KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Stipendien ermöglichen Bildungsaufstieg: Staatssekretär Kaiser beim NRW-TalentForum in Gelsenkirchen

17.12.2018

Unter den Stipendiaten der Begabtenförderungswerke sind junge Menschen aus bildungsfernen Familien unterrepräsentiert. Um allen Talenten aus Nordrhein-Westfalen den Zugang zu Stipendien zu erleichtern, startet das Land das neue Online-Angebot www.stipendien-fuer-talente.nrw. Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, hat die Internetseite beim 4. TalentForum des NRW-Zentrums für Talentförderung der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen vorgestellt. Das TalentForum stand unter dem Schwerpunktthema „Talentförderung und Bildungsaufstieg in Nordrhein-Westfalen“.

„Es darf nicht von der Herkunft abhängen, ob junge Menschen sich um ein Stipendium bewerben oder nicht. Deswegen müssen wir Talente aus bildungsfernen Familien auf Stipendienmöglichkeiten aufmerksam machen und zur Bewerbung ermutigen. Denn Bildungsmobilität verbessert nicht nur die Chancen einzelner Menschen – sie ist gut für die Stabilität unserer Gesellschaft als Ganzes“, sagte Staatssekretär Kaiser. „Mit dem neuen Online-Angebot möchten wir daher auch die Talente erreichen, die sich bisher nicht als mögliche Stipendiaten gesehen haben.“

Stipendien bieten finanzielle und ideelle Unterstützung für besonders leistungsstarke und engagierte Studierende. Die neue Internetseite des Landes bündelt erstmals sämtliche Informationen zu Stipendien für Bewerberinnen und Bewerber aus Nordrhein-Westfalen. Ziel ist es, Stipendienmöglichkeiten bekannt zu machen, Hemmschwellen abzubauen und eine Verbindung zu den Begabtenförderungswerken herzustellen. Nordrhein-westfälische Stipendiatinnen und Stipendiaten erzählen hier von ihren persönlichen Geschichten – und motivieren damit andere, sich ebenfalls um ein Stipendium zu bewerben. Die meisten Bildungsaufsteigerinnen und -aufsteiger, die sich auf der Internetseite vorstellen, haben den Einstieg in die Studienförderung über das Talentscouting gefunden.

„Stipendien erzielen besondere Wirkung in der Förderung von Bildungsaufsteigerinnen und Bildungsaufsteigern. Mitunter gelingt es sogar, ansonsten gravierende Erfolgsdifferenzen zwischen Studierenden unterschiedlicher sozialer Herkunft nahezu auszugleichen. Die Förderung von Talenten über Stipenden vermittelt Wertschätzung und Anerkennung und beflügelt viele Talente. Wir sehen im NRW-Talentscouting viele junge Leute, die sich mit einem Stipendium mehr zutrauen und hoch motiviert ihren eingeschlagenen Weg erfolgreich verfolgen. Diese Talente stehen uns in Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichem Dienst gleichermaßen gut zu Gesicht“, sagte Marcus Kottmann, Leiter des NRW-Zentrums für Talentförderung.

Mit dem landesweiten Talentscouting-Programm werden Talente aus Nichtakademiker-Familien gezielt gefördert. 70 Talentscouts beraten derzeit über 14.500 Schülerinnen und Schüler auf dem Weg von der Schule über eine Ausbildung oder ein (duales) Studium bis in den Beruf.  Die Schülerinnen und Schüler erbringen trotz zum Teil schwieriger Rahmenbedingungen erstaunliche Leistungen – oft auch in Bereichen, die über Schulnoten kaum abzubilden sind. Um Zugänge in die Studienförderung zu schaffen, kooperiert das NRW-Zentrum für Talentförderung bereits mit der Studienstiftung des deutschen Volkes. Die Talentscouts haben seit 2017 die Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler für das Auswahlverfahren der Studienstiftung vorzuschlagen.

Das Talentscouting begann 2011 an der Westfälischen Hochschule. Mit der Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen wurde das bundesweit einmalige Programm auf ganz Nordrhein-Westfalen ausgeweitet und das NRW-Zentrum für Talentförderung gegründet. Inzwischen sind 17 Hochschulen und über 350 Schulen am Talentscouting beteiligt. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft stellt dafür bis 2020 jährlich bis zu 6,4 Millionen Euro zur Verfügung. Stipendien in Deutschland und Nordrhein-Westfalen:

Die Bundesregierung finanziert insgesamt 13 Begabtenförderungswerke, die Stipendien an Studierende vergeben. Überdurchschnittliche Leistungen (im individuellen Lebenskontext) sind bei der Bewerbung genauso wichtig wie gesellschaftliches oder soziales Engagement.

Mit dem Deutschlandstipendium hat die Bundesregierung die Studienfinanzierung durch ein Programm ausgebaut, das zugleich eine neue Stipendienkultur in Deutschland anstößt. Bund und private Förderer – Unternehmen, Vereine, Stiftungen und Privatpersonen – unterstützen gemeinsam leistungsstarke Studierende. In Nordrhein-Westfalen vergeben über 50 Hochschulen die Deutschlandstipendien an begabte Studierende. Nordrhein-Westfalen nimmt damit bundesweit eine Spitzenposition ein. Das Deutschlandstipendium ist häufig der Einstieg in die Stipendienförderung der Begabtenförderungswerke.

Mehr Informationen:

www.stipendien-fuer-talente.nrw