Ministerin Brandes: „Jüdinnen und Juden müssen in Sicherheit studieren, forschen und arbeiten können.“
Nach dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober ist es in ganz Deutschland vermehrt zu antisemitischen Angriffen gekommen – auch an Hochschulen. Nordrhein-Westfalen hat deshalb ein gemeinsames Schulungs- und Weiterbildungsangebot für Hochschulangehörige zu den Themen Nahostkonflikt, Antisemitismus und Israelfeindlichkeit eingerichtet, das unter dem Titel „IBAS – Israelbezogenem Antisemitismus an Hochschulen entgegentreten“ gestartet ist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunst- und Musikhochschulen sollen so weiter befähigt werden, Antisemitismus zu erkennen, ihm gezielt entgegenzutreten und Betroffenen zu helfen.
Konzipiert und organisiert wird das Fortbildungsangebot vom Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Aachen und Köln in Zusammenarbeit mit der „Hochschulübergreifenden Fortbildung NRW“ an der FernUniversität Hagen. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt das Schulungs- und Weiterbildungsangebot mit rund 500.000 Euro. Das Schulungs- und Weiterbildungsangebot geht zurück auf einen gemeinsamen Landtagsbeschluss von CDU, SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP.
Das Schulungs- und Weiterbildungsangebot gehört zu einem Maßnahmenpaket, das der Landtag Nordrhein-Westfalens nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 auf Antrag von CDU, Grünen, SPD und FDP im Dezember 2023 beschlossen hat. Die Landesregierung unterstützt Maßnahmen gegen Antisemitismus an Hochschulen mit insgesamt über 1,5 Millionen Euro.
Dazu gehört auch eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene von Antisemitismus an Hochschulen, die im vergangenen Sommer ihre Arbeit aufgenommen hat und mit 221.000 Euro vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft gefördert wird. Hier wird Betroffenen sowie Zeuginnen und Zeugen von antisemitischen Vorfällen Hilfe und Beratung angeboten. Bereits vor rund einem Jahr hat das Ministerium für Kultur und Wissenschaft den Hochschulen über 800.000 Euro zusätzliche Mittel zur Stärkung und zum Ausbau bestehender Beratungs- und Unterstützungsstrukturen einschließlich psychologischer Beratung zur Verfügung gestellt.
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„Unsere Hochschulen haben klar ihre Solidarität mit den Opfern der Hamas zum Ausdruck gebracht und sich von jeder Form des Antisemitismus distanziert. Antisemitische Angriffe und Parolen an unseren Hochschulen sind Mahnung und Auftrag, beim Kampf gegen Antisemitismus nicht nachzulassen. Dazu gehört das umfangreiche Weiterbildungspaket, das der Landtag mit den Stimmen aller demokratischer Parteien verabschiedet hat. Jüdinnen und Juden müssen an unseren Hochschulen in Sicherheit studieren, forschen und arbeiten können.“
Projektleiter Prof. Dr. Stephan Grigat ist Professor für Theorien und Kritik des Antisemitismus an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und leitet das Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien in Aachen: „Flächendeckende Weiterbildungsmaßnahmen zum Thema ‚Antisemitismus und Nahostkonflikt‘ angesichts der Lage nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober sind dringend notwendig. Israelbezogener Antisemitismus ist eine zentrale Integrationsideologie, die islamistische, rechte und linke Akteure zusammenbringt – auch an den Hochschulen. Eine nachhaltige Bekämpfung des Antisemitismus setzt neben der Aufklärung über historische Zusammenhänge von Antisemitismus und arabisch-israelischen Konflikt auf eine Dechiffrierung des Hasses auf Israel als antisemitische Ideologie. Es geht darum, Hochschulangehörigen Handlungskompetenz in diesem sensiblen Bereich zu vermitteln.“
Das gemeinsame Schulungs- und Weiterbildungsangebot der Hochschulen ist jetzt angelaufen. Angeboten werden die Seminare in Aachen, Hagen, Köln, Münster und Paderborn. Parallel dazu wird ein umfangreiches Digitalangebot konzipiert, das neben Onlineseminaren und -workshops Präsentationen, Hintergrundtexte oder Onlinevorträge enthalten wird. Mit dem Material sind auch Selbstschulungen möglich.
Neben theoretischen Grundlangen wird insbesondere der israelbezogene Antisemitismus thematisiert. Vermittelt werden auch Fakten zur Geschichte und zur aktuellen Situation Nahostkonflikts. Darauf aufbauend wird anhand von konkreten Fallbeispielen geübt, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei antisemitischen Vorfällen intervenieren können.
Das Schulungsangebot finden Sie hier.
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