Parlamentarischer Staatssekretär Kaiser verleiht Verdienstorden des Landes an Harald Dierig - Einsatz für Barackenlager Lette
Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, hat Harald Dierig wegen seines jahrzehntelangen Einsatzes für die westfälische Zeitgeschichte mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Die Übergabe fand am Mittwoch im Heimathaus Coesfeld-Lette statt. Dort ist eine Ausstellung über das Barackenlager Lette zu sehen, für dessen Geschichte sich Harald Dierig seit Jahren ehrenamtlich einsetzt. Mit dem Landesverdienstorden ehrt die Landesregierung traditionell gesellschaftlich besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger für ihre herausragenden Verdienste am Gemeinwohl und am Land Nordrhein-Westfalen.
„Harald Dierig steht mit seinem beeindruckenden Einsatz für Zusammenhalt und Offenheit in Nordrhein-Westfalen. Sein Engagement trägt zum Wachhalten und Wachrufen der Erinnerungen bei. Dabei ist sein Interesse nicht rückwärtsgewandt: Harald Dierig zeigt, wie Flucht und Vertreibung das Leben der Betroffenen und der Gesellschaft in Nordrhein-Westfalen geprägt haben. Es geht ihm auch darum, mehr Verständnis für die Situation heutiger Migranten zu entwickeln. Orte wie das Barackenlager in Coesfeld-Lette sind deshalb gerade auch für künftige Generationen wichtig“, sagt der Parlamentarische Staatssekretär Klaus Kaiser.
Harald Dierig (Jahrgang 1937) widmet sich seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich der historischen Aufarbeitung der Geschichte von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, die im Münsterland eine neue Heimat fanden. Der Städtische Oberverwaltungsrat a. D. hat unter anderem 2013 den Verein „Denkmal Barackenlager Lette“ mitgegründet. Er hat sich dafür eingesetzt, dass die Geschichte des derzeit für Besucher nicht zugänglichen Barackenlagers Lette weiter erforscht, dokumentiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Dazu gehört die 2016 errichtete Erinnerungsstätte Heidefriedhof und eine Dauerausstellung zum Gedenkort. Diese zeigt die wechselvolle Geschichte des Lagers ab 1933 bis heute als SA-Sportschule, Reichsarbeitsdienst-Truppführerschule, Unterkunft befreiter Zwangsarbeiter, Durchgangslager für rund 11.000 Ostvertriebene und Flüchtlinge, Katastrophenschutzwerkstatt sowie als Altenpflegeheim. Harald Dierig arbeitet zudem zu vielfältigen sozial- und kulturgeschichtlichen Fragestellungen – 2013 erschien sein Buch „Der leidvolle Weg zu einem neuen Zuhause. Ostdeutsche Heimatvertriebene im Landkreis Münster nach 1945“.
Über den Landesverdienstorden
Der Verdienstorden des Landes ist eine der höchsten Auszeichnungen Nordrhein-Westfalens und wurde 1986 aus Anlass des 40. Geburtstages des Landes von Johannes Rau gestiftet. Als Anerkennung ihrer außerordentlichen Verdienste für die Allgemeinheit wird er an besondere Persönlichkeiten verliehen.
Weitere Informationen zum Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen finden Sie hier.
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