KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

22,5 Millionen Euro für Kultur im ländlichen Raum

12.08.2023

Das Dritte Orte-Programm der Landesregierung wird verlängert und ausgebaut.

Sie sind Kleinkunstbühne, Konzerthaus, Lesesaal, Galerie, Anlaufstelle und Treffpunkt, Nachrichtenbörse und Ideenschmiede für einen starken Zusammenhalt im ländlichen Raum: Dritte Orte haben sich im ganzen Land als feste Größe des gesellschaftlichen Zusammenlebens etabliert. Neben dem Zuhause und dem Arbeitsplatz sind in den vergangenen vier Jahren in Nordrhein-Westfalen 26 Dritte Orte entstanden. Die Idee: Menschen vor Ort machen ein Kulturprogramm für die Menschen vor Ort.

Diese Erfolgsgeschichte „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ wird jetzt fortgeschrieben – und um ein neues Kapitel erweitert. Am Tag der Dritten Orte (Samstag, 12. August) wandte sich Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, in einer Live-Videobotschaft an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dritten Orte und bedankte sich für ihr herausragendes Engagement.


Kulturministerin Brandes: „Ich habe in den vergangenen Monaten etliche Ehrenamtliche getroffen, die sich für unsere Dritten Orte engagieren. Immer bin ich Menschen begegnet, die sich mit vollem Einsatz in die Arbeit gestürzt haben und oft auf einem weißen Blatt Papier und mit einer guten Idee begonnen haben, einen Dritten Ort zu entwickeln. Ich bin zutiefst beeindruckt von Ihrer Kreativität, Ihrer Energie, Ihrem Engagement – und Ihrem Durchhaltevermögen. Dafür meinen herzlichen Dank und meine Bitte: Machen Sie weiter so!“


Am Tag der Dritten Orte hatten 26 Einrichtungen die Türen für alle Interessierten, Besucherinnen und Besucher geöffnet. Das Angebot reichte vom Fotografie-Workshop, Reparatur-Café zum Mitmachen über das Kindertheater am Nachmittag bis hin zum italienischen Abend mit Live-Musik. Es gab Lagerfeuer mit Stockbrot und Marshmallows sowie ein Open-Air-Kino.

Einmal mehr wurde beim Tag der Dritten Orte deutlich, dass die Menschen besonders nach den Einschränkungen während der Corona-Pandemie ein großes Bedürfnis nach persönlicher Begegnung haben.


Ministerin Brandes: „Dritte Orte schaffen den Raum und die Gelegenheit für den persönlichen Austausch im Ort – spontan, unmittelbar, selbstverständlich und generationsübergreifend. Das schafft Zusammenhalt und ist für den ländlichen Raum ein echter Standortvorteil.“


Mit der weiteren Förderung der bestehenden Einrichtungen bis Ende 2026 und der Erweiterung des Programms für bis zu 25 neue Dritte Orte löst die Landesregierung die Zusage aus dem Koalitionsvertrag ein, sich für das kulturelle Leben im ländlichen Raum besonders einzusetzen. Das Gesamtbudget für das Förderprogramm in den Jahren 2024 bis 2028 beträgt 22,5 Millionen Euro.

Bewerber für die neue Förderperiode können ihre Ideen noch bis zum 15. November einreichen. Für die einjährige Konzeptentwicklung eines neuen Dritten Ortes stehen je Projektträger bis zu 50.000 Euro zur Verfügung. Ein ausgereiftes Konzept ist dann die Voraussetzung für die Anschlussförderung in der dreijährigen Umsetzungsphase (bis 2028) mit bis zu 450.000 Euro pro Projekt. Die Förderphase beginnt ab April 2024. Die Dritten Orte erhalten kontinuierlich eine Prozessbegleitung und fachliche Unterstützung durch ein Programmbüro. In der neuen Förderphase können sowohl neue Kulturorte entstehen als auch bestehende Kulturinitiativen konzeptionell zu einem Dritten Ort weiterentwickelt werden. Ein Novum: Für die neue Förder-Generation gilt eine aktualisierte, weiter gefasste „Gebietskulisse Ländlicher Raum“. Damit können mehr Gemeinden als bislang und einige ländlich geprägte Stadtteile größerer Kommunen von der Förderung profitieren.

Bewerbungen können per Mail an info[at]dritteorte.nrw (info[at]dritteorte[dot]nrw) eingereicht werden. Weitere Infos zum Förderprogramm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ sowie die aktuellen Ausschreibungsunterlagen gibt es hier: https://www.mkw.nrw/kultur/foerderungen/dritte-orte