Forscherinnen und Forscher untersuchen die Geschichte des Bergbaus
Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum wird um ein hochmodernes Forschungs- und Depotgebäude erweitert! Zum ersten Spatenstich kam heute, 19. Juli, Wissenschaftsministerin Ina Brandes nach Bochum. Bund und Land fördern den Bau mit jeweils knapp 20 Millionen Euro.
„Der Bergbau hat die Identität der Menschen im Ruhrgebiet für immer geprägt. Und er ist eine der wichtigsten Grundlagen für die Entwicklung der Erfolgsgeschichte Deutschlands. Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum bewahrt und erforscht diese Geschichte, um sie kommenden Generationen nahezubringen. Mit dem neuen Gebäude schaffen wir eine moderne Infrastruktur für exzellente Erforschung des Bergbaus mit Strahlkraft weit über Nordrhein-Westfalen hinaus: ein beeindruckendes Beispiel für den Wandel vom Industrie- zum Wissenschaftsstandort!“
Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, wissenschaftliche Direktorin des Deutschen Bergbau-Museums Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen, betont den Wert einer montanhistorischen Forschungseinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft: „Der Baubeginn des Forschungs- und Depotgebäudes markiert einen wichtigen Schritt für den Forschungsstandort Bochum und die Wissenschaftsmetropole Ruhr. Die Erschließung, Bewahrung und Vermittlung des materiellen Erben des deutschen Bergbaus gehört zu den zentralen Aufgaben unseres Museums. Mit dem Neubau entsteht ein dauerhafter Ort für montanhistorische Forschung im Herzen einer ehemaligen Bergbau- und Industrieregion."
Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Kuratoriumsvorsitzende des Deutschen Bergbau-Museums Bochum und Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung, bekräftigt die besondere Bedeutung des Vorhabens für die weitere Profilierung des Museums: „Wir engagieren uns als RAG-Stiftung bereits seit vielen Jahren für die Modernisierung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum und sorgen so dafür, dass das Bergbauerbe des Ruhrgebiets lebendig bleibt. Durch unsere Förderung konnte bereits die Dauerausstellung komplett erneuert und auf den neusten Stand der Technik gebracht werden. Mit dem Forschungsneubau wird nun ein wichtiger Meilenstein zur Verbesserung der Forschungsinfrastruktur gelegt. Davon profitiert auch die Forschung zum Nachbergbau, die hier eine besondere Bedeutung einnimmt. Dadurch gewinnt das Museum im Wissenschaftsbereich weiter an Strahlkraft, die schon jetzt weit über das Ruhrgebiet hinauswirkt.“
Der Neubau entsteht auf dem ehemaligen Gelände des Bochumer Vereins für Gussstahlfabrikation und soll die Arbeitsbedingungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verbessern. Außerdem bekommt die Sammlungen des Montanhistorischen Dokumentationszentrums ein neues Zuhause. Sie umfasst unter anderem 350.000 Objekte, 85.000 Bücher und Zeitschriften, 150.000 Fotografien sowie sieben Regalkilometer Akten des Bergbau-Archivs Bochum.
Das Montanhistorische Dokumentationszentrum verwaltet die wissenschaftlichen Sammlungen des Deutschen Bergbau-Museums Bochum.
Die Archiv-Bestände und Objekte befinden sich derzeit noch auf externen Lagerflächen und Büroräumen an einem Interimsstandort. Zu den Beständen zählen zum Beispiel Geräte und Maschinen wie Loren und Wagons, die bis zum Ende des Steinkohlebergbaus in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2018 noch eingesetzt wurden.
Für eine optimale Lagerung der Bergbau-Schätze lässt sich das Klima in den Räumen individuell steuern. Die Böden sind extrem tragfähig, da einige Objekte der Sammlung mehrere Tonnen schwer sind.
Der Forschungsneubau sollen auch externen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland offenstehen. Insgesamt können dort künftig bis zu 52 Forscherinnen und Forscher arbeiten.
Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen setzt im Rahmen eines langfristig angelegten Projektes eine bauliche Generalsanierung und Erweiterung um. Der Bau des neuen Forschungsgebäudes ist Teil des Projektes der Erneuerung. Für die Finanzierung habe Bund und das Land Nordrhein-Westfalen jeweils zur Hälfte rund 39,9 Millionen Euro bereitgestellt.
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