KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Auswirkungen des Ukraine-Kriegs: Vielfalt, Völkerverständigung und Zusammenhalt wichtiger denn je

11.03.2022

Auswirkungen des Ukraine-Kriegs: Vielfalt, Völkerverständigung und Zusammenhalt wichtiger denn je

Im Zuge der aktuellen Situation rund um den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist es in Nordrhein-Westfalen zu vielen Hilfsangeboten und Solidaritätsbekundungen, aber auch zu Anfeindungen und Ausgrenzungen von russischsprachigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gekommen. Eine Rolle spielen dabei auch gezielte Desinformationskampagnen –  eine neutrale, sachliche Berichterstattung und die Prüfung von Quellen sind aktuell wichtiger denn je. Der Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Klaus Kaiser, sagt dazu: „Der russische Angriff auf die Ukraine ist eine tiefgreifende Zäsur in Europa. Dieser eklatante Bruch des Völkerrechts lässt sich durch nichts rechtfertigen. Gerade deshalb appelliere ich an alle Menschen in Nordrhein-Westfalen: Vielfalt, Völkerverständigung und Zusammenhalt sind in diesen Zeiten wichtiger denn je. Wir wissen, dass viele russischsprachigen Menschen – in Russland wie auch hier in Deutschland – den von dem russischen Präsidenten begonnenen Krieg gegen die Ukraine nicht unterstützen. Ihnen gilt unsere Sympathie und Achtung. Ausgrenzungen und Anfeindungen unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger sind nicht hinnehmbar.“

Dietmar Schulmeister, Landesvorsitzender Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. (Landesgruppe Nordrhein-Westfalen), schließt sich dem an: „Deutsche aus Russland sind kein verlängerter Arm des Putin-Regimes, sondern setzen sich für Menschenrechte, Toleranz und Frieden ein. Gemeinsam müssen wir jetzt den Geflüchteten aus der Ukraine helfen und für ein Miteinander in Nordrhein-Westfalen einstehen. Gerade aufgrund unserer Erfahrungen in der UdSSR wissen wir, wie menschenverachtende Propaganda wirkt.“

Der Beauftragte für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, Heiko Hendriks, ergänzt: „Spätestens seit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim ist bei den Russlanddeutschen in Nordrhein-Westfalen so gut wie keine Sympathie für Putin, geschweige denn für seinen Angriffskrieg gegen seinen Nachbarn, vorhanden. Die bei uns lebenden Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler verdienen unsere Solidarität!"

Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft steht in engem Austausch mit den Partner-Institutionen, die Kontakte zu Menschen in und aus der ehemaligen Sowjetunion unterhalten, unter anderem der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland NRW, dem Museum für Russlanddeutsche Kulturgeschichte, Detmold, den Organisatoren des Schüler-Wettbewerbs „Begegnung mit Ost-Europa“ und der Heimvolkshochschule St. Hedwigs-Haus, Oerlinghausen. Sie alle arbeiten schon lange mit Heimatvertriebenen und Spätaussiedlern und wissen, wie leicht Herkunft mit einer politischen Gesinnung verknüpft wird und wie schwer es ist, die Heimat zu verlassen und in einer neuen Heimat Fuß zu fassen, in der ihnen mit Vorurteilen begegnet wird.

Die Arbeit dieser Vereine und Institutionen hat durch die aktuelle Situation noch einmal an Relevanz zugenommen. Unter dem Eindruck des ersten Angriffskrieges in Europa seit dem zweiten Weltkrieg, kommen neue Aufgaben auf sie zu, bei deren Bewältigung die Einrichtungen vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft unterstützt werden: Hierzu zählt unter anderem eine „Demokratiewerkstatt im Quartier“ in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung NRW.

Informationen über die genannten Einrichtungen sind hier downloadbar (Dokument „Bilanz“).