KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Künstlerinnenpreis Nordrhein-Westfalen geht an die Gamedesignerinnen Auriea Harvey und Leonie Wolf

24.10.2017

Die Gewinnerinnen des Künstlerinnenpreises Nordrhein-Westfalen 2017 stehen fest: Die Auszeichnung geht an die Gamedesignerinnen Auriea Harvey (Hauptpreis) und Leonie Wolf (Förderpreis). Der Preis ist insgesamt mit 15.000 Euro dotiert und wird in diesem Jahr zum 20. Mal von der Landesregierung und dem Frauenkulturbüro NRW vergeben. Klaus Kaiser, parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, verleiht den Künstlerinnenpreis am 10. November im NRW-Forum in Düsseldorf.

"Die beiden Preisträgerinnen zeigen, mit wieviel künstlerischem Anspruch sich Frauen in der Männerdomäne Gamedesign etablieren können", sagte der parlamentarische Staatssekretär. "Sie sind damit Vorbild und Ansporn für andere Künstlerinnen, die diesen Weg ebenfalls einschlagen möchten."

Mit dem Künstlerinnenpreis zeichnet das Land seit 1996 herausragende künstlerische Leistungen von Frauen aus. Ziel ist es, die öffentliche Präsenz weiblicher Role Models in unterschiedlichen Kunstsparten zu stärken. 2017 wurde der Preis erstmalig im Bereich Gamedesign ausgelobt.

Der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis würdigt das Lebenswerk der in Belgien lebenden Künstlerin Auriea Harvey. Die in den USA geborene Gamedesignerin hat in den letzten zwei Dekaden ein umfangreiches Werk im Spannungsfeld zwischen Poesie, Irritation und Spiel vorgelegt. Mit ihrem unverwechselbaren Stil habe sie bis heute nicht nur ein breites Publikum fasziniert, sondern auch Generationen von Künstlerinnen und Künstlern sowohl international als auch besonders im europäischen Raum inspiriert und herausgefordert, heißt es in der Jurybegründung. Neben ihrem stets experimentellen Gestaltungsanspruch zeichnen sich Auriea Harveys künstlerische Arbeiten vor allem durch ihr außergewöhnliches Gespür für Zeitgeist aus.

Der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis geht an die in Köln lebende Gamedesignerin Leonie Wolf. Sie beeindruckte die Jury mit ihrer Fähigkeit, hohen künstlerischen Anspruch mit kommerziellen Komponenten zu verbinden. Sie arbeite mit großer Genauigkeit an ihren Projekten und verliere neben der nötigen Ernsthaftigkeit zu keiner Zeit die spielerischen Aspekte aus dem Blick. "Ihre stets visuelle Bildsprache zeigt sich in all ihren Arbeiten immer wieder in neuen Facetten, somit sorgt sie bei der Zielgruppe der Spielenden für Überraschungen und konfrontiert sie mit ungewöhnlichen Situationen, die ihre Spiele zu interaktiven, dichtgesponnenen und intensiven Erfahrungen werden lassen", so die Jury.

Der Hauptpreis für das Lebenswerk wurde über ein EU-weites Nominierungsverfahren durch eine internationale Jury bestimmt, der Förderpreis öffentlich ausgeschrieben.

Die Preisverleihung findet in Kooperation mit "Next Level 2017 – Festival for Games" des NRW KULTURsekretariats am 10. November um 19.00 Uhr im NRW-Forum in Düsseldorf statt. Partner des Künstlerinnenpreises ist in diesem Jahr das Cologne Game Lab der Technischen Hochschule Köln.

Die Preisträgerinnen:

Auriea Harvey Auriea Harvey (geb. 1971 in Indianapolis) studierte zunächst Bildhauerei an der Parsons School of Design in New York City. Nach einer Zeit als Webdesignerin gründete sie 2003 mit dem Künstler Michael Samyn das Indie-Games-Studio "Tale of Tales". In 13 Jahren veröffentlichten sie acht Videospiele. Zu ihren bekanntesten Werken gehören "The Path" und "The Graveyard". Heute umfasst Auriea Harveys OEuvre eine breite Palette zwischen Webkunst und Computerspiel auf der einen sowie Illustration und Installation auf der anderen Seite.

Leonie Wolf Leonie Wolf (geb. 1993 in Ulm) studiert seit 2014 am Cologne Game Lab der TH Köln Digital Games mit Schwerpunkt Game Arts (B.A.). Im Rahmen ihres Studiums hat sie bereits eine Reihe von Spielen entwickelt – so zum Beispiel das Virtual Reality Game "Oneironaut", das sie auch auf der Frankfurter Buchmesse 2016 vorstellte. Mit dem 3 D-Puzzle-Spiel "Kyklos Code", das sie gemeinsam mit zwei Kommilitonen entwickelte, konnte sie jetzt ihr erstes Indie-Game auf der Internet-Vertriebsplattform Steam platzieren.