach Westdeutschland. Die beiden Zeitzeugen brachten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Erlebte auf bewegende Art und Weise nahe. Am Ende stellte Knopp heraus, dass die Zeitzeugen durch das Pro nicht nur ihre Geschichte weitergeben können, sondern dass sie selbst als Erzähler davon profitieren.
In einer daran anschließenden Diskussionsrunde gaben die beiden Zeitzeugen den Teilnehmenden die Möglichkeit Fragen zu ihrem Leben und ihren Erlebnissen zu stellen. Auch die Vertreterinnen und Vertretern der SED-Opferverbände hatten die Gelegenheit, ihre Anliegen und Sorgen vorzutragen und sich mit den Vertreterinnen und Vertretern der Bezirksregierungen auszutauschen. Es wurde u.a. festgestellt, dass „die strafrechtliche Rehabilitierung politisch leider keinen hohen Stellenwert hat“. Auch die von den Opfern angesprochene Rentenungerechtigkeit wurde erneut thematisiert.
Heiko Hendriks dankte Dr. Frank Hofmann, den Zeitzeugen Marie-Luise Knopp und Andreas Herzog sowie allen Anwesenden für ihre Teilnahme und beendete die Gesprächsrunde mit den Worten: „Ich denke, dass wir alle wieder etwas mitnehmen, sei es mehr Wissen und/oder auch eine Schärfung unseres Bewusstseins für andere Lebenswege.“
Die Änderungen des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG), die mit breiter Mehrheit am 17.11.2023 im Bundestag verabschiedet worden sind, werden auch vom Beauftragten der nordrhein-westfälischen Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, begrüßt.
Heiko Hendriks wörtlich: „Insbesondere die Anpassungen in Bezug auf das Bekenntnis zum deutschen Volkstum sind eine deutliche Verbesserung für alle Betroffenen!“ Hintergrund dieser Aussage ist, dass nunmehr ein aktuelles Bekenntnis zum deutschen Volkstum Vorrang vor historischen Bekenntnissen zu einem anderen Volkstum hat und dass nachvollziehbare Änderungsbemühungen zur Glaubhaftmachung ausreichen können. Heiko Hendriks: „Es ist gut, dass nunmehr eine Rückkehr zur früheren Verwaltungspraxis in Bezug auf das Bekenntnis zum deutschen Volkstum im Rahmen des Spätaussiedleraufnahmeverfahrens erfolgt ist. Noch besser wäre es gewesen, wenn dieser früher erfolgt wäre. Dann wären vielen Leid und Ärger erspart geblieben.“
Ebenfalls beschlossen wurde, dass künftig eine durch Krieg bedingte Flucht aus den Aussiedlungsgebieten kein Hindernis für die spätere Anerkennung als Spätaussiedlerin bzw. Spätaussiedler mehr darstellt. Auch diese Entscheidung sei äußerst wichtig, so der NRW-Beauftragte, da zahlreiche Menschen beispielsweise aus der Ukraine geradezu in einer absurden Situation waren. Offiziell hätten sie in die Kriegsgebiete zurückgehen müssen, um von dort aus einen Antrag auf Aufnahme als Spätaussiedlerin oder Spätaussiedler zu stellen. Hintergrund hier war, dass bisher die deutschen Behörden, zumindest wenn die Betroffenen sich länger als sechs Monate fernab ihres bisherigen Wohnortes in der Ukraine aufhielten, deren Flucht als Aufgabe ihres Wohnortes gewertet haben und somit formal ein Aufnahmeverfahren nach Deutschland nicht mehr möglich gewesen war.
Der ganze Vorgang hat gezeigt, so der Beauftragte abschließend, dass wir ständig schauen müssen, ob „das BVFG in der praktischen Umsetzung zeitgemäß und praktikabel für die Menschen ist.“
Über ein halbes Jahr haben sich junge Russlanddeutsche im Rahmen einer Seminarreihe der Deutschen Gesellschaft e.V. in Kooperation mit der Akademie am Tönsberg e.V. und dem Kulturreferat für Russlanddeutsche mit Lebenswegen, Identitäten und Sichtweisen vor dem Hintergrund des Angriffskrieges der russischen Regierung auf die Ukraine auseinandergesetzt.
Die Ergebnisse, die Mitte November 2023 zum Abschluss in Berlin präsentiert worden sind und unter www.junge-russlanddeutsche.de veröffentlicht wurden, haben nicht nur den Beauftragten der nordrhein-westfälischen Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, begeistert, sondern bieten auch für alle Interessierten die Möglichkeit, sich selbst ein differenziertes Bild zu machen.
Heiko Hendriks, der bei der Abschlusspräsentation in Berlin selbst zugegen war, bezeichnet die Ergebnisse „als beispielhaft und förderlich für das Miteinander und das Verstehen.“
Die Reihe mit dem Titel „Junge Russlanddeutsche und der Ukrainekrieg“ bot eine kreative Plattform für den intensiven Austausch und die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen des Ukrainekrieges – hier aus der Perspektive junger Menschen mit einer familiären Biografie aus postsowjetischen Staaten. Der Fokus lag auf einer mediendidaktischen Auseinandersetzung unter der Leitfrage, wie junge Russlanddeutsche und ihre kritischen Stimmen, Texte und Bilder Aufmerksamkeit erzielen und wie sie Missverständnissen, Vorurteilen und Falschdarstellungen entgegengenwirken können. Die Teilnehmenden entwickelten ihre eigenen Projekte in den Formaten Podcasts, Video und Bild-Text-Essays. Die Projekte befassen sich u.a. mit Themen wie der Wirkung von Putins Propaganda auf russlanddeutsche Familien, Okkupationserfahrungen in der Ukraine, dem Ankommen in der Bundesrepublik als mitgebrachte Generation oder dem Männerbild in russlanddeutschen Familien.
„Der 17. Juni 1953 darf nie in Vergessenheit geraten!“
Gerade in den jetzigen Zeiten gilt es, sich der mutigen Menschen zu erinnern, die sich vor 70 Jahren und in Folge für Freiheit und Selbstbestimmung eingesetzt haben – darüber waren sich die Vertreterinnen und Vertreter des SED-Opferverbände und der Beauftragte der Landesregierung Heiko Hendriks, einig. Aus diesem Anspruch heraus entwickelte sich ein Programm über zwei Tage, mit einem Empfang beim Präsidenten des Landtags, André Kuper MdL, als Höhepunkt.
Das Gedenken begann am 16. Juni vormittags in Düren: Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) – Landesgruppe NRW legte Heiko Hendriks, am Gedenkstein für die Opfer vom 17. Juni 1953 einen Kranz in den NRW-Farben nieder. Der Feierstunde beigewohnt und mit Ansprachen bereichert haben neben Heiko Hendriks u.a. der Dürener Bürgermeister Frank Peter Ullrich, der VOS Vorsitzende Felix Heinz Holtschke sowie Schülerinnen und Schüler aus Düren. Am Ende sangen alle Beteiligten die Nationalhymne.
Der Präsident des Landtags richtete zu Ehren der mutigen Menschen in der ehemaligen DDR, die Widerstand geleistet haben, einen Empfang aus, an dem rund 40 Vertreterinnen und Vertreter der in NRW ansässigen SED-Opferverbände teilnahmen. „Vor 70 Jahren gingen die Menschen in der DDR für Freiheit und Demokratie auf die Straße. Über eine Million mutige Menschen beteiligten sich am Volksaufstand. Der 17. Juni ist ein Tag für Freiheit, Selbstbestimmung, Vielfalt und Demokratie. Diese Werte garantieren heute das Grundgesetz. Aber sie sind niemals selbstverständlich. Sie wurden in unserer Geschichte von Bürgerinnen und Bürgern erkämpft, schmerzhaft errungen, und auch unter größten Anstrengungen verteidigt. Wir alle sind heute dafür verantwortlich, diese Werte und unsere Demokratie gegen ihre Feinde zu verteidigen“, sagt der Präsident des Landtags, André Kuper. Der Empfang wurde mit der Eintragung in das Goldene Buch des Landtags beendet.
Im Anschluss trafen sich rund 60 Interessierte auf Einladung des Präsidenten und des Beauftragten der Landesregierung zu einem Zeitzeugengespräch im Landtag. Nach der Begrüßung durch den Beauftragten, der deutlich machte, dass „der 17. Juni 1953 niemals in Vergessenheit geraten dürfe“ und einem Grußwort des Vorsitzenden der VOS in NRW, Felix Heinz Holtschke. Dieser dankte auf der einen Seite dem Land, dass es so angemessen und wertschätzend mit den Opfern der SED-Diktatur umgehe, auf der anderen Seite aber warb er erneut um Unterstützung, auch das bestehende Rentenunrecht endgültig zu beseitigen. Danach richtete Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, per Video ein Grußwort an die Gäste. Bezogen auf den 17. Juni 1953 sagte der Minister, dass an diesem Tag „sich die große Enttäuschung und Unzufriedenheit der Menschen in der DDR mit der SED-Führung entlud und wir an diesem Tag aller derjenigen gedenken sollten, die über Jahre und Jahrzehnte Widerstand gegen ein unmenschliches unterdrückendes Regime geleistet haben“. An die ehemaligen anwesenden Flüchtlinge und freigekauften Häftlinge gerichtet sagte er wörtlich: „Wir verdanken Ihnen so viel, all denen, die geflohen sind und in Haft saßen, die unermessliches Leid erduldet haben!“ Er fügte hinzu, dass diese mutigen Menschen „den Lauf der Geschichte verändert haben!“
Im Anschluss berichteten mit Dr. Jörg Bilke (Coburg) und Peter Hippe (Düren) zwei Zeitzeugen, die als junge Männer den 17. Juni 1953 persönlich erlebt haben. Eine historische Einordung des Ereignisses nahm anschließend der Direktor des Gerhart-Hauptmann Hauses in Düsseldorf, Prof. Winfried Halder, vor.
Abgerundet wurde das Gedenken am 17. Juni 2023 im Rathaus von Düren. Dort wurde Peter Hippe durch Bürgermeister Frank Peter Ullrich mit der Bürgermedaille der Stadt Düren im Beisein vieler Weggefährten und Lehrkräfte der Dürener Schulen, in denen er seit vielen Jahren als Zeitzeuge berichtet, ausgezeichnet. Die Verleihung dieses besonderen Ehrenzeichens hatte der Rat der Stadt Düren im April 2023 einstimmig beschlossen.
Heiko Hendriks bei seinem Grußwort am Gedenkstein in Düren am 16. Juni (Bild: Bernd Thelen)
Vertreterinnen und Vertreter der SED-Opferorganisationen bei ihrem Besuch im Landtag (Bild: C Bock)
Heiko Hendriks bedankt sich im Namen der Gäste bei dem Präsidenten des Landtags, André Kuper, für die Einladung zum Empfang (Bild: Gstettenbauer)
Die beiden Zeitzeugen, Peter Hippe und Dr. Jörg Bilke, tragen sich im Beisein des Präsidenten des Landtags, André Kuper, in das Goldene Buch des Landtags ein. (Bild: Gstettenbauer)
Abgeordneter der deutschen Minderheit in Ungarn zu Besuch in Düsseldorf
Imre Ritter, Abgeordneter der deutschen Minderheit im ungarischen Parlament, besuchte Mitte März bei seinem mehrtägigen Besuch in Düsseldorf unter anderem auch den Beauftragten der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks. In Begleitung des Generalkonsuls der Republik Ungarn in Düsseldorf, Gergő Szilágyi, informierte er Heiko Hendriks über die Situation in Ungarn und lud diesen zu einem Besuch der deutschen Minderheit nach Ungarn ein.
Ritter berichtete davon, dass der Erhalt der deutschen Sprache in Ungarn sehr gefördert werde und auch die deutsche Identität der Minderheit in Ungarn begreife man als eine große Bereicherung für die gesamte Bevölkerung und die Wirtschaft. Nach seinen Angaben haben ca. 4.000 deutsche Firmen in Ungarn ihren Sitz, die zweisprachige Mitarbeitende sehr schätzen würden.
Heiko Hendriks war froh, diese Informationen aus erster Hand zu erhalten und zeigte sich beeindruckt, was dort bereits - insbesondere im Bildungswesen - für die rund 300.000 Ungarndeutschen erreicht worden sei. Man einigte sich darauf, die nun gegründete Zusammenarbeit weiterzuführen und zu verstärken.
Hintergrundinformationen:
Im Rahmen einer Volkszählung 2011 in Ungarn bekannten sich rund 190.000 Bürgerinnen und Bürger zur deutschen Minderheit. Von allen Minderheiten in Ungarn war die Deutschen im Jahr 2011 die zweitgrößte Gruppe. Da sich bei der Volkszählung nicht alle Befragten beteiligt haben, geht Ritter davon aus, dass ca. 300.000 Ungarndeutsche zurzeit in Ungarn leben.
v.l.n.r.: Imre Ritter, Abgeordneter der deutschen Minderheiten im ungarischen Parlament, Heiko Hendriks, Beauftragter der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, und Gergő Szilágyi, Generalkonsul der Republik Ungarn.
Heiko Hendriks bleibt Beauftragter für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern
Weitere fünf Jahre Ansprechpartner für deutsche Heimatvertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler
Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat Heiko Hendriks (Mülheim an der Ruhr) für weitere fünf Jahre zum Beauftragten für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern bestellt. Darüber hinaus hat das Ministerium für Kultur und Wissenschaft Herrn Hendriks erneut zum Vorsitzenden des Landesbeirates für Vertriebenen-, Aussiedler- und Spätaussiedlerfragen benannt. Der 56-jährige Heiko Hendriks übt die beiden Funktionen seit Februar 2018 aus.
Deutsche Heimatvertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler sowie Übersiedler und Flüchtlinge aus der damaligen DDR sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und engagieren sich auf vielfältige Art und Weise in Nordrhein-Westfalen. Dies will die Landesregierung besonders würdigen und durch einen Ansprechpartner für diese Zielgruppe begleiten.
Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft: „Heiko Hendriks hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass es durch die Funktion des Beauftragten möglich ist, die Interessen der Gruppen gezielt zu vertreten und ihnen Gehör zu verschaffen. Die erneute Berufung drückt somit nicht nur die Wertschätzung für seine geleistete Arbeit, sondern auch für die zugewanderten Menschen, ihre Anliegen sowie ihre spezifischen Lebenswege aus.“
Heiko Hendriks: „Ich freue mich über die erneute Berufung und bedanke mich sehr herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen. Ich sage zu, dass ich mich weiterhin mit großem Engagement dem Aufgabenfeld widmen werde.“
In einer Phase, in der es für Vertriebene auch gilt den Übergang von der Erlebnisgeneration zu nachfolgenden Generationen zu gestalten, hat der Angriffskrieg auf die Ukraine noch einmal verdeutlicht, wie eng die Bezüge der Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen sind. Es gilt zu verdeutlichen, welche Gemeinsamkeiten zwischen diesem Personenkreis im Hinblick auf Aufgabe des bisherigen Lebens und einem Ankommen in einer neuen Gesellschaft mit jetzt neu zu uns kommenden Menschen bestehen.
Hintergrundinformationen:
Bis 1989 sind mehr als 2,4 Millionen deutsche Heimatvertriebene und Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten (ca. 1,35 Millionen) sowie aus der ehemaligen SBZ/DDR (ca. 1,1 Millionen) nach Nordrhein-Westfalen gekommen. Des Weiteren hat Nordrhein-Westfalen rund 700.000 Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler aufgenommen, die größte Gruppe bilden die sogenannten Deutschen aus Russland, gefolgt von Deutschen aus Polen und Rumänien.
Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, und Heiko Hendriks, Beauftragter der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern. Foto: MKW NRW
Am 16. November 2022 fand auf Einladung des Beauftragten der nordrhein-westfälischen Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, der vierte „Runde Tisch“ mit Vertreterinnen und Vertretern der SED-Opferverbände aus NRW im Gerhart-Hauptmann Haus in Düsseldorf statt. Diesjährige Referentin und Gesprächspartnerin war Frau Dr. Anna Kaminsky aus Berlin, Direktorin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Nach einleitenden Worten von Heiko Hendriks begrüßte auch der Leiter der Abteilung „Weiterbildung und Politische Bildung“ im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Herr Prof. Dr. Hans-Ulrich Baumgarten, die Teilnehmenden im Namen der Landesregierung. Er drückte den anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der SED-Opferverbände in NRW stellvertretend für alle SED-Opfer seinen Respekt und seine Wertschätzung aus. Er betonte, die rechtsstaatliche Regierungsform kann als durch einen Vertrag begründet angesehen werden, den die Bürger gewissermaßen untereinander schließen. Einen solchen Vertrag muss man auch kündigen können, das bedeutet, die Möglichkeit zu haben, ein Land zu verlassen. Ein Staat, der das nicht zulässt, ist ein Unrechtsstaat. Baumgarten hob hervor: „Die neue Landesregierung hat sich in dem Koalitionsvertrag dazu verpflichtet, auch in dieser Legislaturperiode einen Beauftragten für Vertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler zu berufen. Damit wird es auch weiterhin gleichzeitig einen Ansprechpartner für DDR-Übersiedlerinnen und Übersiedler, die noch vor dem Mauerfall nach NRW gekommen sind, sowie für die SED-Opferverbände, die in NRW ansässig sind, geben.“. Als gemeinsamer Erfolg der bisherigen Zusammenarbeit konnte z. B. die Aufwertung des Berliner Mauersegments am Düsseldorfer Landtag im April 2022 gefeiert werden.
Auch Herr Prof. Dr. Winfrid Halder, Direktor der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und verwies in seinem kurzen Grußwort auf seine Erfahrungen, die er kurz nach der Wende als Historiker an der Technischen Universität Dresden gemacht hat. Ihm sei damals bewusstgeworden, wie unterschiedlich und damit auch prägend das Leben in Ost und West war.
Anschließend stellte sich Frau Dr. Kaminsky, seit 2001 Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur, den Anwesenden vor und berichtete von ihrer persönlichen Lebensgeschichte sowie den Arbeitsschwerpunkten und Projekten der Bundesstiftung Aufarbeitung. Die Stiftung setze sich z. B. dafür ein, dass die SED-Diktatur als Unterrichtsthema an deutschen Schulen einen größeren Raum einnimmt.
Im weiteren Austausch hatten Vertreterinnen und Vertretern der SED-Opferverbände die Gelegenheit, ihre Anliegen und Sorgen vorzutragen und sich mit der Direktorin auszutauschen.
Heiko Hendriks dankte Dr. Kaminsky für ihre Teilnahme und beendete die Gesprächsrunde mit den Worten: „Ich habe diesen Austausch als Win-win-Situation für beide Seiten empfunden. Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig und zielführend es ist, sich auch mit den Sichtweisen anderer auseinanderzusetzen, um anschließend Ideen für gemeinsame Vorhaben und Initiativen zu entwickeln!“
Im Anschluss an das Gespräch mit Dr. Kaminsky tauschte sich Heiko Hendriks über gemeinsame Projekte und Vorhaben mit den SED-Opferorganisationen aus. Ein zentrales Thema war die Planung für das gemeinsame Begehen des Gedenktags am 17. Juni 2023, dem 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR.
Auch die Rentenproblematik der Übersiedlerinnen und Übersiedler, die vor dem Mauerfall in den Westen kamen, wurde diskutiert. Hier hoffen die SED-Opfer auf Lösungen in ihrem Sinne.
Dr. Anna Kaminsky (stehend in der Mitte) stellt den Teilnehmerinnen und Teilnehmer des vierten Runden Tisches die Arbeit der Bundesstiftung Aufarbeitung vor.
Am 9. November 2022 jährte sich der Fall der Berliner Mauer zum 33. mal. Anlässlich des Jahrestags legten Heiko Hendriks, Beauftragter für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern in Nordrhein-Westfalen, und Vertreterinnen und Vertreter der Vereinigung der Opfer des Stalinismus am Vortag, dem 08.11.2022 am Mauersegment der Berliner Mauer in Düsseldorf in der Nähe des nordrhein-westfälischen Landtags Kränze nieder, um an die Opfer an der innerdeutschen Grenze zu erinnern. Dies war die erste Veranstaltung nach der im April 2022 erfolgten Aufwertung des Mahnmals durch Schautafeln.
Sowohl Heiko Hendriks als auch der Vorsitzende der VOS in Nordrhein-Westfalen, Felix-Heinz Holtschke, betonten in ihren kurzen Ansprachen, dass auch dieses kleine Zeichen wichtig sei, um deutlich zu machen, dass auch im tiefen Westen der Republik die Opfer nicht vergessen seien. Bemerkenswert und auch ermutigend fanden beide, dass sowohl Passanten spontan bei dem Gedenken stehen blieben und zuhörten als auch, dass Bilder von den niedergelegten Kränzen in verschiedenen SocialMedia-Kanälen die Runde machten.
Berliner Mauersegment in Düsseldorf mit Schautafeln versehen
Auf Einladung des Beauftragten der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, und des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen, fand am 26. April eine Feierstunde anlässlich der Aufwertung des Berliner Mauersegments im Rheinpark Bilk am Landtag in Düsseldorf u.a. im Beisein des Präsidenten des Landtags, André Kuper, des Parlamentarischen Staatssekretärs im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Klaus Kaiser, sowie zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der in NRW ansässigen SED-Opferverbände statt.
Heiko Hendriks freute sich insbesondere über die große Zustimmung und Unterstützung für dieses Projekt und sagte: „Egal, wem ich in den letzten Wochen von der Aufwertung des Mauersegments hier in Düsseldorf berichtet habe, die Resonanz war eindeutig: Zustimmung, Beifall bis hin zu Begeisterung. Diese Reaktion gab es im Übrigen auch bei der Stiftung Berliner Mauer, die uns dankenswerterweise bei der Realisierung tatkräftig unterstützt hat.“ Er freute sich, dass die neuen Schautafeln, die barrierefrei zugänglich sind, Interessierte nunmehr dazu einladen, stehen zu bleiben, um mehr über dieses Mauerstück und so über unsere Geschichte in Erfahrung zu bringen. Auf eine prägnante und anschauliche Art wird so Wissen über die SED-Diktatur vermittelt. Mit Hilfe eines QR-Codes können alle Besucherinnen und Besucher die Internetpräsenz der Stiftung Berliner Mauer besuchen und somit weitere Hintergrundinformationen erhalten.
In seiner Kurzansprache an die Gäste sagte der Präsident des Landtags, André Kuper: „Den Mauerfall haben einerseits mutige Menschen mit ihren machtvollen Montagsdemonstrationen, andererseits auch die vielen Menschen, die durch Flucht und Aussiedlung in den Westen die DDR destabilisiert haben, möglich gemacht. Durch diese Menschen wurde dieses verhasste Bauwerk zum Einsturz gebracht. Damit wurde auch die Einheit Europas ermöglicht. Das Mauerstück in der Nähe des Landtags führt uns vor Augen, dass jeder von uns immer wieder gefordert ist, Demokratie zu leben und sie gegen ihre Feinde zu verteidigen.“
Parlamentarischer Staatssekretär Klaus Kaiser MdL betonte: „Die SED-Diktatur hat viel Unrecht verursacht und zahlreiche Opfer gefordert. Für viele Betroffene sind die Folgen heute noch psychisch und physisch spürbar. Es ist eine gesamtgesellschaftliche und gesamtdeutsche Aufgabe, uns um diejenigen zu kümmern, denen Unrecht widerfahren ist. Neben der Aufarbeitung dieses Kapitels im Rahmen der historisch-politischen Bildung setzen wir uns auch für die Würdigung und Anerkennung der Menschen ein, denen in der SED-Diktatur Unrecht widerfahren ist.“
Der Vorsitzender der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) in Nordrhein-Westfalen Felix Heinz Holtschke, der selbst von seinem Bürofenster in der Krausenstraße acht Jahre lang tagtäglich bis zu seiner Verhaftung am 21. November 1984 direkt auf die darunterliegende Mauer mit dem berüchtigten Todesstreifen blicken konnte, sagte wörtlich: „Dieses schreckliche Rudiment einer kommunistischen Diktatur, die ihr eigenes Volk des eigenen Machterhalts wegen einmauern ließ, soll für diese und nachfolgende Generationen ein bleibendes Mahnmal sein und bleiben. Deshalb war es gut und richtig, dass die NRW-Landesregierung die von der VOS entwickelte und an den Beauftragten der Landesregierung, Heiko Hendriks, herangetragene Idee eines ‚sprechenden Denkmals‘ letztendlich baulich so zügig umgesetzt hat. Neben dem Haus der Geschichte ist so für die breite Öffentlichkeit, insbesondere die junge Generation, ein kleines, aber historisch bedeutendes und unübersehbares Denkmal zur Demokratieerziehung im Herzen Düsseldorfs entstanden. Dafür möchte ich im Namen des Bezirks- und des Landesverbandes, aber auch des Bundesvorstandes der VOS herzlich Danke sagen!“
Hintergrundinformationen:
Etwa eine Million Menschen sind vor dem Mauerfall aus der DDR nach Westdeutschland geflohen, ausgesiedelt oder wurden von der Bundesregierung freigekauft. Viele von ihnen, auch mit Hafterfahrung, haben sich in Nordrhein-Westfalen niedergelassen und sich in zahlreichen Opferverbänden organisiert. Die Landesregierung hat in den letzten Jahren die Anliegen der DDR-Übersiedlerinnen und Übersiedler, insbesondere derjenigen, die in Konflikt mit den SED-Regime geraten waren, verstärkt ins Auge genommen.
Das Teilstück der Berliner Mauer in unmittelbarer Nähe des Landtagsgebäudes war ein Geschenk der BILD-Zeitung an das Land Nordrhein-Westfalen zum 20. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November 2009 – in Erinnerung an den Zeitungsgründer Axel Springer (1912-1985). Die BILD-Zeitung schenkte allen Bundesländern jeweils ein Betonfragment aus der Berliner Mauer als Erinnerung und Mahnmal an die SED-Diktatur. Informationen zu dem Mauersegment am Landtag Nordrhein-Westfalen konnten interessierte Passantinnen und Passanten bisher nur einer kleinen Infotafel am Boden des Mauersegments entnehmen.
Die Aufwertung des Mauersegments am Landtag Nordrhein-Westfalen mit zusätzlichen Schautafeln wurde auf Wunsch der SED-Opferverbände realisiert. Beim zweiten „Runden Tisch“ mit Vertreterinnen und Vertretern der SED-Opferverbänden in NRW am 09. November 2020 hatten diese erstmalig den Wunsch nach einer Aufwertung des Mauersegments geäußert, um den besonderen Erinnerungsort an die deutsche Teilung am Landtag aufzuwerten und der Öffentlichkeit die SED-Diktatur als Teil der deutschen Geschichte zugänglicher und verständlicher zu machen. Auf Antrag der Fraktionen der CDU und der FDP hat der Landtag am 7. November 2021 zusätzliche Mittel in den Haushalt 2022 des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für die Aufwertung des Mauersegments eingestellt. Ziel ist es, den Erinnerungsort zu erhalten und angemessen aufzuwerten, damit es einen festen Platz im Stadtbild behält.
NRW-Aussiedlerbeauftragter Heiko Hendriks besuchte Friedland
Gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Prof. Dr. Bernd Fabritius, sowie den Landesbeauftragten für Aussiedlerfragen der Länder Niedersachsen (Editha Westmann), Hessen (Margarete Ziegler-Raschdorf), dem Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (Johann Thießen) und dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Minderheiten (Bernard Gaida) hat der Beauftragte der nordrhein-westfälischen Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, die Aufnahmeeinrichtung für deutsche Spätaussiedler in Friedland (Niedersachsen) besucht.
Vor Ort informierte sich die Delegation über den aktuellen Stand des Härtefallverfahrens und die besonderen Herausforderungen der Spätaussiedleraufnahme in Krisenzeiten. Der Bundesbeauftragte bedankte sich im Namen der Delegation bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtung für den oft bis an die Grenze der Belastbarkeit gehenden und mit viel Empathie erbrachten Einsatz. Heiko Hendriks ergänzte: „Es ist beeindruckend zu sehen, mit wieviel Herzblut die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort versuchen, jeder und jedem gerecht zu werden.“
Der Bundesbeauftragte warb um Verständnis dafür, dass viele vom Krieg Betroffene jede Möglichkeit nutzen, um sich zu retten. Trotzdem bat er dringend darum, die für unterschiedliche Gruppen von Betroffenen vorhandenen unterschiedlichen Hilfsmöglichkeiten einzuhalten: Die Vorsprache von Menschen, die mangels Anerkennungsvoraussetzungen als Spätaussiedlerin oder Spätaussiedler zur Vermeidung einer Ablehnung gerade nicht nach Friedland reisen sollen, sondern den allgemeinen, für Kriegsflüchtlinge geltenden Schutz in den üblichen Aufnahmeeinrichtungen der Länder und Kommunen in Anspruch nehmen können, führt zu einer erheblichen Behinderung der jeweiligen Verfahren. An diese Betroffene, die also die deutsche Abstammung und ausreichend Sprachkenntnisse noch nicht nachweisen können, appelliert Fabritius, unbedingt erst dann nach Friedland zu reisen, wenn die Voraussetzungen auch erfüllt sind und bewiesen werden können. Davor kann ein Aufenthalt im vorübergehenden Schutzstatus, etwa bei Verwandten und Bekannten oder öffentlichen allgemeinen Flüchtlingsaufnahmestellen, bis zu sechs Monaten dafür genutzt werden, die fehlenden Voraussetzungen zu erfüllen. Hierbei leistet z.B. die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland mit ihren örtlichen Beratungsstellen wertvolle Hilfe.
Die Vertreter der anwesenden Selbstorganisationen bat Fabritius, diese Regelungen zur Hilfe möglichst breit und sowohl auf Ukrainisch als auch auf Russisch ihren Mitgliedern zur Kenntnis zu bringen. Auch verwies er auf die umfassenden Informationen auf der Internetseite des Bundesverwaltungsamtes.
Aufruf der Beauftragten der Länder für Aussiedler und Vertriebene
„Wider eine Zukunft in der Vergangenheit. Europa darf nicht erneut zum Kontinent von Flucht und Vertreibung werden“
Der 24. Februar 2022 ist seit dem Zweiten Weltkrieg einer der dunkelsten Tage in Europa. Mit größter Bestürzung und tiefer Anteilnahme für die Leidtragenden haben wir die kriegerische Eskalation in der Ukraine zur Kenntnis genommen. Millionen un-schuldige Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, sehen sich völlig unvermittelt einer tödlichen Bedrohung gegenüber. Infolge dieser Entwicklung sind sie von Flucht und Vertreibung betroffen. Angesichts der erschütternden Bilder von Krieg und Flucht, die uns gegenwärtig aus der Ukraine erreichen, rufen wir eine der wichtigsten Aufforderungen aus der Charta der deutschen Heimatvertriebenen von 1950 ins Gedächtnis: „Wir werden jedes Beginnen mit allen Kräften unterstützen, das auf die Schaffung eines geeinten Europas gerichtet ist, in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können.“
Als Beauftragte der Länder für Aussiedler und Vertriebene hätten wir nicht für mög-lich gehalten, dass dies im Europa des 21. Jahrhunderts geschieht. Ein Dreiviertel-jahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Vertreibung der Deut-schen aus Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa erleben wir in Europa eine Rückkehr von Krieg, brutaler Machtpolitik und damit verbunden Angst, Elend und Heimatverlust der von diesem Krieg Betroffenen. Eingedenk der Folgen, die Krieg, Leiden, Flucht und Vertreibung für die Menschen mit sich bringen, verurteilen wir entschieden diejenigen, die dafür verantwortlich sind. Wir fordern die Menschen in unserem Land auf, die Menschen, die nun als Geflüchtete und Vertriebene zu uns kommen werden, nach Kräften zu unterstützen und alles dafür zu tun, ihr Leid zu mindern. Sie verdienen - wie auch die Heimatvertriebenen vor gut 75 Jahren - unsere volle Solidarität und Empathie und sind uns von Herzen willkommen.
Das gilt in gleicher Weise auch für unsere noch in der Ukraine als autochthone deutsche Minderheit lebenden Landsleute, die – sofern auch sie zur Flucht gezwungen sein sollten – hier als Spätaussiedler Aufnahme finden können. Wir begrüßen es, dass das Bundesministerium des Inneren und für Heimat für deren Aufnahme in Deutschland eine Ausnahmeregelung im Härtefallverfahren vorsieht, um diese zu erleichtern. Gleichzeitig ersuchen wir die politisch Verantwortlichen in Europa und weltweit, dafür Sorge zu tragen, dass sich Geschichte nicht wiederholt. Die Zeit darf nicht zurückgedreht werden. Vertreibung bedeutet immer Unrecht. Wir sind in Gedanken bei den Menschen in der Ukraine, die augenblicklich Schreckliches erleben müssen.
München – Wiesbaden – Hannover – Düsseldorf – Dresden, im März 2022
Dr. Jens Baumann
Beauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler im Freistaat Sachsen
Heiko Hendriks
Beauftragter des Landes Nordrhein-Westfalen für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern
Sylvia Stierstorfer, MdL
Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene
Editha Westmann, MdL, Niedersächsische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler
Margarete Ziegler-Raschdorf
Beauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler
SED-Opferbeauftragte Zupke zu Gast in Düsseldorf beim „Runden Tisch“ mit SED-Opferverbänden aus NRW
Auf Einladung von Heiko Hendriks, dem NRW-Beauftragten für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, fand am 16. November 2021 der dritte „Runde Tisch“ mit Vertreterinnen und Vertretern der SED-Opferverbände aus NRW statt. Referentin und Gesprächspartnerin war die SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke. Als weiterer Gesprächspartner war auch der Parlamentarische Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Klaus Kaiser MdL, zugegen.
Nach einleitenden Worten von Heiko Hendriks, begrüßte Prof. Dr. Winfrid Halder, Direktor der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus, dem diesjährigen Veranstaltungsort, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und hieß alle herzlich willkommen. Anschließend übernahm Evelyn Zupke, die erste Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag, als prominenter Gast das Wort. Evelyn Zupke bedankte sich für die Einladung zum „Runden Tisch“: Sie freue sich auf den gemeinsamen Austausch. Nordrhein-Westfallen sei das erste westdeutsche Bundesland, welches sie in ihrer fünfmonatigen Amtszeit als Opferbeauftragte zu einer solchen Veranstaltung eingeladen hätte. "Viele Opfer der SED-Diktatur leben heute in Westdeutschland. Der Runde Tisch der Landesregierung mit SED-Opferverbänden aus NRW ist für mich vorbildhaft. Neben dem Austausch und der Vernetzung ist es für Opfer besonders wichtig mit ihren Anliegen Gehör zu finden. Ich wünsche mir daher ein solches Forum auch in den anderen westdeutschen Ländern", so Zupke.
Im ersten Teil der Veranstaltung fand ein Gespräch und Diskussion mit Evelyn Zupke statt. Vertreterinnen und Vertretern der SED-Opferverbände sowie nicht organisierte Betroffene bekamen die Gelegenheit, ihre Anliegen und Sorgen vorzutragen und sich mit der Opferbeauftragten auszutauschen. Evelyn Zupke zeigte sich sehr verständnisvoll für die Anliegen und Themen der Betroffenen und sagte zu, deren Belange in die Gremien des Bundestages zu tragen und auch das Gespräch mit der Bundesregierung zu suchen.
Heiko Hendriks dankte Evelyn Zupke für ihre Teilnahme und beendete die Diskussionsrunde mit den Worten: „Die Chance, die Anliegen und Ziele der SED-Opfer zu erreichen, ist mit dem Amt und der Person von Evelyn Zupke deutlich gestiegen. Das Amt und die Amtsbezeichnung ‚Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag‘ öffnen Türen.“
Im Anschluss an das Gespräch mit Evelyn Zupke wurde gemeinsam mit Heiko Hendriks und dem Parlamentarischen Staatssekretär Klaus Kaiser über gemeinsame Projekte und Vorhaben mit den SED-Opferorganisationen gesprochen. Zentrale Themen waren die Aufwertung des Betonsegments der Berliner Mauer in unmittelbarer Nähe des Landtagsgebäudes als Mahnmal und Erinnerungsort an die deutsche Teilung und Fördermöglichkeiten von Klassenfahrten zu Gedenkstätten außerhalb von NRW mit ortsansässigen Opfervereinen.
Seit 2019 gibt es jährlich einen Runden Tisch mit den Vertreterinnen und Vertretern der SED-Opferverbände. Gäste waren u. a. der Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, André Kuper MdL, Staatssekretär Dr. Mark Speich, die Schriftstellerin Marie-Luise Knopp und der Geschäftsführer des Instituts für Deutschlandforschung an der Ruhruniversität Bochum, Dr. Frank Hoffmann.
Heiko Hendriks beim Tag der Heimat in Berlin und bei den Gedenkveranstaltungen der LmDR zum Jahrestag der Deportation
Am letzten August-Wochenende fand der traditionelle Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen (BdV) in Berlin statt. Der Beauftragte der Landesregierung NRW für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, nahm sowohl an dem Festakt zum Tag der Heimat 2021 als auch an der anschließenden Kranzniederlegung bei der „Ewigen Flamme“ auf dem Theodor-Heuss-Platz teil.
Prof. Dr. Bernd Fabritius MdB, Präsident des BdV, eröffnete in der Urania Berlin den zentralen Tag der Heimat, der dieses Jahr unter dem Motto „Vertreibungen und Deportation ächten – Völkerverständigung fördern“ stand. In seiner Ansprache ging Fabritius darauf ein, dass der diesjährige Tag der Heimat am 80. Jahrestag des sogenannten Deportationserlasses, der auch als „Stalin-Erlass“ bekannt ist, stattfindet.
Im Rahmen des Gedenkens an den Deportationserlass besuchte Heiko Hendriks am letzten Wochenende dann auch die Feierlichkeiten der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) NRW in Düsseldorf. In dem würdigen Gedenkgottesdienstes in der Johanneskirche in Düsseldorf wurde nicht nur der Opfer gedacht, sondern auch von Pfarrer Edgar Born, dem Aussiedlerbeauftragten der evangelischen Kirche in Westfalen, deutlich gemacht, wie sehr dieses Ereignis bis heute die russlanddeutschen Familien - auch hier in Deutschland - prägt.
Im Anschluss war Heiko Hendriks zu Gast bei der Feierstunde im Gerhart-Hauptmann-Haus, wo er u.a. zwei Ausstellungseröffnungen zum einen über die russlanddeutsche Schriftstellerin Nora Pfeffer, zum anderen über die Geschichte der Wolhynien-Deutschen, beiwohnte. Vorab hatte er zusammen mit Dietmar Schulmeister, dem Vorsitzenden der LmDR in NRW, Emma Wagner-Schatz, die goldene Ehrennadel des Verbandes für ihr jahrzehntelanges Engagement im Ennepe-Ruhr-Kreis überreich.
Heiko Hendriks sagte abschließend, dass es wichtig sei, „anhand von solchen Jahrestagen, aber auch über den Tag der Heimat generell, deutsche und europäische Geschichte zu transportieren und sie der gesamten Bevölkerung ins Bewusstsein zu rufen.“
Kranzniederlegung an der „Ewigen Flamme“.
Ausstellungseröffnung „Nora Pfeffer“ Heiko Hendriks zusammen mit einer der Kuratorinnen, Dorothea Ens
Überreichung der Urkunde und Ehrennadel an Emma Schatz-Wagner
Heiko Hendriks besucht das ehemalige Frauenzuchtaus in Hoheneck
Auf Einladung des Frauenkreises der ehemaligen Hoheneckerinnen, dessen zahlreiche Mitglieder in NRW wohnen, ist der nordrhein-westfälische Beauftragte für Aussiedlerinnen und Aussiedler, Heiko Hendriks, zum diesjährigen Aktionstag am 26.06.2021 in das berüchtigte und einzige Frauenzuchthaus der ehemaligen DDR nach Hoheneck in Stollberg/Sachsen eingeladen worden. Eine Einladung, die der Beauftragte gerne angenommen hat, um seine, aber auch die Anteilnahme sowie Wertschätzung der Landesregierung, gegenüber den Schicksalen dieser Frauen zum Ausdruck zu bringen.
Vor der eigentlichen Besichtigung hat Heiko Hendriks nach einleitenden Worten des Oberbürgermeisters von Stollberg, Marcel Schmidt, einige Worte an die zahlreichen ehemaligen Insassen sowie die Besucherinnen und Besucher gerichtet und unter anderem zugesagt, dass er dafür werben wird, dass diese Gedenkstätte auch von Schulklassen aus Nordrhein-Westfalen besucht wird.
Heiko Hendriks (rechts) zusammen Vertretern der Stadt Stollberg und des Landes Sachsen sowie einigen ehemaligen Hoheneckerinnen, u.a. Regine Labahn (vorne, 3.v.re.)
Die Vorsitzende, Regine Labahn (Wülfrath), die selbst 2 Jahre als politischer Häftling bis 1985 in Hoheneck einsaß, ließ es sich nicht nehmen, Heiko Hendriks persönlich durch das ehemalige Zuchthaus zu führen und ihm die Situation in der Haft anschaulich zu erläutern.
Kranzniederlegung in Düren im Gedenken an die Opfer des Volksaufstandes in der DDR
Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) – Landesgruppe NRW e.V. sowie Vertreterinnen der ehemaligen Inhaftierten des Frauenzuchthauses in Hoheneck hat der Beauftragte der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, am 17. Juni 2021 in Düren wie in den Vorjahren einen Kranz in den NRW-Farben niedergelegt.
„Auch, wenn die Gedenkveranstaltung in diesem Jahr aufgrund von Corona nur in einem deutlich kleineren Rahmen stattfinden kann, so ist es doch wichtig, dass wir heute mit der Kranzniederlegung ein Zeichen setzen und die Opfer des 17. Juni 1953 nicht in Vergessenheit geraten. Der 17.Juni 1953 ist nach wie vor ein wichtiger Tag der Zeitgeschichte und somit ist es gut und richtig, wenn an zentraler Stelle an die Opfer gedacht und somit deutlich gemacht wird, dass ihr Schicksal nicht in Vergessenheit geraten ist“, so Heiko Hendriks vor Ort. „Wir alle hoffen, dass die Veranstaltung im nächsten Jahr wieder unter Einbindung der örtlichen Schülerschaft erfolgen kann, um deutlich zu machen, wie wichtig eine Auseinandersetzung der heutigen Jugend mit der deutsch-deutschen Geschichte ist“, so der Beauftragte weiter.
Die Veranstaltung ist bereits vor einigen Jahren auf Initiative der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. (VOS) entstanden, die u.a. durch ihren NRW-Vorsitzenden Felix-Heinz Holtschke sowie seinen Stellvertreter Peter Hippe vertreten waren. Ebenfalls anwesend war der neue Dürener Bürgermeister Frank Peter Ullrich, der vor Ort u.a. zusagte, ein persönliches Auge auf die regelmäßige Pflege der Gedenkstätte zu haben.
Heiko Hendriks (4. v.l.) legt zusammen mit dem Dürener Bürgermeister Frank Peter Ullrich (3. v.l.) sowie Vertreterinnen und Vertretern der SED Opferverbände in NRW Kränze am Gedenkstein für die Opfer des 17. Juni 1953 in Düren nieder.
Landesbeauftragter Heiko Hendriks: “Trotz Pandemie läuft die Spätaussiedleraufnahme weiterhin geregelt ab“
„Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie speziell für grenzüberschreitendes Reisen werden in Deutschland weiterhin Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler aufgenommen, da ein unvermindertes Interesse am Aufnahmeverfahren des Bundes besteht. Dabei wurden zum Schutz der Bevölkerung und zur Eindämmung des Virus spezielle Vorkehrungen getroffen. Das betrifft neben der zeitlichen Steuerung der Einreise und der verkürzten Visadauer auch die Verpflichtung, bei Einreise einen Corona-Test zu machen und sich umgehend befristet vorsorglich in Quarantäne zu begeben,“ erläutert Heiko Hendriks, der Beauftragte der Landesregierung Nordrhein-Westfalen für die Belange von Vertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern. Aufgrund der im Herbst 2013 erfolgten Gesetzesänderung im Bundesvertriebenengesetz mit Erleichterungen bei der Familienzusammenführung stiegen die Einreisezahlen der Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, die in die Bundesrepublik Deutschland und damit in die einzelnen Bundesländer kommen, kontinuierlich an. Das Aufnahmeverfahren wird zentral über das Bundesverwaltungsamt gesteuert und die Einreisenden werden nach Ankunft über Erstaufnahmeeinrichtungen auf die Bundesländer verteilt. Lagen die Einreisezahlen nach NRW im Jahr 2013 noch bei 533 Personen (Deutschland insgesamt: 2.427 Personen), so kamen in den darauffolgenden Jahren durchschnittlich rund 1.400 Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler nach Nordrhein-Westfalen. Im Jahr 2019 waren es insgesamt 1.518 Personen (Deutschland insgesamt: 7.155 Personen). Heiko Hendriks: „Im Jahr 2020 haben sich die Einreisezahlen der Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler in der Bundesrepublik Deutschland und damit auch in Nordrhein-Westfalen aufgrund der Reisebeschränkungen durch die Corona-Pandemie erstmals wieder rückläufig entwickelt. Dieser Rückgang ist daher nicht als allgemeine Trendwende im Spätaussiedler-Zuzug zu werten.“
Im Jahr 2020 kamen insgesamt 4.309 Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler in die Bundesrepublik Deutschland, davon wurden 733 Personen dem Bundesland Nordrhein-Westfalen zugewiesen. Das Interesse am Aufnahmeverfahren durch das Bundesverwaltungsamt ist weiter ungebrochen. Es stellten im vergangenen Jahr 21.532 Personen einen Antrag auf Aufnahme nach dem Bundevertriebenengesetz (BVFG). Dies sind 8.335 Anträge mehr als im Vorjahr 2019. Es ist daher wahrscheinlich, dass auch die Zugangszahlen mittelfristig wieder steigen werden. Die auch in Pandemie-Zeiten mögliche Einreise für Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler in die Bundesrepublik Deutschland und somit auch nach Nordrhein-Westfalen zeigt, dass die Einreise-, Quarantäne- und Testkonzepte, die die Bundesregierung hierfür entwickelt und umgesetzt hat, funktionieren. „Als zuständiger Beauftragter der Landesregierung stehe ich hierzu im regelmäßigen Austausch mit der Bundesebene. Ich freue mich, dass die Bundesregierung auch in schwierigen Zeiten ihre Zusagen erfüllt und den Weg nach Deutschland offenhält. Trotz Corona-Pandemie ist und bleibt die Einreise für Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler weiterhin möglich“, so Heiko Hendriks abschließend.
Heiko Hendriks spricht Grußwort bei Ausstellungseröffnung im Oberschlesischen Landesmuseum (OSLM)
Heute hat der Beauftrage der NRW-Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, im Rahmen der virtuellen Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Deutschland oder Polen ? - Oberschlesien am Scheideweg“ im Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen, ein Grußwort an den Veranstalter und alle Interessierten gerichtet.
Die Sonderausstellung thematisiert die Volksabstimmung vor 100 Jahren und ordnet die Geschehnisse und deren Folgen bis in die Gegenwart ein. Heiko Hendriks lobte die Macher für Ihren differenzierten Blick auf die Volksabstimmung an sich und insbesondere auf ihre Wirkung bis zum heutigen Tag. Er machte in seinem Grußwort deutlich, dass auch ein Blick zurück helfen kann, Verständnis füreinander zu entwickeln und miteinander gut zu leben und zu arbeiten. Er wünschte der Ausstellung viel Erfolg und dankte insbesondere dem Hauptorganisator, Dr. David Skrabania, dem Kulturreferenten des Bundes am Oberschlesischen Landesmuseum, für die geleistete Arbeit!
Heiko Hendriks eröffnet die Kampagne „Russlanddeutsche im Fokus“
„Russlanddeutsche im Fokus " ist eine Aufklärungskampagne der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. zur Lebenswirklichkeit und zum gesellschaftlichen Beitrag von Deutschen aus Russland. In acht kurzen Videobeiträgen geben die Protagonisten einen Einblick in ihren Alltag und unterstreichen damit: Wir sind Teil der vielfältigen deutschen Gesellschaft und fordern unseren Platz ein.
Nunmehr gab der Beauftrage der NRW-Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, den virtuellen Startschuss für diese Kampagne und lobte diese ausdrücklich. Nach der Begrüßung durch den moderierenden Journalisten Markus Reichert hat er vor der versammelten Netzgemeinde ein paar einordnende Worte gesprochen und Fragen beantwortet. Im Anschluss wurden die ersten zwei Kampagnenvideos vorgestellt. Zu sehen sind die Beitrage u.a. auf den SocialMedia Portalen der Landsmannschaft.
Zweiter „Runder Tisch“ mit SED-Opferverbänden aus NRW
NRW-Landesbeauftragter Hendriks und Staatssekretär für Bundesangelegenheiten Dr. Mark Speich führen Gespräche mit SED-Opferverbänden
Auf Einladung des Präsidenten des Landtags Nordrhein-Westfalen, André Kuper, MdL, sowie des Landesbeauftragten Heiko Hendriks, fand der diesjährige „Runde Tisch“ mit Vertreterinnen und Vertretern der SED-Opferverbände aus NRW virtuell statt. Für die bereits zweite Veranstaltung dieser Art wurde ein historisches Datum gewählt: der 9. November 2020. Besonderer Gast und Gesprächspartner war der für Bundes- und Europaangelegenheiten zuständige Staatssekretär Dr. Mark Speich.
Landtagspräsident André Kuper dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihren Mut, als Zeitzeugen von ihren persönlichen Leidenswegen in der SED-Diktatur zu berichten. „Ihr Engagement ist wichtig, damit unsere Gesellschaft heute und in Zukunft wachsam gegenüber jeglichen Versuchen bleibt, der Demokratie durch politischen Extremismus und Menschenhass zu schaden“, so Kuper.
Heiko Hendriks begrüßte ebenfalls die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und ordnete die geplanten Themen inhaltlich ein. „Auch wenn wir den „Runden Tisch“ in diesem Jahr nur in einem virtuellen Format durchführen können, so bin ich froh, dass die Veranstaltung trotzdem stattfindet und wir so weiter miteinander im Gespräch bleiben und uns zu aktuellen Themen austauschen können“, so Hendriks einleitend.
Im ersten Teil der Veranstaltung beschäftigten sich die Teilnehmenden mit dem großen und komplexen Themenfeld „Renten der DDR-Übersiedler“. Nach einem kurzen Einführungsvortrag von Heiko Hendriks erläuterte Felix-Heinz Holtschke, Vorsitzender der VOS NRW e.V., die Lage aus Sicht der SED-Opferverbände, die sich seit den 1990er Jahren für die Rücknahme von Rentenkürzungen bei DDR-Übersiedlern einsetzen. Herr Staatssekretär Speich äußerte großes Verständnis für das Anliegen der SED-Opferverbände und kündigte an, die Problematik des Rentenanspruchs von Übersiedlern gegenüber seinen Länderkolleginnen und -kollegen anzusprechen.
Im Anschluss stellte Marie-Luise Knopp, selbst als politische Gefangene der DDR von der Bundesrepublik freigekauft, ihr Buch „Eingesperrte Gefühle bahnen sich ihren Weg“ vor. Bei der Lesung erhielten die Teilnehmenden einen Eindruck von der Haft im Frauengefängnis Hoheneck, von den unmenschlichen Haftbedingungen und auch von den Folgen, unter denen die Betroffenen teilweise bis heute leiden. „Die meisten der heute teilnehmenden Gäste können – leider – die von Marie-Luise Knopp beschriebenen Erfahrungen teilen. Mich hat ihre Geschichte sehr berührt und ich hoffe, dass Frau Knopp, genauso wie die vielen anderen Zeitzeugen, auch weiterhin von ihren Erfahrungen berichten wird und so der Nachwelt immer wieder vor Augen geführt wird, dass die DDR ein Unrechtsstaat war“, resümiert Heiko Hendriks nachdenklich.
Bereits im April 2019 fand der erste „Runde Tisch“ auf Einladung des Landesbeauftragten gemeinsam mit SED-Opferverbänden statt. Der Austausch zu Themen wie z.B. Zeitzeugenarbeit und die gemeinsame Wahrnehmung von Gedenkveranstaltungen standen dabei im Fokus.
30 Jahre Deutsche Einheit: Gedenkstunde in Düsseldorf
Vertreterinnen und Vertreter der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) und NRW-Beauftragter Heiko Hendriks gedenken gemeinsam am Mauersegment in Düsseldorf
Am 03. Oktober 2020 feierte Deutschland - und auch Nordrhein-Westfalen - dreißig Jahre deutsche Einheit.
Auf Einladung der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS e.V.) sprach auch der Beauftragte der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, der in dieser Funktion auch zuständig für die Übersiedler und Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR ist, am Mauersegment in Düsseldorf ein kurzes Grußwort.
Heiko Hendriks wörtlich: „Neben der großen Freude über die durch die Wiedervereinigung gewonnene Freiheit und Freizügigkeit sollte man an einem solchen Tag auch derjenigen gedenken, die für die Deutsche Einheit gekämpft haben, aber diese leider nicht mehr erleben durften. Unsere Gedanken sollten somit auch bei den Menschen sein, die z.B. bei Fluchtversuchen ihr Leben verloren haben. Auch an die zahlreichen politischen Häftlinge des SED-Regimes sei erinnert, insbesondere an diejenigen, die vor dem Ende des Unrechtsstaates und vor dem Vollzug der staatlichen Einheit verstorben sind!“
NRW-Aussiedlerbeauftragter zu Besuch bei den Siebenbürger Sachsen auf Schloss Horneck
Heiko Hendriks besucht die Einrichtungen des Verbandes in Gundelsheim
Auf Einladung des Landes- und Bundesvorsitzenden des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, Rainer Lehni (linkes oberes Bild links), hat der Beauftragte der nordrhein-westfälischen Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks (linkes oberes Bild rechts), nunmehr die Kultur- und Bildungseinrichtungen des Verbandes auf Schloss Horneck in Gundelsheim (Baden-Württemberg) besucht. Die Einrichtungen befinden sich in den Endzügen umfassender Modernisierungsmaßnahmen. Das Land NRW hat bereits 1957 die Patenschaft über den Verband der Siebenbürger Sachsen übernommen.
Auf dem Programm stand neben der Vorstellung des Trägervereins „Siebenbürgisches Kulturzentrum Schloss Horneck e.V.“ durch die stellvertretende Vorsitzende, Herta Daniel (linkes oberes Bild Mitte), auch ein Informationsgespräch mit der Bundeskulturreferentin für Siebenbürgen, Dr. Heinke Fabritius. Anschließend erfolgte ein Rundgang durch das Siebenbürgische Museum unter Leitung von Dr. Irmgard Sedler (Vorsitzende des Trägervereins "Siebenbürgisches Museum e.V.") und dem Museumsleiter Dr. Markus Lörz, der Heiko Hendriks nicht nur durch die bestehende Ausstellung führte, sondern bei dem er auch die bald zusätzlich zur Verfügung stehenden neuen Räumlichkeiten in Augenschein nehmen konnte.
Abschließend erfolgte eine Vorstellung des Siebenbürgen-Instituts durch die Geschäftsführerin Dr. Ingrid Schiel (mittleres Bild rechts) sowie den Vorsitzenden des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrats e.V. (als Träger des Instituts) Dr. Harald Roth. In diesem Rahmen konnte Heiko Hendriks auch einen umfangreichen Einblick in die beeindruckende Bibliothek sowie in das Archiv nehmen.
Fazit des Beauftragten: „Für den Verband und damit auch für alle an der Geschichte und den Aktivitäten der Siebenbürger Interessierten ist es toll, dass auf Schloss Horneck nun alle Bildungs- und Kultureinrichtungen ergänzt durch ein Hotelangebot an einem Ort zu finden sind. Dies eröffnet sicherlich auch die Möglichkeit, Besuchergruppen für diesen Teil der deutschen und europäischen Geschichte zu begeistern, die sich bisher damit noch nicht beschäftigt haben. Ich wünsche allen Einrichtungen viele Besucherinnen und Besucher!“
Aussiedlerbeauftragtenkonferenz tagt in Hannover
Spätaussiedleraufnahme in Corona-Zeiten im Fokus
Auf Einladung des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Prof. Dr. Bernd Fabritius, sowie der Beauftragten des Landes Niedersachsen für Aussiedler und Vertriebene, Editha Westmann, MdL, haben sich am 20.7.2020 die Beauftragten der Länder für Aussiedler und Vertriebene zu einer Fortsetzung der Beauftragtenkonferenz in Hannover getroffen. An den Beratungen teilgenommen haben neben Editha Westmann für Niedersachsen die Beauftragten des Landes Hessen, Margarete Ziegler-Raschdorf, des Landes Nordrhein-Westfalen, Heiko Hendriks, sowie durch telefonische Zuschaltung des Freistaates Bayern, Sylvia Stierstorfer, MdL, sowie des Freistaates Sachsen, Dr. Jens Baumann. Im Fokus der Beratungen standen die besonderen Herausforderungen der Aufnahme deutscher Spätaussiedler in Zeiten der COVID-19-Pandemie. Anwesend waren auch Vertreter des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat. Der Bundesbeauftragte berichtete über die bisherige Entwicklung und betonte hierbei die Fortsetzung der Aufnahme deutscher Spätaussiedler auch während Zeiten laufender Corona-Pandemie. Spätaussiedler genießen aufgrund ihres Kriegsfolgenschicksals eine besondere Rechtsstellung nach Art. 116 GG, die einen Zuzug aus Risikogebieten aus wichtigem Grund rechtfertigt. Dies wurde durch Beschluss des Bundeskabinetts am 1.7.2020 bestätigt. Im ersten Halbjahr 2019 zogen 3153 Spätaussiedler zu; bis einschließlich Juni 2020 sind erst 1304 deutsche Volkszugehörige überwiegend aus der Russischen Föderation und aus Kasachstan als Spätaussiedler nach Deutschland zugezogen.
Erleichterung zeigten die Beauftragten darüber, dass nach anfänglichem Infektionsgeschehen in dem für das gesamte Bundesgebiet eingerichteten Grenzdurchgangslager (GDL) Friedland (Niedersachsen) dort wieder Infektionsfreiheit herbeigeführt werden konnte. Derzeit sind im Grenzdurchgangslager Friedland 148 Spätaussiedler untergebracht, die dort ein mehrtägiges Aufnahmeverfahren durchlaufen. Die Beauftragten dankten den Mitarbeitern im GDL Friedland und allen Verantwortungsträgern von Bund und Ländern, die notwendige Maßnahmen hierzu unterstützt hatten. Für das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat berichtete Frau Regierungsrätin Maria Maier-Seel in Wahrnehmung der Leitung des zuständigen Referates für Aussiedlerpolitik im BMI über das in Umsetzung befindliche Konzept der Hygienesicherung. Demnach begeben sich ankommende Spätaussiedler unmittelbar nach ihrer Einreise in eine Quarantäne, die nach den Landes-Corona-Verordnungen generell für Einreisende aus Drittstaaten vorgesehen ist. Wegen seiner aus § 8 BVFG resultierenden Verpflichtung zur Unterbringung bis zur Registrierung und Verteilung auf die Länder stellt der Bund eine Transit-Unterbringung (TU) zur Verfügung, in welcher in aller Regel eine Testung der eintreffenden Spätaussiedler erfolgt. Die unmittelbare Testung am Flughafen Frankfurt dort einreisender Spätaussiedler ist zusätzlich in Vorbereitung und soll probeweise begonnen werden. Für die Unterbringung wurden TU-Plätze in unmittelbarer Nähe des Flughafens Frankfurt, in Braunschweig, in Bad Kissingen und in Ahrweiler geschaffen; weitere Plätze sind in Duderstadt in Vorbereitung. Hierzu sind BMI und BVA in enger Abstimmung mit den Verantwortlichen vor Ort. Die Einrichtungen zur Transitunterbringung werden als Quarantäne-Einrichtungen betrieben; Kontakt der eintreffenden Personen mit dem örtlichen Umfeld ist daher weitgehend ausgeschlossen. Nach Quarantäne und Negativ-Testung erfolgt dann eine Aufnahme im GDL Friedland, wo in wenigen Tagen die Aufnahmeverfahren abgeschlossen werden und die Weiterreise zum neuen Wohnort in Deutschland möglich ist.
Zur Vermeidung einer Überlastung vorhandener TU-Kapazitäten forderte die Beauftragtenkonferenz alle Verantwortungsträger in Bund und Ländern sowie von gesellschaftlichen Organisationen auf, bei der Bereitstellung weiterer TU-Plätze konstruktiv mitzuwirken. Sie dankte dem BMI für die Unterstützung bei Ertüchtigung und Umbau bisher nicht genutzter Liegenschaften (Hotels, Heime und dergleichen) zur Nutzung als TU-Einrichtung. Gleichzeitig forderten die Beauftragten die Selbstorganisationen der deutschen Spätaussiedler in Deutschland sowie der deutschen Minderheiten in den Herkunftsgebieten auf, die Aussiedleraufnahme unter den gegebenen besonderen Herausforderungen nach Kräften zu unterstützen. Im Herkunftsgebiet ist entsprechende aktuelle Beratung Betroffener über das Infektionsgeschehen und die Möglichkeit einer COVID-19-Testung vor Ort hilfreich. Ein aktueller Negativ-Test (nicht älter als 48h vor Zuzug) kann nach den zu beachtenden Quarantänebestimmungen der Länder eine Überlastung der TU-Kapazitäten verhindern. Auch kann eine von bereits in Deutschland lebenden Verwandten und Bekannten am neuen Wohnort organisierte Quarantäne-Möglichkeit die Überlastung staatlicher TU-Plätze vermeiden.
(Quelle: BMI)
GEDENKTAG FÜR DIE OPFER VON FLUCHT UND VERTREIBUNG:
WIR ERINNERN AN FLUCHT, VERTREIBUNG UND DEPORTATION SOWIE AN DAS SCHICKSAL DER DEUTSCHEN MINDERHEITEN IN DEN STAATEN MITTEL- UND OSTEUROPAS SOWIE IN DER SOWJETUNION UND IHREN NACHFOLGESTAATEN
„Wer die Geschichte kennt und in die Zukunft schaut, der kann nicht anders als ein überzeugter Europäer zu sein.“
(Zitat von Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch)
Am 20. Juni 2020 begehen wir den bundesweiten „Nationalen Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung“ zum sechsten Mal. Auf diesen bundesweiten Nationalen Gedenktag, der die Erinnerung an das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg lebendig hält sowie zu Verantwortung und Versöhnung mahnt, mussten die Heimatvertriebenen jahrzehntelang warten. Seit dem entsprechenden Bundesratsbeschluss aus dem Jahr 2003 hatte es über zehn Jahre gedauert, diesen zu realisieren. Mit Beschluss vom 27. August 2014 hat die Bundesregierung den 20. Juni (UNO-Weltflüchtlingstag) als feststehendes Datum ausgewählt und der Gedenktag konnte erstmals am 20. Juni 2015 in Berlin feierlich begangen werden. Er soll verdeutlichen, dass Flucht und Vertreibung nicht nur für die davon Betroffenen eine traurige Bedeutung haben, sondern Teil der Geschichte aller Deutschen und Teil der europäischen Geschichte sind.
Lag der inhaltliche Schwerpunkt im ersten Aufruf der Landesbeauftragten der Länder Niedersachsen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Hessen zu „75 Jahre Kriegsende – Wir erinnern an Flucht und Vertreibung der Deutschen aus dem Osten“ vom 8. Mai 2020 auf dem Thema „Flucht und Vertreibung“, so möchten wir in diesem Aufruf in besonderer Weise den Blick auf das schwere Schicksal der nach dem Zweiten Weltkrieg in den Herkunftsgebieten verbliebenen Deutschen – der Heimatverbliebenen – richten sowie auf deren Bemühungen zur Aufrechterhaltung der deutschen Sprache und Kultur.
In diesem Sinne setzen wir ein Zeichen:
- Wir erinnern daran, dass der von Deutschland begonnene Zweite Weltkrieg und die nationalsozialistische Ideologie dazu geführt haben, dass deutsche Minderheiten in den Staaten Mittel- und Osteuropas sowie der Sowjetunion oftmals als innere Feinde betrachtet wurden und jahrzehntelang schwersten Repressionen ausgesetzt waren.
- Wir erinnern daran, dass nach Vertreibungen, Deportationen und Zwangsarbeit es in vielen Herkunftsgebieten massive Schwierigkeiten gab, die eigene Kultur zu erhalten. Staatliche Zielsetzung war es oftmals, eine Assimilierung der Minderheiten zu erreichen. Dadurch wurden die Beziehungen zu Angehörigen der jeweiligen Mehrheitsgesellschaften, zu Nachbarn und vormaligen Freunden stark beeinträchtigt. In ihren nervenaufreibenden Ausreisebemühungen wurden viele Deutsche von den kommunistischen Regierungen jahrelang hingehalten. In vielen Staaten wurde durch ein gezieltes Vorgehen gegen die Nutzung und das Erlernen der deutschen Sprache den Gemeinschaften der wichtigste Faktor ihres Zusammenhalts genommen. Die Folgen davon wirken bis heute nach und Sprachkompetenz muss mühsam wiederaufgebaut werden.
- Wir erinnern daran, dass bis heute rund 1,2 Millionen Menschen als deutsche Minderheiten in Polen, Ungarn, Rumänien, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Kroatien, Serbien, Slowenien, den baltischen Staaten und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion leben.
- Wir erinnern daran, dass sich die Lage der deutschen Minderheiten nach der politischen Wende 1989/90 in Abhängigkeit von den politischen und wirtschaftlichen Veränderungen in den einzelnen Ländern unterschiedlich entwickelt hat. Gründe dafür sind bilaterale Verträge und Abkommen zu ihren Gunsten sowie die vom Europarat gezeichnete Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, das Rahmenübereinkommen des Europarates zum Schutz nationaler Minderheiten, aber genauso die tragfähigen Minderheitenschutzgesetze in den betroffenen Staaten. Hinzu kommt eine inzwischen neue Aufgeschlossenheit der Heimatstaaten und auf deutscher Seite eine höhere Aufmerksamkeit zugunsten der deutschen Minderheiten.
- Wir erinnern an die im Geiste des § 96 Bundesvertriebenengesetz (BVFG) von der Bundesregierung formulierte Solidaritätsverpflichtung, die deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa sowie in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion bei der Bewahrung ihrer Identität zu unterstützen sowie das Kulturgut der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler im Bewusstsein des gesamten deutschen Volkes zu erhalten. In diesem Sinne unterstützt Deutschland beispielsweise den Aufbau gut organisierter und zukunftsfähiger Selbstverwaltungen, mit denen die jeweilige deutsche Minderheit die Gesellschaft ihres Landes aktiv in ihrem Sinne mitgestalten kann. Ein weiterer Förderschwerpunkt liegt im Bereich Sprachförderung und Jugendarbeit. Die Bundesregierung strebt eine von Transparenz und Partnerschaft gekennzeichnete Zusammenarbeit mit den Regierungen der Herkunftsstaaten deutscher Minderheiten in Europa und in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion an. Dieses tragen wir tatkräftig mit.
- Wir erinnern daran, dass die deutschen Minderheiten sowie die Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler ein wichtiges Bindeglied zwischen den Kulturen sind. Sie bieten die Chance auf einen eigenständigen Beitrag zur Entwicklung kultureller und zivilgesellschaftlicher Brücken und Netzwerke in die Länder Mittel- und Osteuropas sowie in die Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Hierin liegt ein wichtiger T eil europäischer Völkerverständigung.
- Wir erinnern daran, dass es ganz im Sinne der „Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ von 1950 das gemeinsame Ziel sein muss, immer wieder für ein geeintes Europa einzutreten, in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können. Damit gehörten die Heimatvertriebenen zu den ersten in der deutschen Bevölkerung, die ein klares Bekenntnis zu einem einigen Europa abgelegt haben. Auch 70 Jahre nach Unterzeichnung der Charta muss es weiterhin unser gemeinsames Ansinnen bleiben, dieses große Friedensprojekt nicht zu gefährden.
Wenn wir am bundesweiten „Nationalen Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung“ an die Nachkriegsopfer und ihr Schicksal erinnern, tun wir dies, damit jetzige und künftige Generationen wissen, wohin Krieg, Hass und Gewalt führen und dass die Erinnerung an den Krieg sowie die Kriegsfolgen den Frieden und die Eintracht fördert.
„Der 17. Juni 1953 darf nicht in Vergessenheit geraten!“
Kranzniederlegung in Gedenken an die Opfer
Gemeinsam mit Vertretern der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) – Landesgruppe NRW e.V. hat der Beauftragte der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, am 17. Juni 2020 in Düren an einer Gedenkminute teilgenommen und einen Kranz in den NRW-Farben niedergelegt.
Aufgrund der diesjährigen besonderen Situation durch die Corona-Pandemie konnte die jährliche Gedenkveranstaltung am Mahnmal für die Opfer des 17. Juni 1953 in Düren nur mit einer geringen Teilnehmerzahl stattfinden. „Auch wenn die Gedenkveranstaltung in diesem Jahr aufgrund von Corona nur in einem deutlich kleineren Rahmen stattfinden kann, so ist es doch wichtig, dass wir heute mit der Kranzniederlegung ein Zeichen setzen und die Opfer des 17. Juni 1953 nicht in Vergessenheit geraten“, so Heiko Hendriks vor Ort. „Wir alle hoffen, dass die Veranstaltung im nächsten Jahr wieder unter Einbindung der örtlichen Schülerschaft erfolgen kann, um deutlich zu machen, wie wichtig eine Auseinandersetzung der heutigen Jugend mit der deutsch-deutschen Geschichte ist“, so Hendriks weiter. Die Veranstaltung ist bereits vor einigen Jahren auf Initiative der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. (VOS) entstanden, die u.a. durch ihren NRW-Vorsitzenden Felix-Heinz Holtschke, seinen Stellvertreter Peter Hippe sowie den Bezirksvorsitzenden Detlef von Dechend vertreten waren.
Heiko Hendriks (2 v.l..) legt zusammen mit Felix-Heinz Holtschke, Peter Hippe und Detlef von Dechend (VOS-NRW) sowie dem stellvertretenden Bürgermeister von Düren, Thomas Flossdorf, Kränze am Gedenkstein für die Opfer des 17. Juni 1953 in Düren nieder.
Kränze am Gedenkstein für die Opfer des 17. Juni 1953 in Düren
75 JAHRE KRIEGSENDE: WIR ERINNERN AN FLUCHT UND VERTREIBUNG DER DEUTSCHEN AUS DEM OSTEN
„Wir brauchen und wir haben die Kraft, der Wahrheit so gut wir es können ins Auge zu sehen, ohne Beschönigung und ohne Einseitigkeit.“
(Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985)
Vor 75 Jahren, am 8. Mai 1945, ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. Der vom nationalsozialistischen Deutschland entfesselte Krieg brachte Tod und Vernichtung über viele Völker Europas. Grausamer Höhepunkt des NS-Rassenwahns war die Shoah, die planmäßige, systematische Ermordung der europäischen Juden. Die Erinnerung an die Verbrechen, die von Deutschland während des Krieges begangen worden sind, ist heute selbstverständlicher Bestandteil unserer Gedenkkultur. Das ist richtig, und das muss so bleiben.
Zum kollektiven Gedächtnis unserer Nation gehört ebenfalls das Bewusstsein, dass zwischen 1945 und 1949 Millionen Deutsche aus dem Osten ihre Heimat verloren haben. Der bundesweite Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 20. Juni bringt dies beispielhaft zum Ausdruck. Es lässt sich dennoch nicht leugnen, dass die Erinnerung an Flucht und Vertreibung der Deutschen zu verblassen droht. Gerade in der jüngeren Generation schwindet das Wissen um die damaligen Ereignisse und ihre bis in die Gegenwart reichenden Folgen. Wir dürfen und wollen uns nicht damit abfinden. Anlässlich des 75. Jahrestages des Kriegsendes setzen wir deshalb ein Zeichen:
- Wir erinnern an rund 15 Millionen Deutsche, unsere Väter, Mütter und Großeltern, die aus Ostbrandenburg, Schlesien, Pommern, Danzig, Ostpreußen, dem Sudetenland und den deutschen Siedlungsgebieten im östlichen und südöstlichen Europa vertrieben worden sind. Im Zuge der Vertreibung der Deutschen haben sie ihre Heimat und ihr Hab und Gut verloren. Dadurch wurde das Aufbauwerk von Generationen zerstört.
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Wir erinnern an die unzähligen Opfer, die auf der Flucht vor der Roten Armee, bei Gewaltexzessen und in Internierungslagern ums Leben gekommen sind.
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Wir erinnern an die Millionen deutscher Frauen, die vor allem im Osten Opfer von Massenvergewaltigungen geworden sind. Wir halten das Andenken an die zahllosen Mütter in Ehren, die für ihre Kinder Übermenschliches geleistet haben.
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Wir erinnern an die Hunderttausenden deutschen Zivilverschleppten, darunter zahlreiche Minderjährige, die nach dem Krieg aus den Vertreibungsgebieten in die Sowjetunion deportiert worden sind, wo viele verstarben.
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Wir erinnern an das seelische Leid, das mit dem Heimatverlust verbunden war. Es hat die Betroffenen ihr Leben lang gezeichnet und Familien traumatisiert.
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Wir erinnern an die ungeheuren kulturellen Verluste, die das Ende der jahrhundertealten deutschen Siedlungsgeschichte im östlichen Europa mit sich gebracht hat.
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Wir erinnern daran, dass die Vertreibung der Deutschen, bis heute die größte erzwungene Bevölkerungsverschiebung der Geschichte, ein völkerrechtswidriges Unrecht und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit war. Diese Einschätzung steht in Einklang mit der Rechtsauffassung, die alle Bundesregierungen nach 1949 vertreten haben.
Wenn wir an die Flucht und Vertreibung der Deutschen erinnern, tun wir das nicht, um deutsche Schuld zu relativieren. Wir tun es, damit jetzige und künftige Generationen wissen, wohin Krieg, Hass und Gewalt führen, und damit sie begreifen, was Heimatverlust bedeutet. Denn aus der Geschichte lernen kann nur, wer die Geschichte kennt.
Chef der Staatskanzlei Liminski und Beauftragter Hendriks legen gemeinsam mit Vertretern der Vereinigung der Opfer des Stalinismus am Mahnmal der Berliner Mauer in Düsseldorf Kränze nieder.
Am 9. November 2019 jährte sich der Fall der Berliner Mauer zum 30. Mal. Anlässlich des Jahrestags legten Nathanael Liminski, Staatssekretär und Chef der Staatskanzlei, und Heiko Hendriks, Beauftragter für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern in Nordrhein-Westfalen, am Mahnmal der Berliner Mauer in Düsseldorf in der Nähe des nordrhein-westfälischen Landtags Kränze nieder.
Auf Einladung des Beauftragten Hendriks und der Vereinigung der Opfer des Stalinismus wurde am Mahnmal gemeinsam an die Ereignisse vor 30 Jahren erinnert. Neben Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden für Opfer der Diktatur der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, wie dem Frauenkreis der Hoheneckerinnen oder der Interessengemeinschaft ehemaliger DDR-Flüchtlinge, nahmen auch nicht organisierte ehemalige Bürgerinnen und Bürger der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) sowie Gäste aus Wissenschaft und Politik teil.
Staatskanzlei-Chef Liminski: „DDR war ein Unrechtsstaat“
Der Chef der Staatskanzlei Liminski sagte: „In der DDR wurden Menschen, die sich für faire Wahlen und freie Meinungsäußerung einsetzten, ins Gefängnis gesperrt. Dieser Staat ließ auf seine Bürgerinnen und Bürger schießen, wenn sie das Land verlassen wollten. Ein solcher Staat ist zweifellos ein Unrechtsstaat. Nicht diejenigen, die diese Tatsache aussprechen, greifen die Lebensleistung der Menschen in Ostdeutschland an. Nein: Jene, die all das relativieren und verharmlosen, fügen den Opfern jahrzehntelanger Unterdrückung im real existierenden Sozialismus einmal mehr Unrecht zu. Unsere Gedanken sind heute bei diesen Opfern. Unser Dank geht heute an alle, die vor 30 Jahren gegen die Zustände in der DDR mutig auf die Straße gingen und die Diktatur zum Einsturz brachten.“
Mit der Kranzniederlegung soll einerseits die Freude über den Fall der Berliner Mauer und die Wiedervereinigung Deutschlands zum Ausdruck gebracht werden. Andererseits soll derer gedacht werden, die wegen der Mauer Haft, Folter und Unterdrückung erleiden mussten oder gar ihr Leben verloren.
Gegen populistische Strömungen und totalitäres Gedankengut
„Weil der 9. November für die deutsche Geschichte eine ambivalente Bedeutung hat und wir heute auch der Opfer der Reichspogromnacht gedenken, möchte ich ganz besonders darauf hinweisen, wie wichtig es ist, populistischen Strömungen und totalitärem Gedankengut immer wieder entschieden entgegenzutreten“, sagte der Beauftragte Hendriks. Hierfür sei es unabdingbar, in Schulen und bei der Jugendarbeit die historisch-politische Bildung weiter zu fördern und politische Beteiligung und Demokratiebildung zu unterstützen. „Nur so wird der Geist von Freiheit und Demokratie, für den vor 30 Jahren Hunderttausende auf die Straße gegangen sind, dauerhaft bewahrt bleiben.“
Felix-Heinz Holtschke, Vorsitzender der Vereinigung der Opfer des Stalinismus in Nordrhein-Westfalen, fasste die Bedeutung dieses Tages zusammen: „Der 9. November 1989 war ein denkwürdiger Tag von welthistorischer Bedeutung. Ein Freudentag für all diejenigen, die dafür kämpften, dass diese Schreckensmauer der Teilung eines Volkes mit friedlichen Mitteln nach 28 Jahren endlich zum Einsturz gebracht werden konnte. Und ein Tag der Hoffnung für alle unterdrückten und zwangsweise getrennten Völker in aller Welt, die damals wie heute noch immer für ihre Freiheit und Einheit kämpfen müssen.“
Heiko Hendriks: „Tag der Heimat wichtiger denn je“
Ein klares Resümee zieht der nordrhein-westfälische Beauftragte der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, in Bezug auf den Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen (BdV) in Berlin sowie die zahlreichen Heimattage in den verschiedenen Kreisgruppen des BdV in Nordrhein-Westfalen: „Die Durchführung des Tages der Heimat in Berlin und hier in NRW vor Ort ist wichtiger denn je. Durch diese Veranstaltungen können sowohl die Erlebnisgeneration als auch deren Nachkommen einer breiten Öffentlichkeit zeigen, dass Flucht, Vertreibung und Aussiedlung der Deutschen aus Mittel- und Osteuropa und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion ein wesentlicher Bestandteil der deutschen und europäischen Geschichte sind.“
Als Beauftragter der Landesregierung vor Ort in Solingen, Bochum und Bonn
Heiko Hendriks hielt in diesem Jahr in Solingen, Bochum und Bonn die Festreden bei den von den Kreisgruppen des BdV veranstalteten Heimattagen und dankte den Mitgliedern des BdV, dass diese viel ehrenamtliche Arbeit auf sich nehmen, um den Tag der Heimat vor Ort gebührend zu begehen. Allein bei diesen drei Veranstaltungen waren mehr als 500 Menschen zugegen und machten somit deutlich, dass „einerseits ihre Geschichte nicht in Vergessenheit geraten darf, andererseits, dass sie die idealen Brückenbauer zu unseren europäischen Nachbarn sind.“
Bilder: Heiko Hendriks zu Gast beim BdV in Solingen, Bochum und Bonn. (Bildnachweis v.l.n.r Edith Vieth, Alexander Kubus, Stephan Rauhut, Friedger von Auer)
Tag der Heimat in Berlin: Ministerpräsident Armin Laschet als Festredner
Vorab kamen unter dem Leitspruch „Menschenrechte und Verständigung – Für Frieden in Europa“ am 31. August 2019 zum 70. Mal über 800 deutsche Heimatvertriebene und Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler aus ganz Deutschland sowie Angehörige der deutschen Minderheiten aus den Heimatgebieten in Berlin zum zentralen Auftakt zum Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen zusammen. Mit dabei war auch Heiko Hendriks in seiner Funktion als Beauftragter der Landesregierung und zahlreiche Gäste aus Nordrhein-Westfalen sowie eine große Gruppe der deutschen Minderheit aus Oberschlesien, der Partnerregion Nordrhein-Westfalens. Als Festredner begrüßte BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet. Bezugnehmend auf das diesjährige Motto würdigte Ministerpräsident Laschet die Charta der deutschen Heimatvertriebenen vom 5. August 1950, die elf Jahre nach Kriegsbeginn und nur fünf Jahre nach Kriegsende verabschiedet worden war, als ein herausragendes Dokument der Verständigung und Versöhnung.
Arbeit der deutschen Heimatvertriebenen beispielhaft
Es sei gut, so Armin Laschet weiter, dass das Gedenken an Flucht und Vertreibung heute ohne Anfeindungen begangen werden könne. „Diese Erinnerung ist wichtig, wenn man will, dass das nie wieder passiert“, betonte er. Ebenso wichtig sei es wahrzunehmen und anzuerkennen, was die deutschen Heimatvertriebenen und Spätaussiedler an Eigenleistung für die Eingliederung sowie an Einsatz für die grenzüberschreitende Verständigung erbracht hätten. Ihr Schicksal und ihre fortwährende Arbeit seien gleichermaßen beispielhaft für die heutigen Integrationsherausforderungen in Deutschland wie sie einen wichtigen Beitrag für den Frieden in Europa leisteten. Der Ministerpräsident ist sich sicher, dass der Tag der Heimat Zukunft habe und dass es immer wieder Tage der Heimat geben werde.
Bilder: Ministerpräsident Armin Laschet zusammen mit BdV Präsident Dr. Bernd Fabritius, Armin Laschet und Heiko Hendriks begrüßen eine Delegation aus Oberschlesien (Bild Mitte) sowie der Ministerpräsident bei seiner Rede. (Bildnachweis: BdV/Bildkraftwerk)
Tag der Heimat und nationaler Gedenktag
Aus der Ansprache des Präsidenten des Bundes der Vertriebenen, Dr. Bernd Fabritius, wurde zunächst deutlich, dass der nationale Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 20. Juni mit dem Tag der Heimat des BdV sich einander bedingen. Der Gedenktag sei „für alle Vertriebenen und Spätaussiedler die sprichwörtliche ‚Luft zum Atmen‘“. Was das Dritte Reich und Zweiter Weltkrieg, aber auch die Vertreibungen und ethnischen Säuberungen an Schrecken bedeutet hätten, was die Betroffenen, aber ebenso „Kinder und Enkel als Trauma-Gepäck mitbekommen haben, das alles hat unsere gesamte Gesellschaft kollektiv geprägt – und das darf und soll sich nicht wiederholen“. Dafür ständen die deutschen Heimatvertriebenen.
Sichtbar werde dieses Miteinander schon jetzt in der grenzüberschreitenden und friedenstiftenden Arbeit der BdV-Verbände und der Landsmannschaften, betonte der BdV-Präsident. Dieser Einsatz für „Menschenrechte und Verständigung“ und somit für den Frieden in Europa werde angesichts spaltender nationalistischer Tendenzen in vielen Teilen Europas immer wichtiger. Das gemeinsam aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges und des kommunistischen Unrechts errichtete Europa habe die Vertriebenen der Heimat und die Heimat den Vertriebenen wieder nähergebracht. Brücken in die Nachbarländer und Brücken in die Zukunft seien gebaut worden, so BdV-Präsident Fabritius abschließend.
Auch am diesjährigen Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung hat der Beauftragte der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, auf Einladung des Bundes der Vertriebenen (BDV) NRW zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern des BDV - an der Spitze dessen Landesvorsitzender Rudi Pawelka - sowie mit Repräsentanten aus der Stadt Solingen in der Gedenkstätte des deutschen Ostens auf Schloss Burg in Solingen der Opfer von Flucht und Vertreibung gedacht und einen Kranz in den NRW-Farben niedergelegt.
In seinem Grußwort wies der Landesbeauftragte u.a. darauf hin, dass „die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen es als eine wichtige Aufgabe ansieht, die Erinnerung an Flucht und Vertreibung der Deutschen während und nach dem Zweiten Weltkrieg wachzuhalten. Die Zahl der Deutschen, die selbst Flucht und Vertreibung erlitten haben, wird zunehmend kleiner. Aber: Immerhin noch rund 600 000 Menschen leben heute in Nordrhein-Westfalen, die der sogenannten Erlebnisgeneration angehören, also Flucht und Vertreibung am eigenen Leib erfahren mussten. Solange die Möglichkeit besteht, mit dieser Erlebnisgeneration ins Gespräch zu kommen, sollte diese Chance genutzt werden. Ziel muss es sein, das Wissen an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben und diese für das Thema zu sensibilisieren.“
Der Gedenktag wurde durch Beschluss der Bundesregierung 2014 eingeführt und soll der Erinnerung an die „weltweiten Opfer von Flucht und Vertreibung und insbesondere der deutschen Vertriebenen“ dienen.
Vertriebenenbeauftragter Heiko Hendriks mit dem BDV-Landesvorsitzenden Rudi Pawelka und BDV-Landesvorstandsmitglied Arno Lemke, Quelle: MKW
Auf Einladung der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) – Landesgruppe NRW e.V. - hat der Beauftragte der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, am 17. Juni 2019 an einer Gedenkfeier für die Opfer des Volksaufstandes in der DDR vom 17. Juni 1953 teilgenommen und einen Kranz in den NRW-Farben niedergelegt.
Zu der Feierstunde kamen Vertreter der Politik, u.a. war der Dürener Bürgermeister Paul Larue zugegen, der Bürgerschaft und Vertreter der VOS sowie Schülerinnen der Geschichtskurse der Bischöflichen St. Angela Schule aus Düren zusammen, um des Widerstandes und der Opfer zu gedenken. Die Veranstaltung geht auf eine Initiative der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. (VOS) zurück, die u.a. durch ihren NRW-Vorsitzenden Felix-Heinz Holtschke und seinen Stellvertreter Peter Hippe vertreten war.
Anlässlich des 66. Jahrestages des Volksaufstandes wies Heiko Hendriks in seiner Ansprache darauf hin, dass der Widerstand der Menschen gegen die Unterdrückung durch die SED-Diktatur nicht vergessen werden dürfe, weil eben dieser Widerstand Ausdruck der Sehnsucht nach Freiheit und Demokratie war. Seiner Ansicht nach ist es wichtig, dass auch dieses Kapitel der deutschen Geschichte im Schulunterricht thematisiert wird. Er lobte sowohl das Schulkollegium und die Schülerinnen der St. Angela Schule für ihr Engagement in dieser Frage, als auch die VOS für die alljährliche Organisation der Feierstunde im Besonderen sowie für ihr Engagement im Grundsätzlichen.
Heiko Hendriks (l.i.B.) legt zusammen mit Felix-Heinz Holtschke und Peter Hippe von der VOS Kränze am Gedenkstein für die Opfer des 17. Juni 1953 in Düren nieder.
Im Rahmen einer viertägigen Reise hat eine Delegation um den NRW-Aussiedlerbeauftragten Heiko Hendriks Siebenbürgen/Rumänien besucht. Stationen waren u.a. Hermannstadt, Kronstadt, Deutsch-Weißkirch und Schässburg. Ziel war es, mehr über die Situation der deutschen Minderheit in Rumänien zu erfahren. An der Reise nahmen auch Vertreter des Verbandes der Siebenbürger Sachsen aus Nordrhein-Westfalen teil (u.a. der Landesvorsitzende der Siebenbürger Sachsen Rainer Lehni).
In Hermannstadt (rumänisch: Sibiu) führte der Beauftragte der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, unter anderem ein Gespräch mit dem Bischof der evangelischen Landeskirche, Reinhard Guib, und mit der deutschstämmigen Bürgermeisterin von Hermannstadt, Astrid Fodor (siehe Bild), sowie mit Vertretern des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien. Alle Gesprächspartner machten deutlich, dass die Deutschen, die sich bereits ab dem 12. Jahrhundert in Siebenbürgen niedergelassen haben, auch heute, insbesondere in Siebenbürgen, hohes Ansehen genießen. Oftmals sind sie das Bindeglied zwischen der rumänischen Mehrheitsgesellschaft und deutschen Firmen, die sich insbesondere im Raum Hermannstadt angesiedelt haben. Beim anschließenden Besuch des Brukenthalgymnasiums, einer Staatsschule mit „Unterricht in der Sprache der deutschen Minderheit“, sowie des Museums im Teutsch-Haus unterstrichen die Gesprächspartnerinnen, dass der Anteil der Deutschen an der Gesamtbevölkerung in Rumänien mittlerweile nur noch ca. 0,5 % beträgt. Umso bemerkenswerter ist es, dass ca. 20% aller Rumänen deutsch sprechen und die Nachfrage nach dem Erlernen der deutschen Sprache ungebrochen hoch sei. Eine Erkenntnis war daher, dass der Erhalt der deutschen bzw. deutschsprachigen Schulen somit von großem Wert für alle Beteiligten ist.
Über Zeiden (Codlea) fuhr die Delegation in die größte Stadt Siebenbürgens: Kronstadt (Brasov). Dort standen wiederum Gespräche mit dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien (siehe Bild) sowie ein Besuch der deutschen Partnerschule der Bundesrepublik Deutschland, dem „Johannes Honterus Nationalkolleg“ an. In beiden Gesprächen wurde deutlich, dass es an deutschsprachigen Lehrer(inne)n und an Schulpartnerschaften mit NRW-Schulen fehle. Die Delegation versicherte zu prüfen, ob man an dieser Stelle helfen kann.
In Deutsch-Weißkirch (Viscri) besuchte die Delegation die deutsche Minderheit und besichtigte die Kirchenburg, die Weltkulturerbe ist. In Reps (Rupea) konnten die Gäste aus NRW einen Dualen Ausbildungsbetrieb und ein von der Kirche betriebenes Altenheim besichtigen. Zum Abschluss traf sich die Delegation u.a. mit dem Dechanten des Kirchenbezirks Schässburg (Sighisoara), Bruno Fröhlich.
Resümee von Heiko Hendriks: „Die Unterstützung der deutschen Minderheit durch Deutschland und auch durch die rumänische Regierung ist sehr positiv und bewirkt, dass Deutschland und Rumänien im Sinne des europäischen Geistes weiter zusammenwachsen. Auch wenn die meisten Deutschen aus Rumänien mittlerweile u. a. nach Deutschland ausgesiedelt sind, zeugen doch einige Rückkehrerinnen und Rückkehrer, die wir in den vielen Gesprächen auch kennengelernt haben, davon, dass zumindest Siebenbürgen eine interessante Region zum Leben und Arbeiten ist. Auch von der völkerverständigenden Arbeit des Verbandes der Siebenbürger Sachsen bin ich nach unserem Besuch überzeugter denn je!“
Hintergrund: Das Land Nordrhein-Westfalen hat 1957 eine Patenschaft über die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen übernommen. Gemäß Koalitionsvereinbarung will das Land Nordrhein-Westfalen diese Patenschaft wieder stärker leben.
Bild: Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen in Kronstadt mit Heiko Hendriks (6.v.r.) und Rainer Lehni (3.v.r.) sowie Caroline Fernolend, Kreisvorsitzende des Kronstädter Forums (5.v.r.) und Thomas Sindilariu, Vorsitzender des Ortsforums Kronstadt (2.v.r.) | © MKW
Runder Tisch bringt SED-Opfer aus NRW zusammen
Mit einer Auftaktveranstaltung erinnern der Parlamentarische Staatssekretär Klaus Kaiser und Heiko Hendriks, NRW-Beauftragter für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer an das Schicksal der hiesigen SED-Opfer und DDR-Flüchtlinge.
Auf Einladung des Parlamentarischen Staatssekretärs Klaus Kaiser und des Landesbeauftragten für deutsche Heimatvertriebene, Aussiedler und Spätaus-siedler Heiko Hendriks trafen sich am 4. April 2019 rund 30 Vertreterinnen und Vertreter von SED-Opfervereinigungen und einzelnen Betroffenen aus NRW.
„Auch wenn inzwischen die erste Generation herangewachsen ist, die die deutsch-deutsche Teilung nicht mehr miterlebt hat und für die das vereinte Deutschland eine Selbstverständlichkeit ist, sind die Folgen der SED-Diktatur für viele Betroffene heute noch spürbar. Vor diesem Hintergrund möchte die Landesregierung Nordrhein-Westfalen das Schicksal der SED-Opfer würdigen, denn auch hier haben viele von ihnen schon lange vor dem Fall der Mauer ein neues Zuhause gefunden“, so Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, bei seiner Eröffnungsansprache.
„Nach zahlreichen einzelnen Gesprächen freue ich mich, dass wir heute mit einer gemeinsamen Veranstaltung die Betroffenen in NRW vernetzen können. Gleichzeitig finde ich es wichtig, dass die Themen SED-Diktatur und DDR-Flucht auch im wissenschaftlichen und historischen Kontext weiter aufgearbeitet und behandelt werden“, begrüßte Heiko Hendriks die Anwesenden in seiner kurzen inhaltlichen Einführung zur Veranstaltung.
Im ersten Kurzvortrag schilderte Dr. Guido Hitze, Leiter der Planungsgruppe "Geschichte, Politik und Demokratie Nordrhein-Westfalens", die aktuellen Planungen zum Haus der Geschichte NRW und wie die Geschichte der DDR-Übersiedler und DDR-Flüchtlinge dort eingebunden wird. Dr. Frank Hoffmann vom Institut für Deutschlandforschung der Ruhr-Universität Bochum berichtete danach über das Zeitzeugenprojekt der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. (VOS), welches diese unter wissenschaftlicher Begleitung des Instituts seit 2008 durchführt. Ehemalige politische Häftlinge der DDR berichten dabei im Rahmen von Zeitzeugengesprächen im Politik- oder Geschichtsunterricht an Schulen über ihre Hafterfahrungen. „Dass heute hier unsere Zeitzeugenarbeit vorgestellt werden konnte, ist für uns eine große Anerkennung. Wir werden nicht müde, von unserer Geschichte und unseren Erlebnissen auch weiterhin zu berichten und freuen uns sehr, dass unser Engagement auch von der Landesregierung wahrgenommen und wertgeschätzt wird“, resümiert Detlef von Dechend, einer der Zeitzeugen, den Runden Tisch.
Im Anschluss tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander aus und schilderten ihre Planungen für Gedenkveranstaltungen zum 17. Juni und zum 9. November 2019, an denen Landesbeauftragter Heiko Hendriks teilnehmen wird. „Die Veranstaltung am 4. April ist als Auftaktveranstaltung an-zusehen. 30 Jahre nach dem Fall der Mauer ist es mir ein Anliegen, die für die deutsch-deutsche Geschichte so wichtigen Ereignisse angemessen zu würdigen“, so Heiko Hendriks wörtlich.
Schätzungen zufolge haben sich bis zum Fall der Mauer rund eine Million DDR-Übersiedler und ehemalige politische Häftlinge auf den Weg nach Nordrhein-Westfalen gemacht. Zahlreiche Betroffene sind unter anderem in Verbänden wie der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft e.V. (UOKG), der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. (VOS), der Interessengemeinschaft ehemaliger DDR-Flüchtlinge e.V. (IEDF), dem Bautzen-Komitee e.V. oder dem Frauenkreis der Hoheneckerinnen organisiert und bundesweit vernetzt.
Berlin. Zum zweiten Mal seit ihrer Gründung im vergangenen Jahr, tagte die Konferenz der Aussiedlerbeauftragten des Bundes und der Länder auf Einladung des Bundesbeauftragten Prof. Bernd Fabritius Ende März 2019 in Berlin. Neben Fragen der Kulturförderung nach Paragraph 96 des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG), der Eingliederung von Spätaussiedlern und der Problematik bei der Nachweisführung von Dokumenten und Urkunden aus den Herkunftsländern, war Hauptthema der Konferenz die rentenrechtliche Stellung von Spätaussiedlern.
Einhellig begrüßt wurde seitens der Konferenz die mit NRW-Unterstützung gefasste Bundesratsentscheidung vom 15. Februar zur Überprüfung der rentenrechtlichen Regelungen bei Spätaussiedlern.
„Der persönliche Austausch in der Konferenz sei wichtig, er stärke die gemeinsame Vorgehensweise gerade auch in dieser Frage,“, so der NRW-Beauftragte für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks.
Die Konferenz regte außerdem eine ermessens- und beurteilungsleitende Empfehlung für Standesämter an, um diese für die Besonderheiten der standesamtlichen Nachweissituation bei Spätaussiedlern zu sensibilisieren. Auch hier stießen Spätaussiedler immer wieder auf große Hürden, die zum Teil auf Unwissenheit in den Ämtern beruhten. „Erneut wurde bei der Konferenz deutlich, wie wichtig eine Abstimmung und Koordinierung des gemeinsamen Vorgehens der Landesbeauftragten ist“, hebt Hendriks hervor. „Bei der Eingliederung von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern gibt es nach wie vor viele offene Fragen und Probleme, deren Lösung nur gemeinsam erfolgen kann. Wir haben vereinbart, als Beauftragte künftig abwechselnd in den verschiedenen Bundesländern zu tagen. Im Herbst soll die dritte Aussiedlerbeauftragten-Konferenz am Sitz der Landesbeauftragten des Landes Niedersachsen, Editha Westmann, in Hannover stattfinden.“
(v l.n.r): Heiko Hendriks (LB NRW), Dr. Jens Baumann (LB Sachsen), Editha Westmann MdL (LB Niedersachsen), Bundesaussiedlerbeauftragter Prof. Bernd Fabritius, Margarete Ziegler-Raschdorf (LB Hessen), Herbert Hellstern (Büro LB Dr. Thomas Strobl, Baden-Württemberg), Dr. Matthias Lill (Büro LB Sylvia Stiersdorfer MdL, Bayern).
Heiko Hendriks: "Nicht nur wir in NRW können stolz auf dieses Museum sein"
Das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte lud zum diesjährigen Jahresempfang ein. Umrahmt wurde die Veranstaltung durch die Hochschule für Musik Detmold, dem Privaten Musikzentrum Detmold sowie der Nordwestdeutschen Philharmonie und all dies unter der Schirmherrschaft des Aussiedlerbeauftragten des Landes NRW, Heiko Hendriks, der in seinem Grußwort nach der Begrüßung der Gäste durch Museumsdirektor Kornelius Ens (im Bild 2. v. rechts) deutlich machte: "Nicht nur wir in Nordrhein-Westfalen können stolz auf dieses Museum sein".
Auch dem diesjährigen Jahresempfang des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte wohnten mehr als 100 politische Würdenträger aber auch Verantwortungsträger zivilgesellschaftlicher Organisationen bei.
Dabei hielt der Beauftragte der Bundesregierung, Prof. Dr. Bernd Fabritius (im Bild 2. v. links), den Festvortrag. Er ging insbesondere darauf ein, dass es das Kriegsfolgeschicksal dieser deutschen Gruppe sei, welches Verantwortung für die Bundesrepublik nach sich zöge. Verantwortung, die auch dadurch übernommen werden solle, dass ein Haus wie das des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte auch perspektivisch als Lern- und Erfahrungsort finanziell gesichert werden müsse. Nicht zuletzt in Kenntnis der Situation und Potenziale anderer Häuser dieser Ausrichtung stufte der Aussiedlerbeauftragte das Angebot am Detmolder Museum als
hochrelevant ein. Der Beauftragte betonte die gesamtdeutsche Bedeutung des Museums: „Ich wünsche mir, dass das Museum noch stärker in die gesamtdeutsche Gesellschaft hineinwirkt, über die Geschichte der Deutschen in und aus Russland aufklärt und so letztlich zum Abbau von falschen Einschätzungen und zum Aufbau eines wertschätzenden Respekts beiträgt.“
Aussiedlerbeauftragter Heiko Hendriks zu Gesprächen in Warschau
Auf Wunsch des Ministerpräsidenten Armin Laschet hat der Beauftragte der NRW-Landesregierung für die Belange von Vertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, ihn bei seinem offiziellen Besuch in Warschau begleitet.
Heiko Hendriks nutzte die Gelegenheit um u.a. sowohl mit den Experten der Deutschen Botschaft als auch mit dem Abgeordneten der Deutschen Minderheit im Sejm, Ryszard Galla (im Bild rechts), ausführliche Einzel-Gespräche über die Situation der deutschen Minderheit zu führen. Ferner nahm er zusammen mit dem Ministerpräsidenten an Gesprächen mit dem polnischen Senatsmarschall und polnischen Intellektuellen sowie an einem Besuch des Jüdischen Museums, einer Kranzniederlegung sowie an einem Botschaftsempfang teil. Im Rahmen des letztgenannten führte er ein ausführliches Gespräch mit dem Gesandten der Deutschen Botschaft, Knut Abraham, über die aktuellen politischen Entwicklungen in Polen und deren Auswirkungen auf die Situation der Deutschen Minderheit.
Zusammen mit dem NRW-Europaminister, Dr. Holthoff-Pförtner (im Bild rechts), und dem NRW-Polonia-Beauftragten, Thorsten Klute (im Bild 2. v. rechts), besuchte er ferner die deutschsprachige Willy-Brandt-Schule.
NRW Vertriebenen- und Aussiedlerbeauftragter Heiko Hendriks besucht erstmals (Ober -)Schlesien
Der seit 1. Februar 2018 amtierende Beauftragte der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, hat erstmals unter Einbindung der Landsmannschaft der Oberschlesier, über die das Land Nordrhein-Westfalen am 25. Februar 1964 die Patenschaft übernommen hat, Oberschlesien besucht.
Schwerpunkt seiner Reise war neben dem Austausch mit Vertretern der Deutschen Minderheit, der Besuch verschiedener Einrichtungen, in denen der Erwerb der deutschen Sprache im Mittelpunkt steht.
Vor Ort konnte er sich u.a. in der NRW Partnerregion, der Woiwodschaft Schlesien, bei dem Besuch einer bilingualen Kindergartengruppe in Tworkau, der Unterrichtsbegleitung in einer bilingualen Grundschule in Cosel-Rogau sowie der Teil-nahme an einem Training in der deutschen Miro Fußballschule in Chronstau davon überzeugen, dass es sehr wohl gelingen kann, das Kulturgut "Deutsche Sprache" sowohl für die deutsche Minderheit zu erhalten, als auch für die polnische Bevölkerung zugänglich zu machen.
Im Gespräch mit verschiedenen Bildungsakteuren, insbesondere mit den Lehrkräften für Deutsch, wurde auch über die politischen Rahmenbedingungen für bilingualen oder auch muttersprachlichen Unterricht diskutiert.
"Dass das Erlernen der deutschen Sprache sowohl in spielerischer Form im Kindergarten oder in der Fußballschule z.B. in Form von Trainingsanweisungen in Deutsch, als auch in einer zweisprachigen Schule erfolgreich stattfindet, haben uns unsere Besuche vor Ort anschaulich vor Augen geführt. Ein wichtiges Fazit ist sicherlich: Wenn die deutsche Minderheit zusammen mit der polnischen Bevölkerung etwas angeht, letztlich alle davon profitieren. Auf jeden Fall wird damit die Völkerverständigung gestärkt und der europäische Zusammenhalt gefördert," so Heiko Hendriks wörtlich.
Zum Abschluss hat der Landesbeauftragte das alle drei Jahre stattfindende Kulturfestival der deutschen Minderheit in der Jahrhunderthalle Breslaus mit über 5000 Besuchern besucht. Dort wurde er wie weitere Vertreter der deutschen und der polnischen Politik offiziell als willkommener Vertreter Nordrhein-Westfalens begrüßt und konnte sich von den vielfältigen kulturellen Aktivitäten der deutschen Minderheit überzeugen.
Gedenktag 20. Juni 2018: Klaus Kaiser und Heiko Hendriks gedenken der Opfer von Flucht und Vertreibung
Am diesjährigen Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung haben der Parlamentarische Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Klaus Kaiser (im Bild rechts), und der Vertriebenen- und Aussiedlerbeauftragte der NRW-Landesregierung, Heiko Hendriks, auf Einladung des Bundes der Vertriebenen (BDV) NRW zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern des BDV in der NRW-Gedenkstätte des deutschen Osten auf Schloss Burg in Solingen den Opfern von Flucht und Vertreibung gedacht und einen Kranz im Namen der Landesregierung niedergelegt.
Der Gedenktag wurde durch Beschluss der Bundesregierung 2014 eingeführt und soll der Erinnerung an die "weltweiten Opfer von Flucht und Vertreibung und insbesondere der deutschen Vertriebenen" dienen.
Vertriebenen- und Aussiedlerbeauftragter Heiko Hendriks zu Besuch bei seiner hessischen Amtskollegin Margarete Ziegler-Raschdorf in Wiesbaden
Der Beauftragte der nordrhein-westfälischen Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, traf im Mai 2018 zu einem Arbeitsgespräch in Wiesbaden mit seiner hessischen Amtskollegin, Margarete Ziegler-Raschdorf, zusammen.
Die Hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler ist bereits seit 2009 im Amt und sie hatte ihren nordrhein-westfälischen Amtskollegen bereits kurz nach dessen Berufung am 1. Februar 2018 zu einem Besuch im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) eigeladen.
Nach einem anfänglichen Erfahrungsaustausch erörterten beide in einem mehrstündigen Gespräch zahlreiche Themen, wie u. a. die institutionelle Stellung der verschiedenen Landesbeauftragten und insbesondere die Zukunft der Vertriebenenarbeit. Da diese bedingt durch das Schwinden der Erlebnisgeneration in einem Wandel begriffen ist, sieht sich auch die Arbeit der Landesbeauftragten zahlreichen neuen Herausforderungen gegenüber.
In diesem Zusammenhang wurde vereinbart, gemeinsam eine engere Vernetzung der inzwischen bundesweit fünf Landesbeauftragten für die Themenbereiche Heimatvertriebene und Spätaussiedler sowie der Kulturreferenten der Bundesregierung für die früheren deutschen Ostgebiete sowie die deutschen Siedlungsgebiete in Ostmittel- und Südosteuropa anzustreben.
Beide zeigten sich nach ihrer ersten Begegnung sehr erfreut über den fruchtbaren ausführlichen Gedankenaustausch: „Es war sehr wichtig, dass wir uns einmal persönlich kennenlernen konnten. Wir werden weiterhin einen engen Kontakt halten und unseren begonnenen Dialog künftig regelmäßig fortsetzen“, bekräftigten Margarete Ziegler-Raschdorf und Heiko Hendriks nach dem Termin.
Im Anschluss trafen beide im Landtagsgebäude noch zu einem kurzen Gespräch am Rande der Plenarsitzung mit Staatssekretär im HMSI, Dr. Wolfgang Dippel, und der Vorsitzenden des Unterausschusses für Heimatvertriebene, Aussiedler, Flüchtlinge und Wiedergutmachung, Irmgard Klaff-Isselmann, MdL, zusammen.
Werdegang Lebenslauf von Heiko Hendriks
Heiko Hendriks wurde am 22. Februar 1966 in Duisburg geboren und studierte Sozialwissenschaften, Psychologie und Pädagogik an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg mit dem Abschluss Diplom.
seit 1994 bis 1996 | freiberufliche Tätigkeit in der Erwachsenenbildung | |
seit 1996 | selbstständiger Unternehmensberater und Personaltrainer | |
1992 bis 1994 | Landesvorsitzender des Ringes Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) in Nordrhein-Westfalen | |
seit 1994 | Stadtverordneter im Rat der Stadt Mülheim an der Ruhr | |
seit 1997 | Mitglied des Landesvorstandes der OMV – Union der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler – der CDU Nordrhein-Westfalen und seit 2013 deren Landesvorsitzender | |
seit 1997 | Mitglied des Landesvorstandes des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU Nordrhein-Westfalen | |
29. Januar 2014 bis 31. Mai 2017 | Abgeordneter des Landtags Nordrhein-Westfalen |
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