KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

1000 neue Studienplätze: Landesregierung setzt Studienplatz-Offensive erfolgreich um

07.12.2020

Die Landesregierung und die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen setzen ihre gemeinsame Studienplatz-Offensive für die Lehrkräfte von morgen erfolgreich um. Im Rahmen von neuen Vereinbarungen mit den Hochschulen werden in den vier Bereichen Grundschullehramt, Sonderpädagogik, Pflegepädagogik und Sozialpädagogik dauerhaft mehr als 1000 zusätzliche Studienplätze an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen geschaffen. Für das Grundschullehramt (300 Studienplätze) und die Sozialpädagogik (90 Studienplätze) stehen die weiteren Studienplätze bereits zum aktuellen Wintersemester 2020/2021 vollständig zur Verfügung. Im Bereich Pflegepädagogik (120 Studienplätze) hat der Ausbau bereits zum Wintersemester 2019/2020 begonnen und wird auch im Jahr 2020 weiter vorangetrieben, für den Bereich Sonderpädagogik befindet sich die Landesregierung derzeit in finalen Gesprächen mit den beteiligten Hochschulen, die Anfang 2021 abgeschlossen werden sollen. 250 der insgesamt geplanten 500 weiteren Bachelor-Studienplätze für die Sonderpädagogik sind bereits zum jetzigen Wintersemester eingerichtet worden und kommen Studierenden damit bereits zugute.   „Ziel der gemeinsamen Studienplatz-Offensive von Landesregierung und Hochschulen ist es, den dringenden Fachkräftebedarf in vielen wichtigen gesellschaftlichen Bereichen zu bedienen. Dank des großen Engagements der beteiligten Hochschulen befindet sich der Ausbau bereits erfolgreich in der Umsetzung. Damit schaffen wir in Nordrhein-Westfalen mehr als 1000 zusätzliche Studienplätze, mit den bereits zuvor erfolgten Erhöhungen im Jahr 2018 sind es sogar dauerhaft mehr als 1500 Plätze. Gemeinsam mit den Hochschulen leistet das Land somit einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Lehrkräftemangel – von der Grundschule und der Sonderpädagogik über die Kinderbetreuung bis hin zu den Pflegeschulen“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.   Die notwendigen Mittel in Höhe von rund 115 Millionen Euro bis zum Jahr 2025, die für den dauerhaften Ausbau der zusätzlichen Studienplatzkapazitäten notwendig sind, werden vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft und den beteiligten Hochschulen bereitgestellt.   Im Grundschullehramt wurden zum Wintersemester 2020/2021 dauerhaft 300 Bachelor-Studienplätze und später anwachsend die zugehörigen Masterstudienplätze geschaffen beziehungsweise dauerhaft eingerichtet. Mit der bereits erfolgten Erhöhung im Jahr 2018 entspricht dies seit Beginn der Legislaturperiode insgesamt rund 700 neuen Plätze. Seit Beginn des Wintersemesters 2020/2021 können insgesamt 2530 Studienanfängerinnen und -anfänger an den Universitäten Bielefeld (470), Dortmund (300), Duisburg-Essen (295), Köln (270), Münster (370), Paderborn (210), Siegen (215) und Wuppertal (400) ein Studium für das Grundschullehramt aufnehmen.   „Die Landesregierung kämpft seit Amtsübernahme entschieden gegen den von der Vorgängerregierung übernommenen Lehrermangel. Das wirksamste Mittel gegen Lehrermangel ist Lehrerausbildung. Seit unserem Regierungsantritt verfolgen wir zusammen mit dem Wissenschaftsministerium das Ziel, die Lehrkräfteversorgung kurzfristig zu verbessern und dauerhaft sicherzustellen. Die jetzt zusätzlich geschaffenen, jährlich neu zu besetzenden Studienplätze werden entscheidend dazu beitragen, dass künftig dauerhaft deutlich mehr Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Das ist eine gute Nachricht für die künftigen Schülerinnen und Schüler und zugleich eine gute Botschaft für die bereits jetzt in den Schulen tätigen Lehrkräfte, die dadurch tatkräftige Unterstützung erhalten“, so Schulministerin Yvonne Gebauer.   Im Lehramt für sonderpädagogische Förderung (Sonderpädagogik), bei dem neben Lehrkräften für Förderschulen und Schulen für Kranke auch Lehrkräfte für das Gemeinsame Lernen an allgemeinen Schulen ausgebildet werden, wurden bereits zum jetzigen Wintersemester rund 250 Bachelor-Studienplätze eingerichtet. Somit gibt es auch hier zum aktuellen Wintersemester mehr Studienplätze. In den nächsten Jahren sind weitere 250 Plätze vorgesehen. Damit schaffen beziehungsweise sichern Land und Hochschulen seit Beginn der Legislaturperiode in der Sonderpädagogik insgesamt 750 Plätze. Zum jetzigen Wintersemester stehen aktuell rund 2000 Bachelor-Studienplätze an den Universitäten Bielefeld (393), Dortmund (300), Köln (753), Paderborn (160), Siegen (188, teilweise zulassungsfrei) und Wuppertal (175) zur Verfügung.   Bei der Erweiterung der Kapazitäten im Bereich Pflegepädagogik steht der Ausbau der Masterstudienplätze im Vordergrund. Der Mehrbedarf resultiert aus gesetzlichen Änderungen im Pflegeberufegesetz des Bundes, das für Lehrende an Pflegefachschulen künftig einen Masterabschluss vorschreibt. In der Pflegepädagogik wurde die Einrichtung von 120 neuen Masterstudienplätzen vereinbart. Je 30 zusätzliche Masterstudienplätze sollen an den Fachhochschulen Bielefeld und Münster, der Hochschule für Gesundheit in Bochum sowie der Katholischen Hochschule NRW geschaffen werden.   Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sagt: „Wir brauchen für die anspruchsvollen Ausbildungen der Gesundheitsfachberufe genügend Lehrkräfte, um dem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können. Gerade in der neuen generalistischen Pflegeausbildung zeigt sich, dass junge Menschen ein sehr großes Interesse an diesen Berufen haben. Interessierte und geeignete junge Menschen, die im Pflegeberuf ausgebildet werden wollen, müssen auch die Möglichkeit dazu haben. Das geht nur mit genügend Ausbildungskapazitäten. Und das ist unmittelbar von einer ausreichenden Zahl an Pflegepädagogen abhängig.“   Für die berufliche Fachrichtung Sozialpädagogik für das Lehramt an Berufskollegs gibt es zum Wintersemester 2020/2021 nunmehr insgesamt rund 140 Bachelor-Studienplätze und später anwachsend die dazugehörigen Master-Studienplätze. Zuvor hatte in Nordrhein-Westfalen alleinig die Technische Universität Dortmund 40 Bachelor-Studienplätze angeboten, das entspricht einer Erhöhung um mehr als 200 Prozent. Die neuen Studienplätze verteilen sich auf die Universitäten Dortmund (79), Paderborn (30) und Wuppertal (30).   „Der deutliche Ausbau der Ausbildungsplätze ist ein Meilenstein für die Qualitätssicherung in den Kindertageseinrichtungen. Davon profitieren Kinder, Familie und Fachkräfte gleichermaßen. Wir wollen mit unseren Anstrengungen noch mehr Personal für die Kindertagesbetreuung gewinnen. Von den zusätzlichen Kapazitäten werden auch andere Bereiche der Kinder- und Jugendhilfe, wie die Heimerziehung, profitieren“, so Kinder- und Jugendminister Joachim Stamp.