Die Auswahlentscheidung im Bund-Länder-Programm für den wissenschaftlichen Nachwuchs ist gefallen: Sechs Universitäten aus Nordrhein-Westfalen haben sich in der ersten Förderrunde mit ihren Konzepten durchgesetzt. Sie erhalten in den kommenden Jahren Bundesmittel in Höhe von fast 100 Millionen Euro, um 104 zusätzliche Tenure-Track-Professuren für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler einzurichten.
"Tenure-Track-Professuren eröffnen jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verlässliche Karriereperspektiven. Damit erhöhen sie auch die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen", sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. "Zu ihrem Erfolg in diesem wichtigen Programm gratuliere ich den Universitäten aus NRW ganz herzlich. Sie haben überzeugende Konzepte zur Personalentwicklung vorgelegt, die sie nun in die Praxis umsetzen können. "
Mit dem Programm wollen Bund und Länder die Karrierechancen für den wissenschaftlichen Nachwuchs verbessern. Zentrales Element ist die Tenure-Track-Professur, die nach einer erfolgreichen Bewährungsphase von sechs Jahren in eine Lebenszeitprofessur übergeht. Insgesamt sollen bundesweit 1.000 zusätzliche Tenure-Track-Professuren geschaffen werden. Pro Tenure-Track-Professur erhalten die Universitäten bis zu acht Jahre lang jährlich 118.000 Euro. Um die Stellen auszuschreiben, ein Berufungsverfahren durchzuführen und eine Professorin oder einen Professor zu berufen, haben sie drei Jahre Zeit.
Im Jahr 2019 gibt es in dem Bund-Länder-Programm eine zweite Auswahlrunde. Für beide Runden zusammen stellt der Bund eine Milliarde Euro zur Verfügung, die Länder beteiligen sich an den Gesamtkosten des Programms durch die Verstetigung der Tenure-Track-Professuren – und übernehmen damit den überwiegenden Anteil an der Gesamtfinanzierung.
Folgende NRW-Universitäten waren in der ersten Runde erfolgreich:
- Universität Bielefeld
- Ruhr-Universität Bochum
- Technische Universität Dortmund
- Universität Duisburg-Essen
- Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- Universität zu Köln
Ziel des Bund-Länder-Programms ist es, die Karrieren der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler planbarer und transparenter zu machen. Bisher ist der Weg zu einer Professur lang, häufig sind Bewerberinnen und Bewerber rund 40 Jahre alt, bis sie auf eine Lebenszeit-Professur berufen werden. Gerade viele hochqualifizierte Frauen entscheiden sich gegen eine Familiengründung, weil sie nicht absehen können, ob und wo sie an einer Universität eine Dauerstelle bekommen. Die neuen Tenure-Track-Professuren schaffen für die Bewerberinnen und Bewerber zu einem viel früheren Zeitpunkt Planungssicherheit.
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