Wieder Präsenz an den Hochschulen: 765.000 Studierende starten in Nordrhein-Westfalen ins Wintersemester
Mit dem Start des in diesen Tagen beginnenden Wintersemesters werden die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen wieder zu Orten der persönlichen Begegnung und des wissenschaftlichen Austauschs: Der überwiegende Teil der Lehrveranstaltungen wird im Wintersemester 2021/2022 an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen in Präsenz stattfinden können. Nach den aktuellen Bestimmungen bilden die 3G – geimpft, genesen, getestet – die Grundlage für ein sicheres Miteinander auf dem Campus. Für die Teilnahme an Präsenzveranstaltungen ist ein Nachweis einer Immunisierung bzw. ein Negativtestnachweis erforderlich. Um den Hochschulen eine praktikable Kontrolle der 3G zu ermöglichen, hat die Landesregierung mit einer Aktualisierung der Coronaschutzverordnung zum 1. Oktober Stichproben-Kontrollen ermöglicht. Die Hochschulen haben hierfür Zugangskonzepte entwickelt, um eine möglichst umfassende Kontrolle sicherzustellen.
„Seit dem Beginn der Pandemie ist es das gemeinsame Ziel der Landesregierung und der Hochschulen, so schnell wie möglich wieder zum Präsenzbetrieb zurückzukehren, wenn die Entwicklung der Pandemie es zulässt. Auch wenn das kommende Semester noch kein normales Semester wie vor Corona sein wird, werden Präsenzveranstaltungen nun wieder zur Regel. Mit der Möglichkeit von Stichprobenkontrollen zur Einhaltung der 3G schaffen wir eine praktikable Lösung, die den Gesundheitsschutz von Studierenden und Lehrenden gewährleistet und gleichzeitig Warteschlangen vor Hörsälen und Laboren verhindert. Damit machen wir eine sichere Präsenz an den Hochschulen möglich. Denn die Corona-Pandemie hat zwar gezeigt, dass digitale Formate eine große Bereicherung sind – das Leben auf dem Campus können sie aber nicht ersetzen. Das Studium ist eine besondere Lebensphase, für die die persönlichen Kontakte und das Miteinander auf dem Campus unverzichtbar sind. Ich freue mich sehr, dass dieses jetzt in Nordrhein-Westfalen wieder möglich wird und wünsche allen Studierenden und Lehrenden ein schönes und erfolgreiches Semester“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
Auch die Kultusministerkonferenz (KMK) von Bund und Ländern hatte sich mit Beschluss vom 6. August darauf verständigt, dass zum Wintersemester 2021/2022 bundesweit der Präsenzbetrieb an den Hochschulen unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedingungen und Gegebenheiten vor Ort wieder zum Regelfall werden soll.
Nach ersten Schätzungen der Hochschulen sind im Wintersemester 2021/2022 rund 765.000 Studierende eingeschrieben. Dies entspricht in etwa dem Niveau des Vorjahres (- 0,7 Prozent / WS 20/21: 770.000). Die Zahl der Erstsemester liegt nach diesen Schätzungen bei rund 93.000 Personen und damit leicht unter dem Niveau des vergangenen Wintersemesters (- 5,1 Prozent / WS 2020/21: 98.000). Hinsichtlich der Zahl der Bildungsausländerinnen und -ausländer unter den Studierenden lässt sich im Vergleich zum Vorjahr hingegen ein leichter Anstieg erkennen (+ 2 Prozent, auf ca. 75.000).
Professor Lambert T. Koch, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Universitäten, sagt: „Bei uns ist eine richtiggehende Aufbruchsstimmung zu verspüren angesichts der nun rechtlich gesicherten Möglichkeit, endlich wieder eine Mehrzahl der Lehrveranstaltungen in Präsenz anbieten zu dürfen. Natürlich erzeugt die 3G-Regel bei uns viel Mehraufwand. Doch nehmen wir dies für die gute Sache in Kauf und ich danke allen, die sich für eine erfolgreiche Umsetzung unserer Zugangskonzepte engagieren.“
„Wir sind Präsenzhochschulen und wollen dies bleiben. Daher freuen wir uns sehr, dass wir in diesem Semester unter Einhaltung der 3G-Regeln wieder stärker in Präsenz lehren können. Gerade der hohe Praxisbezug an den HAWs erfordert diese Präsenz. Das Engagement der Hochschulen bei der Erarbeitung von Hygiene- und Zugangskonzepten, die die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen, ist immens. Ein großer Dank gilt daher den Lehrenden, Mitarbeitenden und Studierenden, die an der Umsetzung mitwirken“, ergänzt Professor Bernd Kriegesmann, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.
Professor Thomas Grosse, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Kunst- und Musikhochschulen, sagt: „Aufgrund der Besonderheit ihrer Ausbildungsformate haben die Kunst- und Musikhochschulen bereits im vergangenen Jahr große Anstrengungen unternommen, um unter den jeweils geltenden Regelungen Präsenz zu ermöglichen – so konnten die Hochschulen vor allem den künstlerisch-praktischen Ausbildungsbetrieb aufrechterhalten und sicherstellen. Die Kunst- und Musikhochschulen befürworten die Initiative des Landes, die gesammelten Lerngewinne im Bereich der digitalen Lehre für die zukünftige Hochschulpraxis zu sichern. Des Weiteren begrüßen sie es, unter Einhaltung der 3G-Regel auch in den theoretisch-wissenschaftlichen Fächern weitestgehend zum Normalbetrieb zurückkehren können. Dennoch gilt nach wie vor unser Appell an alle Studierenden, Lehrenden und Hochschulmitarbeitenden, sich impfen zu lassen. Nur so kann die anhaltend schwierige Lage mittelfristig gemeistert werden.“
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