Spontaner Austausch soll wissenschaftliche Durchbrüche erleichtern / Wissenschaftsministerin Ina Brandes legt roten Tintenroller in die Zeitkapsel
Dieser Neubau ist der Gegenentwurf zum Homeoffice. Die Architektur des neuen Forschungsbaus „Centre of Mathematics Münster“ (CMM) legt es geradezu darauf an, miteinander zwanglos, zufällig und spontan ins Gespräch zu kommen. Die Idee: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Forschungsschwerpunkten in unterschiedlichen Teilbereichen der Mathematik sollen sich austauschen und mit neuen Ideen der Kolleginnen und Kollegen die eigene Arbeit vorantreiben. Die Universität Münster und der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW (BLB NRW) setzen damit international Maßstäbe. Heute legte Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, den Grundstein für das Bauprojekt.
„Spitzenforschung ‚made in NRW‘ braucht eine exzellente Infrastruktur. In Münster entsteht ein hochmodernes Forschungsgebäude, in dem hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen der Mathematik eng zusammenarbeiten werden. Das innovative Raumkonzept lädt geradezu zum Austausch ein und schafft so beste Bedingungen für herausragende Forschung. Ich gratuliere zur Grundsteinlegung und wünsche einen erfolgreichen weiteren Bau!“
Prof. Dr. Johannes Wessels, Rektor der Universität Münster: „Die Mathematik hat sich an unserer Universität in den vergangenen Jahren großartig entwickelt. Der geplante Forschungsbau ist ein weiterer Beleg für diesen eindrucksvollen Aufschwung, von dem nicht nur die Forschung am Fachbereich, sondern auch angrenzende Disziplinen profitieren."
Das neue, fünfgeschossige Gebäude mit einer Fläche von rund 3500 Quadratmetern entsteht auf einem unbebauten Grundstück in direkter Nachbarschaft zu den Bauten des Fachbereichs Mathematik und Informatik zwischen Orléans-Ring und Einsteinstraße. Mit einer architektonischen Besonderheit sollen die Forscherinnen und Forscher leicht miteinander ins Gespräch kommen. Dazu gehören zum Beispiel einsehbare gemeinsame Arbeitsräume, eine lichtdurchflutete Galerie mit offenen Treppen. Die Idee dazu hatten Prof. Dr. Mario Ohlberger und Prof. Dr. Thomas Nikolaus aus dem Fachbereich Mathematik an der Universität Münster. Denn: Viele entscheidende Durchbrüche in der Forschung entstehen durch zufällige Interaktionen.
Als „besonders herausragendes Vorhaben“ der gemeinsamen Bund-Länder Ausschreibung Forschungsbauten wird das Forschungsgebäude vom Bund und vom Land Nordrhein-Westfalen zu gleichen Teilen gefördert. Die Universität Münster beteiligt sich an den Gesamtbaukosten von 39,4 Millionen Euro mit einem Eigenanteil von rund zehn Prozent. Der BLB hat den Bau bis Leistungsphase 3 im engen Austausch mit den Wissenschaftlern des Exzellenzclusters Mathematik selbst geplant. Durch diese enge Zusammenarbeit konnte die Planung des Forschungsbaus weiter beschleunigt werden.
Neben der Technik gehört auch eine moderne Ausstattung zu den Besonderheiten des CMM. Dazu gehört zum Beispiel ein Virtual Reality Lab für 3D-Visualisierungen, ein begrüntes Dach und eine Photovoltaikanlage mit 209 Modulen für einen prognostizierten Jahresertrag von 73.000 Kilowattstunden.
Bei der Grundsteinlegung kam in die kupferne Zeitkapsel neben einer Urkunde, Bauplänen und dem Förderantrag auch ein roter Tintenroller, den Ministerin Ina Brandes beisteuerte. Hintergrund: Ministerinnen und Minister zeichnen laut Gemeinsamer Geschäftsordnung für die Ministerium des Landes Nordrhein-Westfalen Akten mit roter Tinte ab!
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