KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

NRW-Zentrum für Talentförderung und Studienstiftung des deutschen Volkes unterzeichnen Kooperationsvereinbarung

09.03.2018

Vielfalt in der Begabtenförderung: Talentscouts können Schülerinnen und Schüler für Studienstiftung nominieren.

Das NRW-Zentrum für Talentförderung der Westfälischen Hochschule und die Studienstiftung des deutschen Volkes haben im Ministerium für Kultur und Wissenschaft in Düsseldorf eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Gemeinsam wollen sie soziale Ungleichheiten im Bildungssystem abbauen und neue Zugangswege in die Förderung der Studienstiftung schaffen. Talentscouts des NRW-Zentrums für Talentförderung haben seit 2017 das Recht, eine Schülerin oder einen Schüler für das Auswahlverfahren der Studienstiftung vorzuschlagen. Nach den positiven Erfahrungen wird die Kooperation nun verstetigt.

„Wir wollen, dass Talente unabhängig von ihrer Herkunft bestmöglich gefördert werden. Daher unterstützen wir die Zusammenarbeit zwischen der Studienstiftung und dem NRW-Zentrum für Talentförderung. Durch die Kooperation werden gerade auch diejenigen begabten Schülerinnen und Schüler erreicht, die in der Vergangenheit vielleicht seltener den Weg in die Studienstiftung gefunden haben",  sagte Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, der die Kooperationsvereinbarung ebenfalls unterzeichnete. Sie gilt zunächst für drei Jahre.

Die Generalsekretärin der Studienstiftung des deutschen Volkes, Dr. Annette Julius, teilt diese Einschätzung: „Die Kooperation mit dem NRW-Talentzentrum ist für die Studienstiftung besonders wertvoll, weil uns über die Talentscouts Bewerberinnen und Bewerber von Schulen erreichen, die bislang selten oder nie von ihrem Vorschlagsrecht Gebrauch gemacht haben.“

Marcus Kottmann, Leiter des NRW-Talentzentrums sagte: „Wir sehen im NRW-Talentscouting viele Schülerinnen und Schüler aus weniger privilegierten Familien, die in ihrem Lebenskontext herausragende Leistungen erbringen, aber nicht mit einem Stipendium in Verbindung gebracht werden. Gleichzeitig ist lange bekannt, dass gerade Bildungsaufsteiger enorm von einem Stipendium profitieren und ihre Potenziale besser ausschöpfen können. Wenn man diese Lücke füllen kann, ergeben sich nicht nur neue Chancen für individuelle Entwicklungen, sondern auch Impulse zur Förderung von Talenten, die unsere Gesellschaft in Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichem Dienst gleichermaßen gut gebrauchen kann.“

Über 60 NRW-Talentscouts von 17 Fachhochschulen und Universitäten sind an mehr als 300 Schulen in Nordrhein-Westfalen unterwegs, um unentdeckte Talente vorwiegend aus Nichtakademikerfamilien individuell zu fördern. Für die Kooperationsschulen kann nun – über das eigene Vorschlagsrecht der Schulen hinaus – pro Talentscout und pro Kalenderjahr ein Talent für die Förderung durch die Studienstiftung des deutschen Volkes nominiert werden. Die Westfälische Hochschule koordiniert durch das NRW-Zentrum für Talentförderung die Vorschläge der NRW-Talentscouts.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Die Studienstiftung des deutschen Volkes ist das älteste und größte Begabtenförderungswerk in Deutschland. Aktuell fördert die Studienstiftung rund 12.900 Studierende und etwa 1.100 Doktoranden, die vielfältige Möglichkeiten zur wissenschaftlichen Vertiefung, zum fächerübergreifenden Dialog und für internationale Erfahrungen erhalten. Die Auswahl und Förderung der Stipendiatinnen und Stipendiaten erfolgt unabhängig von politischen, weltanschaulichen und religiösen Vorgaben.

Das Talentscouting begann 2011 an der Westfälischen Hochschule. Mit der Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen wurde das bundesweit einmalige Programm auf ganz Nordrhein-Westfalen ausgeweitet und das NRW-Zentrum für Talentförderung gegründet. Es unterstützt die Partnerhochschulen bei der Gestaltung und Umsetzung ihrer Talentscouting-Programme und entwickelt Formate der Talentförderung weiter, um Talente in Schule, Hochschule und Berufsausbildung besser zur Entfaltung zu bringen. Aktuell werden knapp 10.000 Schülerinnen und Schüler im NRW-Talentscouting betreut. Ende des Schuljahres 2018/19 sollen es knapp 15.000 sein. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft stellt dafür bis 2020 jährlich bis zu 6,4 Millionen Euro zur Verfügung.

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