KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

International einzigartig: Richtfest von Forschungsbau für Spitzen-Elektronenmikroskope

11.05.2023

Land unterstützt Ausbau mit 5 Millionen Euro / Ernst Ruska-Centrum 2.0 ermöglicht Materialforschung auf höchstem Niveau

Winzige Details können Großes bewirken: Am Forschungszentrum Jülich entsteht eine weltweit führende Forschungsinfrastruktur für Elektronenmikroskope – das Ernst Ruska-Centrum 2.0. Heute,11. Mai 2023, wurde dessen Richtfest unter anderem mit Staatssekretärin Judith Pirscher aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquard, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, gefeiert.

Das Bundesministerium für Forschung und Bildung unterstützt das Vorhaben mit insgesamt rund 100 Millionen Euro, davon rund die Hälfte Strukturstärkungsmittel. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert den Bau und die Einrichtung des ER-C 2.0 mit rund 5 Millionen Euro.

Allein der Neubau kostet rund 23 Millionen Euro, da er ganz besonderen Anforderungen gerecht werden muss. Damit auch die Erschütterungen eines vorbeifahrenden Lastwagens die Qualität der Bilder nicht beeinträchtigen, muss das Fundament stellenweise bis zu 1,5 Meter dick sein. Das ER-C 2.0 wird das Zuhause von sechs hochmodernen Elektronenmikroskopen sein.

Staatssekretärin Judith Pirscher: „Vom vertieften Blick ins Kleinste versprechen wir uns große Entdeckungen in der Materialforschung und darüber hinaus. Mit dem ER-C 2.0 wird ein Vorhaben der Nationalen Roadmap für Forschungsinfrastrukturen umgesetzt, das der Wissenschaftsrat als herausragend bewertet hat. Für das Gebäude und insbesondere die sechs Hochleistungselektronenmikroskope stellt der Bund daher Fördermittel in Höhe von rund 100 Millionen Euro zur Verfügung.“

Ina Brandes, Kultur- und Wissenschaftsministerin: „Kleinste Details können Auslöser für größte Innovationen sein! Die Materialforschung in Jülich wird uns helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Ich bin sicher, dass die Entwicklung neuer Medikamente, smarter Chips und leistungsstarker Batterien das Leben der Menschen besser machen kann. So wird im Forschungszentrum Jülich der Blick ins Mikroskop zum Blick in die Zukunft. Besonders der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort im Rheinischen Revier wird von diesem Projekt profitieren.“

Elektronenmikroskopie erlaubt Materialforschung auf atomarer Ebene – kleinste Strukturen können aufs Genaueste untersucht werden. Die Erkenntnisse können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zum Beispiel dabei helfen, neue Medikamente, Batterien und Computerchips zu entwickeln. Die einzigartigen Forschungsmöglichkeiten am ER-C 2.0 sollen zudem einen Anreiz für Unternehmen bieten, sich in der Region des Rheinischen Reviers anzusiedeln.

Die hochauflösenden Elektronenmikroskope des Ernst Ruska-Centrums am Forschungszentrum Jülich liefern schon heute wertvolle Erkenntnisse. Mit dem Neubau ER-C 2.0 wird der Standort erweitert, um die internationale Spitzenstellung nachhaltig zu stärken. Das ER-C 2.0 wird mit der RWTH Aachen, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und weiteren assoziierten Kooperationspartnern gemeinsam aufgebaut.

Auch Unternehmen können die Mikroskope nutzen - beispielsweise aus dem Energie-, Medizin- und Pharmasektor oder aus dem Bereich der Informationstechnologie. Sie erhalten in Jülich weltweit einzigartige Möglichkeiten, Materialien für neue Speicher und Prozessoren sowie neue Werkstoffe und Medikamente zu entwickeln. Damit leistet das Vorhaben einen wichtigen Beitrag zu Wertschöpfung und Beschäftigung im Rheinischen Revier.

 

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