KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Gedenkstätten: Parlamentarischer Staatssekretär Kaiser besucht Wewelsburg und Französische Kapelle Soest

Wann: 3. Mai 2019
Wo: Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg, Burgwall 19, 33142 Büren Französische Kapelle Soest, Meiningser Weg 20, 59494 Soest 33142 Büren

Um sich ein umfassendes Bild von der Erinnerungsarbeit in Nordrhein-Westfalen zu machen, besucht Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staats-sekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, alle 28 NS-Gedenkstätten im Land. Nächste Stationen sind die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg und die Französische Kapelle Soest.

Wewelsburg

Die Wewelsburg war im Dritten Reich Kult- und Terrorstätte der SS. Die Burg sollte zu einer ideologischen Versammlungsstätte für die höchsten SS-Offiziere ausgebaut werden. Für den Ausbau der gigantischen Anlage wurde am Dorfrand 1939 das Konzentrationslager Niederhagen errichtet. Es war das einzige selbständige KZ auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens. Fast die Hälfte der 3.900 Häftlinge überlebte die Bauarbeiten nicht. Das KZ war auch Exekutionsort der Gestapo. Mindestens 56 Menschen wurden auf dem Lagergelände oder einem unweit im Wald gelegenen Schießstand ermordet.   Die 1982 auf der Wewelsburg eingerichtete NS-Gedenkstätte ist eine der ältesten Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen. Die Dauerausstellung in den historischen Räumen des ehemaligen SS-Wachgebäudes bettet die lokale Geschichte der SS-Tätigkeiten und des örtlichen Konzentrationslagers in eine umfangreiche Gesamtdarstellung der Schutzstaffel ein. Mit mehr als 60.000 Besuchern jährlich zählt die Wewelsburg zu den größten Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen.

Zeit: Freitag, 3. Mai 2019, 10.00 Uhr Ort: Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg, Burgwall 19, 33142 Büren

Französische Kapelle Soest

Die Gedenkstätte Französische Kapelle in der ehemaligen ADAM-Kaserne in Soest erinnert an das dort zwischen 1940 und 1945 betriebene Gefangenenlager für französische Offiziere (Oflag).

Da Offiziere gemäß Genfer Konvention in der Kriegsgefangenschaft nicht zur Arbeit herangezogen werden durften, gestalteten die Gefangenen ihren Lageralltag selbst. In den fünf Jahren, die die 2.000 in Soest gefangen gehaltenen Offiziere von der Außenwelt abgeschnitten waren, entwickelten sie unbeachtet von der Soester Bevölkerung innerhalb des Lagers ein besonders lebhaftes Kulturleben. Das religiöse Zentrum der katholischen Gläubigen wurde eine Kapelle in einem von französischen Künstlern ausgestalteten Raum in einem Mannschaftsblock des Oflag. Der Kapellenraum diente nicht nur der Aufbewahrung des Altarsakraments, er war auch der Kristallisationspunkt für die persönliche und nationale Identität der Gefangenen.

Nach dem Krieg fungierte das Gelände zunächst als Lager für „Displaced Persons“, später als Auffanglager für Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und anschließend bis 1994 als Kaserne für belgische Truppen. 1997 gründete sich die „Geschichtswerkstatt Französische Kapelle e. V.“, die sich zum Ziel setzte, 60 Jahre Kasernengeschichte aufzuarbeiten, für die Besucher erlebbar zu machen und somit einen wichtigen Beitrag zur Stadtgeschichte zu leisten. Sie bietet in der unter Denkmalschutz stehenden Kapelle eine Ausstellung und ein pädagogisches Programm an.

Zeit: Freitag, 3. Mai, 2019, 16.30 Uhr, Ort: Französische Kapelle Soest, Meiningser Weg 20, 59494 Soest

Mehr Informationen zu den Gedenkstättenbesuchen des Parlamentarischen Staatssekretärs finden Sie online unter: www.mkw.nrw/weiterbildung-und-politische-bildung/erinnerung-leben/erinnerungskultur-staerken

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