KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Studieren und Forschen mit Künstlicher Intelligenz: Hochschulen in Nordrhein-Westfalen erhalten zentralen Zugang zu KI-Diensten

31.01.2025

KI:connect.nrw an der RWTH Aachen betreut landesweite Schnittstelle. Eine Million Euro Förderung vom Land

Kommerzielle Sprachmodelle, wie ChatGPT, sind längst im Alltag unserer Hochschulen angekommen. Für viele Studentinnen und Studenten, Forscherinnen und Forscher sind sie nützliche Helfer für Studium, Forschung und Lehre. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erzeugen die sogenannten generativen KI-Modelle neue Texte, Tabellen, Grafiken sowie Ton- und Bilddateien. Auch bei der Recherche und Analyse von Literatur und der Zusammenfassung von Forschungspapieren kann KI von großem Nutzen sein.

Um die großen Vorteile von KI noch besser im Hochschulalltag nutzen zu können, braucht es offizielle Zugänge zur KI. Bislang mussten sich Nutzerinnen und Nutzer in der Regel mit einem persönlichen Account anmelden und dem Anbieter weitere Informationen mitteilen, um mit dem KI-Dienst arbeiten zu können. Die Landesregierung stellt jetzt allen öffentlich-rechtlichen Hochschulen sowie den Kunst- und Musikhochschulen einen zentralen Zugang zur Verfügung, der es allen Hochschulangehörigen ermöglicht, ChatGPT zu nutzen, ohne ihre persönlichen Informationen zu überlassen. Dabei ist gesichert, dass Anfragen anonym an einen Server in Europa geschickt werden und nicht zu Trainingszwecken der KI verwendet werden. Das Projekt KI:connect.nrw an der RWTH Aachen, das vom Land mit einer Million Euro gefördert wird, hat das Serviceportal entwickelt und übernimmt die technische Betreuung.


 

Ministerin Ina Brandes

„Nordrhein-Westfalen schafft die Voraussetzungen dafür, dass alle Studierenden einen zuverlässigen und einfachen Zugang zur generativen KI erhalten. Damit gehört Nordrhein-Westfalen bundesweit zu den Vorreitern. KI-Werkzeuge sind bereits aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie werden dann ihr volles Potenzial entfalten, das Leben der Menschen besser zu machen, wenn wir sie in Forschung und Lehre integrieren. Mein großer Dank gilt dem Projektteam der RWTH Aachen, das den Zugang jetzt für alle 36 staatlichen Hochschulen im Land ermöglicht.“

 

 

Wissenschaftsministerin Ina Brandes

Mit der zentralen Schnittstelle können KI-Anwendungen auch im Lehrbetrieb offiziell eingesetzt werden. Gehörte früher die Recherche in Bibliotheken zu den Schlüsselqualifikationen, die Studentinnen und Studenten im ersten Semester erlernen mussten, so gehört heute der Umgang mit KI-Anwendungen zum unverzichtbaren Handwerkszeug für Studierende und Lehrende.

Mit KI:connect.nrw erfolgt der Zugriff auf ChatGPT zentral über eine landesweite Schnittstelle. Der Vorteil: Durch die gemeinsame Verhandlung mit Lizenzgebern werden beispielsweise Beschaffungsprozesse für die Hochschulen vereinfacht. Die aufwendige technische Infrastruktur für einen sicheren Zugang muss nur einmal für alle Hochschulen aufgebaut werden. KI:connect.nrw bietet den Hochschulen darüber hinaus einen Support-Service an.

Unter dem Dach der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) haben sich nordrhein-westfälische Hochschulen mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft zusammengeschlossen, um hochschulartübergreifend in den Bereichen Studium und Lehre, Forschung und Forschungsunterstützung, Administration und Digitale Infrastruktur eng zusammenzuarbeiten. Die DH.NRW fungiert als Weichensteller und Treiber im Bereich digitale Transformation an den nordrhein-westfälischen Hochschulen.


DH.NRW-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Manfred Bayer: „KI:connect ist ein Vorbild für das kooperative Handeln innerhalb der digitalen Hochschule - DH.NRW: Ein Mitglied, in diesem Fall die RWTH Aachen, entwickelt stellvertretend einen IT-Dienst, von dem alle anderen profitieren können. Das schont nicht nur Ressourcen, sondern etabliert auch einheitliche Standards.“


Die zentrale Schnittstelle wird ab sofort in Betrieb genommen und wird vor dem Rollout auf alle anderen Standorte zunächst von der RWTH Aachen, der TU Dortmund, der Ruhr-Universität Bochum, der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, der Hochschule Bochum und der TH Köln in einem mehrwöchigen Testbetrieb erprobt. Ab voraussichtlich März können alle 36 öffentlich-rechtlichen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen, einschließlich der Musik- und Kunsthochschulen, mit rund 607.000 Studierenden einen Zugang zur zentralen Schnittstelle erhalten. Perspektivisch sollen weitere kommerzielle generative KI-Dienste und Open-Source-Anwendungen (zum Beispiel Mistral, LLAMA 3 oder Teuken) nutzbar sein.

Weitere Informationen zu KI:connect.nrw finden Sie hier.