KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Kommunale Museen stärken! Ausstellungen, Ankäufe, Restaurierungen und Provenienzforschung

16.04.2024

Kulturministerin Ina Brandes: Menschen für Kunst und Kultur begeistern, die nicht zum Stammpublikum gehören!

Hunderttausende Besucherinnen und Besucher haben im vergangenen Jahr die großen Ausstellungen in den kommunalen Museen Nordrhein-Westfalens besucht. Zu den besonders erfolgreichen Präsentationen gehörte unter anderem die Schau „Kochen Putzen Sorgen. Care-Arbeit in der Kunst seit 1960“ im Josef Albers Museum Quadrat in Bottrop. Die nächsten Ausstellungsvorhaben sind bereits in Planung, ebenso spektakuläre Ankäufe von Kunstwerken und die Restaurierung wertvoller Exponate – mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen.


Ministerin Ina Brandes

„Die Vielfalt des kulturellen Angebots in Nordrhein-Westfalen ist einzigartig in Europa. Nirgendwo sonst gibt es in Metropolen ebenso wie in ländlichen Regionen so viele und so exzellente Museen. Die Unterstützung bei außergewöhnlichen Ausstellungsvorhaben, Restaurierungen und Ankäufen sowie der Förderung der Provenienzforschung ist Ausdruck unserer engen Partnerschaft mit den Museen in Nordrhein-Westfalen. Die großen Ausstellungserfolge mit Hunderttausenden Besucherinnen und Besuchern haben gezeigt, dass es uns gelingt, auch Menschen für Kunst und Kultur zu begeistern, die noch nicht zum Stammpublikum gehören.“

Kulturministerin Ina Brandes

Ausstellungsförderung

Das Museum Marta in Herford widmet sich dem deutschen Designer Luigi Colani – und ruft die Menschen in der Region auf, eigene Colani-Designobjekte beim Besuch der Sonderschau mitzubringen. Auf Beteiligung setzt auch der Kunstpalast in Düsseldorf und zeigt ab September eine Schau mit Werken Gerhard Richters, die sich ansonsten in rheinischen Privatsammlungen befinden. Private Sammlerinnen und Sammler aus Nordrhein-Westfalen leisten zudem mit ihren Leihgaben zur großen Lucio-Fontana-Schau im Wuppertaler von der Heydt Museum einen wichtigen Beitrag; die Schau entstand in Zusammenarbeit mit der Fondazione Lucio Fontana in Mailand. Das Josef Albers Museum im Bottroper Quadrat zeigt ab September in Kooperation mit der Kunsthalle Düsseldorf Werke der dann 90-jährigen US-amerikanischen Künstlerin Sheila Hicks.

Insgesamt 36 Ausstellungsprojekte fördert das Land Nordrhein-Westfalen mit rund 2,3 Millionen Euro. Wie auch in den vergangenen Jahren sind darunter viele publikumswirksame Kunstereignisse mit hoher Reichweite zu erwarten. So hat das Ministerium 2023 die Schau „Tod und Teufel“ im Kunstpalast mit über 100.000 Besucherinnen und Besuchern ebenso gefördert wie die viel beachtete Ausstellung „Julia Sher. Hochsicherheitsgesellschaft“ im Museum Abteiberg in Mönchengladbach, die in Kooperation mit der Kunsthalle Zürich entstand.

Ankaufsförderung

Mit insgesamt rund 740.000 Euro unterstützt das Land in diesem Jahr 13 kommunale Museen dabei, ihren eigenen Bestand zu aktualisieren und zu erweitern. Das Duisburger Lehmbruck-Museum erwirbt die Skulptur „Superheavy Skies“ der Künstlerin Alicja Kwade, der das Haus jüngst eine eigene Werkschau widmete. Das Bilderbuchmuseum Burg Wissem der Stadt Troisdorf, ein einzigartiges Spezialmuseum in Deutschland, kann mit Hilfe von Landesmitteln das „Janosch-Konvolut“ dauerhaft zeigen: 2.720 Werke des Illustrators und Schriftstellers Janosch, die sich seit 2005 bereits als Leihgabe im Bestand befanden, werden vom Museum erworben.

Provenienzen Nordrhein-Westfalen

Mit elf Projekten startet in Nordrhein-Westfalen das bundesweit erste, öffentlich ausgeschriebene Programm zur Provenienzforschung für Museen, Archive und Bibliotheken. Die Jury hat Projekten mit Förderbedarfen von insgesamt 170.000 Euro zugestimmt. Neben Forschungen zu NS-Raubkunst werden die Einrichtungen auch bei Recherchen und Maßnahmen zu Objekten mit DDR-Bezug sowie aus dem kolonialen Kontext unterstützt. Das Klingen Museum in Solingen arbeitet etwa die Herkunft afrikanischer und chinesischer Objekte auf. Die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf beschäftigt sich mit der eigenen Institutions- und Sammlungsgeschichte. Mit dem Förderprogramm „Provenienzen NRW“ setzt das Ministerium ein Vorhaben des Kulturgesetzbuchs um.

Restaurierungsprogramm Bildende Kunst

Über 250.000 Euro gibt das Land Nordrhein-Westfalen zur Restaurierung zweier Video-Installationen von Nam June Paik aus den 1990er Jahren – hier wird die nun historisch gewordene Technik der Objekte wieder in Stand gesetzt: „Brandenburger Tor“ im Kölner Museum Ludwig und „Earth, Moon, Sun“ im Ludwig Forum Aachen. Im Hagener Osthaus-Museum wird das Werk „Lichtsäule“ von Otto Piene aus den 1970er Jahren überarbeitet. Insgesamt werden 25 Restaurierungsprojekte in 23 Häusern mit rund 750.000 Euro gefördert.