Fünf nordrhein-westfälische Hochschulen haben die Chance auf den Titel als Exzellenzuniversität. Seit Anfang des Jahres werden die fünf Bewerber-Universitäten von Experten begutachtet. Ministerpräsident Armin Laschet und Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen haben die Ortsbegehungen an den Universitäten Aachen, Bonn, Münster und Köln begleitet – und nehmen zum Abschluss auch an der Begutachtung der Ruhr-Universität Bochum (RUB) teil. Die Entscheidung über die Exzellenzuniversitäten in Deutschland fällt am 19. Juli 2019.
Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Bewerbungen aller fünf Universitäten nachdrücklich und uneingeschränkt.
Ministerpräsident Armin Laschet: „Zum Abschluss der Begutachtungen in Nordrhein-Westfalen zeigt nun die Ruhr-Universität Bochum eindrucksvoll, wie Spitzenforschung im Ruhrgebiet funktioniert. Die RUB hat seit ihrer Gründung als erste Universität des Ruhrgebiets 1965 eine beeindruckende Entwicklung zu einer der größten Forschungsuniversitäten Deutschlands genommen. Heute präsentiert sie ihr wegweisendes Gesamtkonzept für ihre Zukunft. Ich bin nach meinen Universitätsbesuchen einmal mehr beeindruckt von der herausragenden Forschungsstärke unserer nordrhein-westfälischen Universitäten. Ich wünsche allen fünf Universitäten nach ihrem Erfolg bei der Einwerbung der Exzellenzcluster nun einen ebenso großen Erfolg bei der Bewerbung als Exzellenzuniversitäten.“
Mit der Exzellenzstrategie stärken Bund und Länder die universitäre Spitzenforschung. Gefördert werden Exzellenzcluster zu bestimmten Forschungsfeldern und Exzellenzuniversitäten als strategische Unterstützung herausragender Universitätsstandorte. 17 Universitäten und zwei Universitätsverbünde haben sich bundesweit für die Bewerbung als Exzellenzuniversität qualifiziert. Voraussetzung dafür: Mindestens zwei geförderte Exzellenzcluster als Einzeluniversität beziehungsweise mindestens drei Cluster im Verbund. Mit 14 geförderten Exzellenzclustern und fünf Anwärtern auf den Titel als Exzellenzuniversität gehört Nordrhein-Westfalen zur Spitzengruppe der Länder.
„Nordrhein-Westfalen ist in Deutschland dank seiner starken Hochschulen ein führender Standort der Spitzenforschung – das unterstreicht auch der bisherige Erfolg in der Exzellenzstrategie“, sagte Ministerin Pfeiffer-Poensgen. „Die Universität Bochum setzt mit ihrem Konzept ‚Creating Knowledge Networks‘ auf interdisziplinäre Zusammenarbeit, auf Wissensnetzwerke, in denen Forscherinnen und Forscher fachübergreifend Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit entwickeln – zum Beispiel im Bereich der IT-Sicherheit.“
Universität Bochum
Seit Januar 2019 werden im Rahmen der Exzellenzstrategie an der Universität Bochum zwei Exzellenzcluster gefördert:
CASA – Cyber Security in the Age of Large-Scale Adversaries (Cyber-Sicherheit im Zeitalter großskaliger Angreifer)
Informatiker, Mathematiker, Ingenieure und Psychologen erarbeiten hier mit einem besonderen fachübergreifenden Ansatz gemeinsam neue Abwehrstrategien gegen Angreifer des Cyber-Space. Im Fokus steht unter anderem das Zusammenspiel von menschlichem Verhalten und IT-Sicherheit. Das Cluster ist am Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit (HGI) angesiedelt.
Resolv: Ruhr Explores Solvation (Verständnis und Design lösungsmittelabhängiger Prozesse)
Das Exzellenzcluster der RUB und der TU Dortmund wird bereits seit 2012 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen hier, wie das Lösungsmittel in die Kontrolle, Vermittlung und Steuerung chemischer Reaktionen involviert ist. Mehr als 200 Chemiker, Physiker und Ingenieure kooperieren, um die Rolle der Lösungsmittelmoleküle zu entschlüsseln und basierend auf den Erkenntnissen neue Konzepte für die Industrie zu entwickeln.
Die Exzellenzstrategie
Mit der Exzellenzstrategie soll der Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig gestärkt und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter verbessert werden. Das Programm wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Wissenschaftsrat durchgeführt. Hochschulen, die in der Förderlinie Exzellenzcluster (EXC) besonders erfolgreich waren, konnten sich auch für die zweite Förderlinie Exzellenzuniversitäten (EXU) bewerben. Die Exzellenzstrategie ist jährlich mit 533 Millionen Euro dotiert. Auf die Exzellenzuniversitäten entfallen davon jährlich rund 148 Millionen Euro. Die Mittel werden vom Bund und den jeweiligen Sitzländern im Verhältnis 75:25 getragen.
Die Entscheidung über die insgesamt bis zu elf Exzellenzuniversitäten in Deutschland trifft die Exzellenzkommission am 19. Juli 2019. Förderbeginn ist der 1. November 2019. Der Wissenschaftsrat wird das Verfahren für die Förderlinie Exzellenzuniversitäten durchführen und in einem Siebenjahres-Rhythmus evaluieren.
Die Ortsbesuche an den Universitäten finden jeweils an zwei Tagen statt. Da es sich um Begehungstermine innerhalb eines Bewerbungsprozesses handelt, sind diese Termine leider nicht presseöffentlich.
Mehr Informationen zur Exzellenzstrategie: www.mkw.nrw/hochschule-und-forschung/forschung/exzellenzstrategie
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