In der ersten Förderrunde wurden jetzt 19 Projekte ausgewählt. Zugleich startet der Innovationswettbewerb Gesünder.IN.NRW in die zweite Runde
Der Innovationswettbewerb „Gesünder.IN.NRW“ fördert forschungsintensive Innovationen aus Nordrhein-Westfalen, um die Gesundheitsversorgung noch besser zu machen. In der ersten Runde wurden jetzt 19 Projekte ausgewählt, die mit insgesamt rund 30 Millionen Euro vom Land Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union unterstützt werden. Am Freitag, 1. Dezember 2023, beginnt außerdem die zweite von drei Runden des Innovationswettbewerbes, der Teil des EFRE/JTF-Programms NRW 2021-2027 ist. Erneut können Projekte mit insgesamt rund 30 Millionen Euro gefördert werden. Der Wettbewerb adressiert wissens- und forschungsintensive Themen aus Spitzenmedizin, Medizintechnik, Lebenswissenschaften (etwa Biologie, Chemie, Biochemie und Bioinformatik), Ernährungswissenschaften und Pharmazie.
Das Spektrum der in der ersten Runde ausgewählten Projekte ist groß: Am Fraunhofer Institut für Lasertechnik in Aachen arbeiten zum Beispiel Forscherinnen und Forscher federführend daran, ein hochpräzises Operationssystem für von Tumoren befallenen Kieferknochen zu entwickeln. Ein weiteres Projekt zielt darauf ab, effizienter temperatur-resistente Impfstoffe herzustellen, um im Falle einer Pandemie die Impflogistik zu erleichtern. Ein Vorhaben entwickelt eine interaktive Plattform für Menschen, die häusliche Pflegearbeit zum Beispiel von Angehörigen leisten. Die Plattform soll mittels KI unter anderem personalisierte Pflegeinformationen und psychosoziale Hilfe anbieten. Ein Projekt hat zum Ziel, eine nachhaltige und digitale Prozesskette zu schaffen, um individualisierte Unterschenkel-Fuß-Orthesen zu konzipieren und herzustellen.
Ministerin Ina Brandes: „Die Frage, wie wir mit kranken und pflegebedürftigen Menschen umgehen, ist eine der großen Herausforderungen der Zukunft. Das Programm Gesünder.IN.NRW ermöglicht und beschleunigt den Transfer von exzellenter Forschung ‚made in Nordrhein-Westfalen‘ in die praktische Nutzung. Kleine und mittlere Unternehmen werden uns mit ihrer hohen Innovationskraft und schnellen Entscheidungen helfen, kluge Ideen bis zur Marktreife zu entwickeln. Das macht das Leben der Menschen besser und stärkt den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen.“
Wirtschaftsministerin Mona Neubaur: „Innovative Unternehmen haben gemeinsam mit Forschungs- und Versorgungseinrichtungen beeindruckende Projektskizzen vorgelegt: Sensortechnologie für die Frühgeborenen-Überwachung, Virtual Reality für das OP-Training sowie Biotechnologie zur Entwicklung bioresorbierender Werkstoffe – vielfältige Spitzentechnologien für spezielle Anwendungen in der Medizin. Mit unserer Förderung erreichen wir eine noch bessere Versorgung von Patientinnen und Patienten und unterstützen gleichzeitig die Weiterentwicklung wichtiger Zukunftstechnologien, die künftig auch für andere Anwendungen nutzbar sein können. Damit stärken wir die Innovationskraft der Unternehmen der Gesundheitswirtschaft und deren Kompetenzen in den Spitzentechnologien des 21. Jahrhunderts.“
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: „Unser Gesundheitswesen steht in Zeiten des Fachkräftemangels und einer alternden Gesellschaft vor großen Herausforderungen. Um damit umgehen zu können, setzen wir in Nordrhein-Westfalen auch auf Innovationen: Mit Gesünder.IN.NRW nehmen wir insgesamt 100 Millionen Euro aus Landes- und EU-Mitteln in die Hand, um die Entwicklung von neuen Produkten, Technologien und Dienstleistungen durch Wirtschaft und Wissenschaft zu fördern. Ich bin davon überzeugt, dass die sehr vielfältigen und wissenschaftliche Disziplinen überschreitenden Projekte, die wir jetzt in der ersten Runde auszeichnen konnten, ihren Teil dazu beitragen werden, die medizinische und pflegerische Versorgung in unserem Land zu verbessern.“
Umweltminister Oliver Krischer: „Die Klimakrise wird immer mehr zur Belastung für Mensch, Umwelt und Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen. Durch extreme Hitzeperioden und weitere belastende Wetterereignisse hat sie eine elementare Auswirkung auf die Lebensqualität und die Gesundheit der Menschen in der Stadt und auf dem Land. Die ausgewählten Projekte beweisen: Aus Nordrhein-Westfalen kommen nachhaltige Innovationen, die auch langfristig die Lebensqualität der Menschen verbessern werden.“
Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen: „Wir wollen mehr Menschen in Nordrhein-Westfalen für eine gesunde und nachhaltige Ernährung begeistern. Viel Potenzial steckt in der Gemeinschaftsverpflegung oder der Planung unserer Mahlzeiten. Ich freue mich daher, dass der Innovationswettbewerb ‚Gesünder.IN.NRW‘ auch beim Thema Ernährung ansetzt und hier gute Förderungen anbietet. Wer sich gesund ernährt, lebt besser.“
Der Wettbewerb und die zweite Runde
Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen setzt den Innovationswettbewerb „Gesünder.IN.NRW“ als koordinierendes Ressort gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr sowie dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz um.
Die Gesundheitsförderung und -versorgung in der Fläche, die Prävention sowie die nachhaltige und gesunde Ernährung gehören zu den Schwerpunkten des Wettbewerbs. Die Chancen der Digitalisierung sollen bestmöglich zum Wohle der Menschen in Nordrhein-Westfalen genutzt werden.
Ziel ist es, neue Ideen und Konzepte aus Wissenschaft und Wirtschaft für innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und ihren Transfer zur Marktreife zu beschleunigen. In die Bewertung fließen auch Aspekte der Nachhaltigkeit bei der Entwicklung neuer klima-, umwelt-, und ressourcenschonender Verfahren, Techniken und Methoden ein.
Der Wettbewerb richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Großunternehmen in Zusammenarbeit mit KMU, kommunale Unternehmen und Einrichtungen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Kammern, Vereine und Stiftungen. Jedes Vorhaben muss in Form einer Kooperation von mindestens einem KMU mit weiteren Teilnahmeberechtigten gemeinsam durchgeführt werden und im Einklang mit der Regionalen Innovationsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen 2021-2027 stehen.
Projektskizzen mit innovativen und kreativen Ideen können in drei Einreichungsrunden bis 2024 abgegeben werden. Insgesamt stehen rund 100 Millionen Euro bereit. In der nun gestarteten zweiten Einreichungsrunde können Projektskizzen bis zum 1. März 2024 bei der Innovationsförderagentur NRW online eingereicht werden. Weitere Informationen, Voraussetzungen, Unterlagen sowie Termine zu digitalen Informationsveranstaltungen finden Sie unter https://www.in.nrw/gesuender und http://www.efre.nrw.de/foerderbekanntmachungen.
Zum Hintergrund:
Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen steht aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 ein Investitionsvolumen von insgesamt 4,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Es speist sich aus 1,9 Milliarden Euro EU-Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) sowie der Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteilen der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen. Weitere Informationen unter www.efre.nrw.
Anlage:
Folgende Projekte wurden in der ersten Aufrufrunde des Wettbewerbs zur Förderung ausgewählt:
- SmartNeonatalCare – Entwicklung eines Sensorpads für Vitalparametersensorik Frühgeborener mit kapazitativem EKG und smarter Hängematte als Supportframe (Kluba Medical GmbH, Düsseldorf)
- VIRTOSHA – Autorenwerkzeug für Virtual Reality Trainingssimulationen von Osteosynthese mit haptischem Feedback und Gewebesimulation (MindPort GmbH, Siegen)
- Crys2Form – Intelligente kontinuierliche Kristallisation von Wirkstoffen mit jeweils definierter Festkörperform und optimalen Formuliereigenschaften (SOLID-CHEM GmbH, Bochum)
- IMPULS-NRW – Implementierung von Telemedizin in die Palliativversorgung des ambulanten Sektors von Nordrhein-Westfalen / IMPULS-NRW (Universitätsklinikum Münster)
- PanVac – Technologie zur effizienten Herstellung von temperatur-resistenteren Impfstoffen zur Erhöhung der nationalen Pandemiebereitschaft (Cilian AG, Münster)
- INDiGO – Innovative Nachhaltige DIgitale Gendergerechte Orthesenversorgung (FH Münster, Steinfurt)
- B2B-RARE (Bench to bedside) – Seltene Erkrankungen schnell diagnostizieren und personalisiert behandeln (Universitätsklinikum Düsseldorf)
- KlAassE-Integration – Knochenzellinteraktionsassayentwicklung zur präklinischen Bewertung der Knochenintegration neuer Werkstoffe (Fraunhofer Institut für Lasertechnik ILT, Aachen)
- CLEAR VIEW – Neue Strategien zur Bekämpfung der AMD (Lead Discovery Center GmbH, Dortmund)
- COOLCUT – COllaboratives Lasersystem mit Optischer Diagnostik von Lebensbedrohlichen Knochentumoren für die Strukturerhaltende CUraTive MKG-Chirurgie (Fraunhofer Institut für Lasertechnik ILT, Aachen)
- TeReS – Technologiegestützte Regionale Sorgegemeinschaft: Eine interaktive Plattform für informell Pflegende (gewi-Institut für Gesundheitswirtschaft e.V., Köln)
- RESORBMO – Resorbierbare Molybdän Implantate (Projektkoordination: phenox GmbH, Bochum)
- STREAM – Smart Telemedical Risk Evaluation basierend auf Analytischen Modellen (Docs in Clouds TeleCare GmbH, Aachen)
- TelErgo – KI-gestützte Tele-Ergotherapie bei Handfunktionsstörungen: Computer Vision basierte Erkennung von häuslicher Übungsausführung (Routine Health GmbH, Düsseldorf)
- WIN-KID (Westdeutsches Infektionspräventionsnetzwerk) – KI-basierte Antibiotikaresistenzdetektion (Projektkoordination: Universität Münster)
- InterACT – Integrierte Plattform für KI-unterstützte Analyse und koordinierten Einsatz von medizinischen Bilddaten mittels Open-Source-Technologien (Universitätsklinikum Aachen)
- LebenDIG – Lungenembolie Behandlung Erholung Nachsorge DIGITAL (ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH, Hagen)
- RauPE – Robuste automatisierte Produktion therapeutisch einsetzbarer EVs (Projektkoordination: Bio-Thrust GmbH, Aachen)
- SMART-EAT – Ernährungsbildung und Entscheidungsunterstützung für eine personalisierte, nachhaltige und gesunde Ernährung durch Immersive Lernräume (Universität Paderborn)
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