Treffen aller Teams der Dritte-Orte-Familie in Schwerte. Kulturministerin Ina Brandes: „Jetzt kann es losgehen!“
Einen Handwerkskoffer überreichte Kulturministerin Ina Brandes den Teams der neuen Dritten Orte zum Auftakt: Zollstock, Block und Bleistift, eine Kaffeetasse und eine Landkarte Nordrhein-Westfalens mit allen Dritten Orten waren darin enthalten. Tatkraft, Gemeinschaft und ein gutes Netzwerk – das braucht es für einen Dritten Ort! 25 „Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ gibt es bereits in Nordrhein-Westfalen. Jetzt hat die Landesregierung das erfolgreiche Förderprogramm um 28 neue Dritte Orte erweitert. Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, lud die Verantwortlichen aller Projekte für Mittwoch, 29. Mai, zum Startschuss in die Rohrmeisterei nach Schwerte ein.
„Jetzt kann es losgehen! 28 neue Projekte stehen voller Energie in den Startlöchern. An jedem unserer Dritten Orte im ganzen Land können wir eindrucksvoll erleben, wie das gesellschaftliche und kulturelle Miteinander in ländlichen Regionen gelingen kann. Bürgerschaftliches Engagement spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ganz unterschiedliche Menschen kommen zusammen, gestalten etwas miteinander, übernehmen Verantwortung. Das ist gelebte Demokratie!“
Prof. Dr.-Ing. Florian Kluge, Dekan des Fachbereichs Architektur an der Alanus Hochschule, brachte in einem Vortrag unter dem Titel „Dritte Orte: Was Sie ausmacht …und warum sie toll sind“ auf den Punkt, was einen Dritten Ort zu etwas Besonderem macht: „Im Prinzip ist jeder Dritte Ort ein Unikat – einzigartig in seinem Programm, seinem Ort und den Menschen, die ihn mit Leben füllen. Und doch ist es genau diese Vielfalt und Buntheit, die Dritte Orte eint und zu einem starken Statement für Gemeinschaft, für Kultur, Bildung und Begegnung werden lässt.“
Erstmals trafen sich jetzt alle ehrenamtlichen Macherinnen und Macher der Dritte Orte-Familie. In der Talkrunde „Engagement. Kultur. Teilhabe – wie gestalten wir Dritte Orte?“ diskutierte Ministerin Ina Brandes auf dem Podium mit Amanda Bailey, Projektleitung des Dritten Ortes in Neubeckum, Jury-Mitglied Stefan Ast von der NRW-Stiftung und Tobias Bäcker vom Programmbüro, welche Faktoren zum Gelingen der Projekte beitragen. In unterschiedlichen Themen-Workshops erhielten die neuen Dritte Orte-Teams Informationen rund um den Projektstart oder Inspiration durch Best Practice aus den Dritten Orten der ersten Generation. Anschaulich wurden diese Erfolgsgeschichten durch die Foto-Ausstellung „Zusammentun“ von Klaus-Peter Kappest, der alle Dritten Orte der ersten Generation bereist hatte.
Die 28 neuen Dritten Orte entstehen in ganz Nordrhein-Westfalen, von Hattingen bis Herford, von Ibbenbüren über Gronau bis Gummersbach. Was sie eint, sind Kreativität und Ideenreichtum. So gibt es das Museum, das sich mit der Einrichtung eines Dritten Ortes für ein neues Publikum öffnen möchte. Es gibt die ehemalige Synagoge, die zu einem kulturellen Lern- und Begegnungsort wird. Es gibt das ehemalige Zechengelände, das ein Bergbauverein als Kulturort wiederbeleben will. Und das Ladenlokal, das zum Probenraum und zur Kleinkunstbühne weiterentwickelt wird. Gemeinsames Ziel aller Projekte: Kultur und Begegnung für die Menschen vor Ort.
Die Teams haben nun ein Jahr Zeit, ein tragfähiges Konzept für ihren Dritten Ort zu entwickeln. Dafür erhalten sie bis zu 50.000 Euro und werden kontinuierlich von dem „Programmbüro Dritte Orte“ begleitet und unterstützt. In der Konzeptphase werden beispielsweise ein Kulturprofil und eine Organisationsstruktur erarbeitet, bauliche Fragen geklärt und erste Veranstaltungen geplant. Wenn das entwickelte Konzept die Fachjury überzeugt, schließt sich an die einjährige Konzeptphase eine dreijährige Umsetzungsphase an, bei der die Projekte mit bis zu 450.000 Euro gefördert werden können. Die 25 bestehenden Dritten Orte befinden sich in einer dreijährigen Verstetigungsförderung, bis sie sich selbst vollständig tragen können.
Hintergrund:
In den 1980er-Jahren hat der amerikanische Soziologen Ray Oldenburg den Begriff des Dritten Ortes geprägt. Er beschreibt damit öffentliche Orte für Begegnung und Austausch in Abgrenzung zum Ersten Ort, dem Zuhause, und dem Zweiten Ort, der Arbeit. Im Rahmen des neuen Förderprogramms zeichnet sich eine Kultur-einrichtung als Dritter Ort durch die Erfüllung weiterer Merkmale aus – dazu gehören vor allem eine einladende Atmosphäre, verschiedene Nutzungen und die Möglichkeit, spontan und selbstverständlich Dritte Orte zu besuchen und sich dort auch aktiv einbringen zu können.
Eine vollständige Übersicht der neuen Dritten Orte finden Sie als Anlage im Downloadbereich.
Weitere Informationen zum Förderprogramm sowie die Übersicht zu den geförderten Projekten finden Sie hier: https://dritteorte.eu/
Zum Herunterladen Pressemeldung samt Anlage als PDF und Bilder zum Download
2024-05-29 Auftakt Dritte Orte in Schwerte: Gruppenbild: Downloadlink
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