KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Künstliche Intelligenz und digitale Kompetenzen

Symbolbild KI und digitale Kompetenzen

Künstliche Intelligenz und digitale Kompetenzen

Die zunehmende Digitalisierung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz verändern Lehre und Lernen an den Hochschulen – das Ministerium unterstützt die Hochschulen dabei, Lehrende und Studierende mit den notwendigen Querschnittskompetenzen auszustatten.

KI an den Hochschulen Zukunftstechnologie für Studium und Lehre nutzen

Künstliche Intelligenz stellt auch die Hochschulen vor besondere Herausforderungen im Hinblick auf ihren Einsatz in Forschung und Lehre. Während viele Fragestellungen von den Hochschulen selbst im Rahmen ihrer Freiheit von Forschung und Lehre in Eigenregie adressiert werden, unterstützt das Ministerium für Kultur und Wissenschaft sie dabei an den Stellen, an denen hochschulübergreifende Synergien geschaffen werden können.

Das Projekt KI:edu.nrw, das die Ruhr-Universität Bochum in enger Zusammenarbeit mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf koordiniert, erprobt seit 2020 für die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen lehr- und lernbezogene KI-Anwendungen und Verfahren zur Lerndatenanalyse. Weitere Säulen des Projekts sind die Beratung zu KI-Anwendungen, die Schulung von Lehrenden und Studierenden sowie die Vernetzung der Hochschulen untereinander. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen – ab 2024 gemeinsam mit der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) – stellt dafür in zwei Förderrunden bis 2026 insgesamt fast 6 Mio. Euro zur Verfügung. Im Rahmen des Projekts findet seit 2022 jährlich die Tagung Learning AID (Tagung für Learning Analytics, Artificial Intelligence und Data Mining) statt, die sich bundesweit als Vernetzungs- und Austauschplattform zu den Themen KI und Learning Analytics in der Hochschulbildung etabliert hat.

Um hochschulübergreifende Synergien bei der Bereitstellung von Large Language Models für Hochschulangehörige zu unterstützen, finanziert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft das Projekt KI:connect.nrw an der RWTH Aachen im Umfang von über einer Millionen Euro bis Mitte 2026. Ziel ist es, die Infrastruktur für einen zentralen Zugriffspunkt für die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen zu schaffen. Über eine sog. API sollen kurzfristig kommerzielle Lösungen für generative KI nutzbar sein. Mittelfristig soll außerdem der Zugang zu Open Source-Lösungen ermöglicht werden.

Wie können Hochschulen in Nordrhein-Westfalen Datensouveränität gewährleisten und unabhängig von kommerziellen Lösungen im Bereich KI werden? Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft unterstützt die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen bei der Beantwortung dieser Frage und fördert das Pilotprojekt „OpenSourceKI.nrw“ (Ruhr-Universität Bochum und Universität zu Köln) mit 0,6 Mio. Euro. Bis Frühjahr 2026 soll darin der Aufbau einer vollständigen Infrastruktur eines Open-Source Large Language Models (LLM) für den Einsatz in der Lehre anhand eines konkreten Anwendungsfalls erprobt werden. 

Digitale Kompetenzen erwerben Digitalisierung mitgestalten

An den Hochschulen sollen die Studierenden unter anderem die Fähigkeiten erlernen, mit denen sie Potenziale und Auswirkungen der Digitalisierung und Künstliche Intelligenz auf Forschung, Gesellschaft und Arbeitswelt beurteilen und Digitalisierungsprozesse aktiv mitgestalten können. Dazu gehören nicht nur der Einsatz und die Bewertung von Methoden der Künstlichen Intelligenz, sondern auch andere digitale Fähigkeiten, statistische Kompetenzen, der Umgang mit der digitalen Analyse großer Datenmengen und die kritische Beurteilung der Ergebnisse

Die Hochschulen stehen vor der Herausforderung, neben der fachlichen Ausbildung künftig auch systematisch den Erwerb solchen digitalen Kompetenzen curricular zu verankern und zu vermitteln. Die Landesregierung unterstützt die Hochschulen bei diesem Prozess mit unterschiedlichen Förderprogrammen, wie z.B. „Data Literacy Education NRW“ oder „Curriculum 4.0“. Die in den Projekten entstandenen Materialien stehen unter CC-Lizenz auf dem Landesportal ORCA.nrw in der Themenwelt "Digitale Kompetenzen" zur Verfügung. 

Im Projekt Digitalkompetenz.nrw wird von einem Hochschulkonsortium unter Federführung der RWTH Aachen ein Online-Self-Assessment zum Themenbereich digitale Kompetenzen entwickelt. Hier werden Studienanfängerinnen und -anfänger testtheoretisch basiert ihre Kompetenzen prüfen können und anschließend auf entsprechende E-Learning-Angebote verwiesen. 

Im Kooperationsprojekt FDM @ Studium.nrw werden OER in Form von Selbstlern- und Lehrkursen entwickelt, die fachübergreifend verwendet werden können, um im Bachelor- und Masterstudium Kompetenzen des Forschungsdatenmanagements (FDM) zu fördern. Aus dem Themenbereich „Nachnutzung von Forschungsdaten“ finden sich Inhalte insbesondere zu Recherche, Aufbereitung, Analyse, Archivierung und Veröffentlichung. Alle Module werden abschließend über das Landesportal ORCA.nrw für die Nachnutzung in Lehrveranstaltungen und als Selbstlerneinheiten zur Verfügung gestellt werden.

Im Rahmen des Projekts an der Bergischen Universität Wuppertal wurde ein modulares Online-Kurskonzept für digitale Kompetenzen in der Studieneingangsphase auf Basis des schulischen Medienkompetenzrahmens NRW entwickelt. Alle erstellten Module aus dem digi-komp.nrw-Kurs sind online als Selbstlernkurse verfügbar und über das Landesportal ORCA.nrw abrufbar.