Ministerin Brandes: „Künstliche Intelligenz ist der neue Rohstoff im digitalen Zeitalter“
Neuer Meilenstein auf dem Weg von der Kohle zur KI: Wo früher Kohle zur Stromerzeugung abgebaut wurde, entsteht jetzt ein digitales Kraftwerk. Das EuroHPC JU (European High Performance Computing Joint Undertaking, Gemeinsames Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechnen) hat am Mittwoch, 12. März 2025 bekannt gegeben, dass am Forschungszentrum Jülich im Rheinischen Revier eine von sechs neuen KI-Fabriken in Europa entstehen wird. Dreh- und Angelpunkt für die KI-Fabrik „JAIF – JUPITER Artificial Intelligence Factory“ ist JUPITER, der neue Supercomputer der Exascale-Klasse, der noch im ersten Halbjahr in Betrieb gehen wird. Mit einer Rechenleistung, die pro Sekunde etwa der von einer Million Smartphones entspricht, ist er einer der schnellsten Computer der Welt. Er ist quasi die Turbine für den neuen Rohstoff Künstliche Intelligenz.
Ähnlich wie bei der Elektrifizierung Ende des 19. Jahrhunderts sollen insgesamt 13 KI-Fabriken in Europa dazu beitragen, dass der neue Rohstoff das Leben der Menschen besser und einfacher macht. Dazu gehören genauere Diagnose- und Therapiemöglichkeiten in der Medizin, smarte Mobilitätslösungen und effizientere Energieversorgung. Die KI-Factory soll den Brückenschlag zwischen Forschung und Entwicklung und der Anwendung in Unternehmen erleichtern und beschleunigen. Entwicklungspartnerschaften sollen sowohl mit internationalen Großkonzernen als auch mit kleinen und mittelständischen Unternehmen entstehen. Vorbild dafür ist zum Beispiel eine Bäckerei-Kette, die mit KI-Unterstützung ihre Produktion so optimiert hat, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden müssen.
Die KI-Fabrik in Jülich wird dafür sorgen, dass sich die Standorte untereinander austauschen, voneinander lernen und die Entwicklung von KI-Anwendungen möglichst effizient vorantreiben. So soll Europa unabhängiger von den KI-Entwicklungen aus den Vereinigten Staaten werden.

„Nordrhein-Westfalen hat einen weiteren großen Schritt auf dem Weg von der Kohle zur KI gemacht. Die Einrichtung einer KI-Fabrik am Standort Jülich ist ein riesiger Erfolg und ein wesentlicher Meilenstein auf diesem Weg. Mit dem Zuschlag des EuroHPC (European High Performance Computing) setzt Jülich seine Entwicklung zu einem europäischen Zentrum für Supercomputing und KI konsequent fort. Nordrhein-Westfalen hat einmal mehr bewiesen: Unser Land bringt die besten Voraussetzungen, um im KI-Zeitalter durchzustarten. Wir können Kooperation, wir können Synergie, wir können Wandel. Unsere exzellenten Universitäten und Technischen Hochschulen sind wahre Talent- und Ideenschmieden, unsere Forschungseinrichtungen sind in der Grundlagenforschung und im Wissenstransfer bestens aufgestellt und unsere Wirtschaft – vom Mittelstand bis zu Großunternehmen – entwickelt vielfältige KI-basierte Lösungen und setzt diese in der gesamten Wertschöpfung um. Nordrhein-Westfalen ist der Ort, an dem KI von der Idee bis zur industriellen Anwendung gedacht wird. Die Landesregierung wird sowohl die KI-Forschung, als auch den Ausbau von KI-Ökosystemen weiter unterstützen.“

„Künstliche Intelligenz ist der neue Rohstoff im digitalen Zeitalter. In Nordrhein-Westfalen profitieren wir von dem dichtesten Wissenschaftsnetzwerk Europas. Die Einwerbung der KI-Fabrik ‚JAIF‘ belegt einmal mehr, dass wir zu den führenden KI-Regionen des Kontinents zählen. Exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an unseren Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind die Treiber, wettbewerbsfähige KI-Anwendungen zu entwickeln. Das gilt für Diagnose- und Therapiemöglichkeiten in der Medizin ebenso wie für smarte Mobilitätslösungen und viele andere Lebensbereiche, die von der KI-Unterstützung profitieren. Gleichzeitig bringt der technologische Fortschritt viele ethische Herausforderungen mit sich. Als Land Nordrhein-Westfalen investieren wir in die wichtigen Zukunftsthemen, auch um ein Gegengewicht zu Staaten und Großkonzernen zu schaffen, die unsere Werte nicht teilen.“
Die KI-Fabrik JAIF wird unter Leitung des Jülich Supercomputing Centre (JSC) in Zusammenarbeit mit dem KI-Zentrum der RWTH Aachen, der Fraunhofer Gesellschaft (Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme, IAIS, und Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik, FIT), dem KI-Kompetenzzentrum „Lamarr-Institut“ sowie hessian.AI mit seinem KI-Servicezentrum hessian.AISC und dem KI-Servicezentrum WestAI umgesetzt.
JAIF wird mit rund 55 Millionen Euro von der europäischen Supercomputing-Initiative EuroHPC Joint Undertaking, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur finanziert. Mehrere führende KI-Institutionen haben sich zu dem Gemeinschaftsprojekt zusammengeschlossen. Die ersten Fabriken, zu denen neben Jülich auch der bereits in der ersten Runde ausgewählte Standort Stuttgart gehört, sollen im Jahr 2025 in Betrieb gehen.
Hintergrund
Die JUPITER AI Factory ist ein Schlüsselprojekt zur Umsetzung des „AI Innovation Package to support Artificial Intelligence Startups and SMEs“ der Europäischen Kommission, das im Januar 2024 ausgerufen wurde. Unter dem Dach des Gauss Centre for Supercomputing (GCS) kooperiert das JAIF mit der zweiten deutschen KI-Fabrik HammerHAI in Stuttgart.
Die Europäische Union und die Mitgliedstaaten investieren rund 1,5 Milliarden Euro, um die Kapazitäten der besten KI-optimierten Supercomputer auszuschöpfen und bestehende Rechensysteme aufzurüsten. Im Dezember 2024 wählte das Gemeinsame Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechnen (EuroHPC JU) bereits sieben Konsortien aus, die als erste KI-Fabriken in Europa aufgebaut werden. Daran sind 15 Mitgliedstaaten und zwei EuroHPC-Teilnehmerstaaten beteiligt.
Weitere Informationen unter:
"Social Media"-Einstellungen
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an die nachfolgenden Dienste übertragen und dort gespeichert:
Facebook, Twitter, Youtube, Pinterest, Instagram, Flickr, Vimeo
Bitte beachten Sie unsere Informationen und Hinweise zum Datenschutz bevor Sie die einzelnen Sozialen Medien aktivieren.
Datenfeeds von sozialen Netzwerken dauerhaft aktivieren und Datenübertragung zustimmen: