KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Spitzenforschung im Ruhrgebiet: Ministerpräsident Wüst eröffnet „One Health Ruhr“ auf Zollverein

04.11.2024

Interdisziplinäre Forschungszentren der Research Alliance Ruhr zu den großen Zukunftsfragen: Wie bleiben Mensch und Umwelt gemeinsam gesund?

Die Forschungslandschaft im Ruhrgebiet ist einzigartig in Europa: Fünf Universitäten, 17 Hochschulen für angewandte Wissenschaften, je vier Max-Planck- sowie Leibniz-Institute und fünf Fraunhofer-Institute sind im Revier zu Hause. Zudem bündeln die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen in der Universitätsallianz Ruhr (UA) ihre Kompetenzen und setzen bei der Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie beim Studienangebot für Studentinnen und Studenten bundesweit Maßstäbe.

Mit dem Spitzenforschungszweig der UA aus insgesamt vier naturwissenschaftlichen Research Centern und einem geisteswissenschaftlichen College soll die interdisziplinäre Spitzenforschung „made in NRW“ weiter vorangetrieben werden. Die Research Alliance Ruhr hat das Potenzial, eine Modellwirkung für das deutsche Hochschul- und Wissenschaftssystem zu entfalten.

Am Montag, 4. November 2024, eröffneten Ministerpräsident Hendrik Wüst und Wissenschaftsministerin Ina Brandes das erste Research Center „One Health Ruhr“ im Rahmen einer Auftaktveranstaltung auf dem Gelände des Weltkulturerbes Zeche Zollverein.


Portraitfoto Ministerpräsident Hendrik Wüst

„Die Gesundheitsforschung kommt mehr als jeder andere Forschungsbereich unmittelbar dem Menschen zu Gute. Und gerade deswegen ist es unser Anspruch, die Spitzenposition, die wir in Nordrhein-Westfalen auf diesem Gebiet halten, weiter auszubauen. Mit dem Research Center One Health der Research Alliance Ruhr gehen wir als Land einen weiteren wichtigen Schritt auf diesem Weg. Der Ansatz von One Health Ruhr, Kräfte zu bündeln und auf interdisziplinäre Forschung zu setzen, stärkt den Forschungsstandort Nordrhein-Westfalen und setzt neue Maßstäbe im internationalen Vergleich. Auch deshalb kommen renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt nach Nordrhein-Westfalen, um hier ihre Forschungsprojekte voranzutreiben."

Ministerpräsident Hendrik Wüst

Bereits in den ersten zwei Jahren seit Gründung konnte die Research Alliance Ruhr mehr als 25 Professuren mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern neu besetzen. Insgesamt werden bis 2025 mehr als 50 neue Forschungsprofessuren an den drei Universitäten der Universitätsallianz Ruhr eingerichtet. Für die 14 geplanten Forschungsprofessuren allein für „One Health Ruhr“ konnten bereits neun international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewonnen werden, darunter eine Humboldt-Professur.


Ministerin Ina Brandes

„Der Kohleabbau hat den Menschen im Ruhrgebiet und in ganz Deutschland zu großem Wohlstand verholfen. Heute sorgt der Rohstoff Forschung und Wissenschaft für gute Arbeit, Wohlstand und soziale Sicherheit. Deswegen freue ich mich besonders, dass wir das erste Research Center der Universitätsallianz Ruhr auf dem Gelände von Zeche Zollverein eröffnen.“

Wissenschaftsministerin Ina Brandes

Inhaltlich werden sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Research Centers „One Health Ruhr – from Molecules to Systems“ mit der Frage beschäftigen, welche Auswirkungen Eingriffe ins Ökosystem auf das körperliche und mentale Wohlergehen des Menschen haben. Dazu verfolgt das Research Center einen starken interdisziplinären Ansatz. In einer 360-Grad-Perspektive wird das Thema Gesundheit von der kleinsten Molekülebene bis zum übergeordneten Ökosystem beleuchtet. Die Forschungsbereiche Molekularbiologie und Wasserforschung, molekulare Krebsforschung sowie kognitive Neurowissenschaft sind an den drei beteiligten Universitäten bereits fest etabliert. Durch die Rekrutierung von internationalen Spitzenkräften und der Einrichtung so genannter Brückenprofessuren werden die Teilbereiche nun strukturell miteinander verzahnt.


Prof. Dr. Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen zusammen mit Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Paul, Rektor der Ruhr-Universität Bochum und Prof. Dr. Manfred Bayer, Rektor der Technischen Universität Dortmund: „Im Zeitalter des Anthropozäns verändern sich die Lebensbedingungen auf unserem Planeten für Mensch und Natur. Insbesondere bei der ganzheitlichen Betrachtung eines so vielschichtigen Themas wie Gesundheit sind die komplementären Stärken der drei Partner der UA Ruhr von zentraler Bedeutung, um vom Molekül über den Organismus bis hin zum System alle Ebenen zu beleuchten. Unserer Verantwortung für die Zukunft werden wir als Universitäten gerecht, indem wir durch innovative und interdisziplinäre Forschung wissenschaftsbasierte Lösungen erarbeiten. Diese Aufgabe ist so wichtig, vielfältig und groß, dass ein Zusammenwirken dreier Universitäten nicht nur sinnvoll, sondern geradezu notwendig ist.“

Hintergrund Research Alliance Ruhr

Seit 2021 baut die Universitätsallianz Ruhr – bestehend aus Ruhr-Universität Bochum (RUB), Technische Universität Dortmund und Universität Duisburg-Essen (UDE) – ihre Spitzenforschung international und interdisziplinär mit der Research Alliance Ruhr aus. Dazu gehören vier naturwissenschaftlich-technische Research Center und ein geistes- und sozialwissenschaftliches College.

Neben dem ersteröffneten Research Center „One Health Ruhr“ werden die anderen drei Forschungszentren mit den Schwerpunkten „Chemical Sciences and Sustainability“, „Trustworthy Data Science and Security“ und „Future Energy Materials and Systems“ sowie das „College for Social Sciences and Humanities“ sukzessive ihre Arbeit aufnehmen.

Die Research Alliance Ruhr wurde von der Ruhr-Konferenz initiiert und wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen mit rund 75 Millionen Euro in der Aufbauphase unterstützt. 2025 wird das Land die Research Alliance Ruhr mit weiteren 48 Millionen Euro fördern.